24.10.2023 07:39 Uhr

Daum über Hoeneß-Fehde: "Es war mein Fehler"

Christoph Daum hat den Zwist mit Bayern-Patron Uli Hoeneß längst ad acta gelegt
Christoph Daum hat den Zwist mit Bayern-Patron Uli Hoeneß längst ad acta gelegt

Mit dem VfB Stuttgart wurde Christoph Daum einst im Jahr 1992 deutscher Meister, nun blickt er 70-Jährige mit großer Bewunderung auf seinen ehemaligen Arbeitgeber, bei dem Trainer Sebastian Hoeneß für Furore sorgt. Zu dessen Onkel Uli Hoeneß, Aufsichtsratsmitglied des FC Bayern, hat er inzwischen ein gutes Verhältnis.

"Ein Kompliment, mit welcher Ruhe, mit welcher klaren Vorgabe Sebastian Hoeneß seinen Weg geht und seinen Matchplan dort einbringt", lobte der langjährige Bundesliga-Trainer den überraschenden Tabellenzweiten im Interview mit dem "SID".

Die Schwaben holten sieben Siege aus acht Liga-Spielen, mit 25 Toren weisen sie eine der besten Offensivreihen vor.

Laut Daum liegt der furiose Saisonstart auch darin begründet, dass der VfB Stuttgart in der schwachen Vorsaison in der Relegation den Klassenerhalt sicherte. Dies setze manchmal "besondere Kräfte frei, um mit dem Abstieg und den unteren Plätzen überhaupt nichts zu tun zu haben".

Daum über Streit mit Hoeneß: "Es war mein Fehler"

Mit Sebastian Hoeneß' Onkel Uli verbindet Christoph Daum derweil einen der berühmtesten Konflikte der Bundesliga-Geschichte. Der langjährige Manager und Ehrenpräsident des FC Bayern hatte den damaligen Trainer von Bayer Leverkusen in einem Interview des Kokainkonsums beschuldigt. Daum willigte ein, eine Haarprobe abzugeben, die die Anschuldigung jedoch bestätigte. Bayer sowie der DFB, der Daum als Bundestrainer einstellen wollte, lösten ihre Verträge mit Daum auf.

Der daraus resultierende Zwist mit Uli Hoeneß sei allerdings längst aus der Welt, so der gebürtige Zwickauer nun. Die offene Versöhnung der beiden könne gar einen Vorbildcharakter einnehmen: "Das ist für mich und Uli ein wichtiges Signal an die Öffentlichkeit, dass wir uns zusammen präsentiert haben und damit auch klar dokumentieren: 'Leute, sprecht miteinander, räumt Missverständnisse aus und baut Brücken!'".

Christoph Daum hob hervor: "Es war mein Fehler, und nicht der Fehler von Uli Hoeneß. Dann im Nachgang zu sagen: 'Hätte, wenn und aber', das ist auch nicht mein Ding. Ich fange lieber bei mir selber an, bevor ich dann mit dem Finger irgendwie auf andere zeige."

Im Gespräch mit Hoeneß damals haben die beiden "unheimlich viel aus der Vergangenheit angesprochen, sind aber nicht zu sehr ins Detail gegangen. Wir sind mit uns im Reinen", berichtete Daum außerdem.