Von Ex-BVB-Star inspiriert? Bö erklärt Schweige-Jubel

Beim Verfolgungsrennen in Oslo feierte Biathlon-Dominator Johannes Thignes Bös am Samstag den 18. Sieg seines Rekord-Winters. Am Sonntag sollte beim letzten Rennen der Saison sogar noch Nummer 19 folgen. Der mediale Nachhall fiel nach Bös Gala im Jagdrennen allerdings noch größer aus. Grund dafür war eine durchaus umstrittene Jubelgeste des Norwegers.
Die Konkurrenz einmal mehr deutlich distanziert, setzte Johannes Thingnes Bö vor dem letzten seiner 20 Schuss im Verfolger noch einmal ab, brachte das frenetische Heimpublikum mit einem auf den Mund gelegten Zeigefinger zum Schweigen - traf anschließend dennoch ins Schwarze und eilte seinem Erfolg entgegen.
Eine überraschende Aktion, für die Bö gemischte Reaktionen erntete. Während der schwedische Ex-Biathlet Björn Ferry bei "SVT" anprangerte, Bös Geste sei schlicht "übermütig" gewesen, erklärte sein Landsmann Jesper Nelin: "Er ist so gut, dass er spielen kann." Und Bös Bruder Tarjei Bö jubelte: "Er ist ein einzigartiger Athlet."
Bö selbst erklärte nach dem Rennen, dass er sich bereits am Morgen im Bett überlegt habe, er wolle etwas Besonderes machen, wenn er in Führung liege und seine ersten vier beim letzten Anschlag ins Ziel gebracht habe, sei sich aber auch bewusst, dass die "Fallhöhe" enorm sei.
Bö von Ex-BVB-Star inspiriert
Warum er die Schweig-Geste wählte, erklärte der Überflieger später gegenüber "Dagbladet". Als Fan des englischen Erstligisten Newcastle United verfolgte Bö demnach am Freitagabend den 2:1-Sieg des Klubs bei Nottingham Forrest.
Beide Tore der Magpies erzielte dabei Ex-BVB-Stürmer Alexander Isak. Für die Entscheidung sorgte der schwedische Fußball-Nationalspieler mit einem Elfmeter in der Nachspielzeit, nach dem Treffer legte Isak ebenfalls den Zeigefinger auf den Mund.
"Es war das Letzte, was ich gesehen habe, bevor ich gestern Abend mein Handy weggelegt habe. Ich habe nicht darüber nachgedacht, aber natürlich war die Szene in meinem Kopf", zitiert die Zeitung Bö.
Es war übrigens nicht das erste Mal, dass der Biathlon-Überflieger die Jubel-Geste eines Fußball-Stars nachgeahmt hat: Als der 29-Jährige bei der Biathlon-WM in Oberhof Mitte Februar zum Titel in der Verfolgung stürmte, hielt er vorm Überqueren der Ziellinie inne, kniete sich nieder und zeigte auf die Fans. Eine Aktion, mit der Bös Landsmann Erling Haaland viele seiner Tore feiert.