28.09.2023 11:53 Uhr

Köln-Boss reagiert auf heftige Transfer-Kritik

Kölns Sport-Boss Christian Keller (l.) mit Cheftrainer Steffen Baumgart
Kölns Sport-Boss Christian Keller (l.) mit Cheftrainer Steffen Baumgart

Am Mittwochabend versammelte sich der 1. FC Köln mit rund 1200 anwesenden Mitgliedern zur alljährlichen Mitgliederversammlung in der Arena in Köln-Deutz. Im Fokus stand dabei unter anderem Geschäftsführer Sport Christian Keller, dem in den letzten Wochen eine schlechte Transferpolitik vorgeworfen wurde. Vor den eigenen Anhängern äußerte sich der Kölner Manager nun zu der Kritik an seiner Arbeit.

Obwohl der 1. FC Köln im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Gewinn von zwölf Millionen Euro erwirtschaften konnte, blieb er auf dem Transfermarkt im letzten Sommer äußerst zurückhaltend. Topspieler wie Jonas Hector (Karriereende) oder Ellyes Skhiri (Wechsel zu Eintracht Frankfurt) wurden nicht ersetzt, ein neuer Torjäger für die Mittelstürmer-Position nicht verpflichtet. 

Einzelne Mitglieder warfen Sport-Chef Christian Keller eine zu große Untätigkeit auf dem Spielermarkt vor und machten ihn für die erschreckend schwache Ausbeute nach fünf Bundesliga-Spieltagen verantwortlich. Der Effzeh rangiert aktuell mit nur einem Zähler und vier geschossenen Toren nach fünf Partien auf Tabellenplatz 16.

Zunächst rechtfertigte der 44-Jährige vor den Vereinsmitgliedern seine Entscheidung, die Gehaltskosten für den Profi-Kader drastisch gesenkt zu haben.

"Es ist richtig, dass wir den Kader-Etat reduziert haben, um knapp 25 Prozent – das sind 15 Millionen Euro gewesen. [...] Unsere größte Aufgabe ist nicht nur im Hier und Jetzt den besten Tabellenplatz zu haben, sondern die Überlebensfähigkeit des Klubs zu sichern. Wir müssen ein gesundes Fundament für den FC bauen", so der Geschäftsführer der Domstädter, der seit April 2022 in Köln tätig ist. 

Kölns Sportchef Keller bleibt zuversichtlich

Ohne neu verpflichteten Mittelstürmer in die Saison gestartet zu sein, wurde Keller auch am Mittwochabend mehrfach lautstark als Versäumnis im Transfersommer angelastet. Auch hierzu formulierte Keller selbst als Redner eine klare Meinung: "Wir können nicht im obersten Regal einkaufen, wir haben unsere Limits. Wir haben Spieler, die Erfahrungen sammeln müssen. Ich kann ihnen aber sagen, dass wir eine Mannschaft und ein Trainer-Team haben, in dem sich alle zu 100 Prozent mit dem FC identifizieren. Und dieser Gruppe sollten wir auch Vertrauen schenken."

Keller zeigte sich weiterhin überzeugt davon, den "Drahtseilakt" zwischen "einer wirtschaftlichen Gesundung und gleichzeitig die Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit" beim 1. FC Köln hinzubekommen.