02.02.2023 12:11 Uhr

BVB-Boss Watzke reagiert auf Chelsea-Exzesse

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke spricht über die Transferausgaben der Premier League
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke spricht über die Transferausgaben der Premier League

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke lassen die Transfer-Exzesse der englischen Premier League sowie von Champions-League-Gegner FC Chelsea kalt.

"Wir gehen in Deutschland unseren eigenen Weg. Wir haben die meisten Zuschauer, bei uns fallen die meisten Tore, wir haben eine demokratische Kultur in den Ligen und die niedrigsten Eintrittspreise", sagte der BVB-Boss im Gespräch mit der "Funke Mediengruppe".

Watzke, der auch als Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball Liga (DFL) fungiert, ergänzte: "Welcher Weg der richtige ist, wird sich erst in zehn, zwanzig Jahren entscheiden."

Chelsea alleine hatte in der zurückliegenden Winter-Transferperiode mehr als 300 Millionen Euro für Neuzugänge investiert. 121 Millionen Euro gaben die Blues für den argentinischen Weltmeister Enzo Fernández von Benfica aus - ein neuer Premier-League-Rekord. Das ukrainische Offensiv-Talent Mykhaylo Mudryk (Schachtar Donezk) kostet bis zu 100 Millionen Euro.

Für den 20 Jahre alten Niederländer Noni Madueke, der einst auch beim BVB gehandelt wurde, überwies der Londoner Klub 35 Millionen Euro an die PSV Eindhoven.

Seine gesamten Transfer-Ausgaben 2022/2023 schraubte Chelsea damit auf schwindelerregende 600 Millionen Euro hoch.

BVB gibt "nur" 13,5 Millionen Euro aus

BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl hatte sich ebenfalls zu dem Treiben beim Dortmunder Königsklasse-Kontrahenten geäußert.

"Natürlich habe ich verfolgt, was Chelsea in den letzten Wochen und Monaten angestellt hat. Geld spielt dort keine Rolle. Wir müssen unser Geld hier auf eine andere Art und Weise einfach verdienen. Daher sind wir auch nicht in der Lage, solche Transfers umzusetzen", sagte der langjährige Kapitän des Revierklubs bei "Sky".

Der BVB müsse "noch schneller sein, wir müssen noch früher dran sein. Das macht es herausfordernd, aber wir schaffen es trotzdem", so Kehl.

Dortmund hatte in der Winterpause "nur" gut 13,5 Millionen Euro für Neuzugänge aufgewendet. Defensiv-Allrounder Julia Ryerson kam für fünf Millionen Euro von Union Berlin. Das erst 16 Jahre alte Talent Julian Duranville für 8,5 Millionen Euro vom RSC Anderlecht.