Matthäus zählt BVB-Coach Terzic an

Selten wurde ein spektakulärer Comeback-Sieg kritischer kommentiert als Borussia Dortmunds 4:2-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach. Auch Lothar Matthäus war vom BVB-Auftritt alles andere als begeistert.
Man dürfe sich vom Ergebnis "nicht blenden lassen", schrieb der langjährige Prof des FC Bayern in seiner "Sky"-Kolumne. Dass die Hausherren früh mit 0:2 zurücklagen, stimmte auch Matthäus nachdenklich.
"Die Borussia hat eine gute Reaktion gezeigt, vier Tore geschossen, aber das ist für mich noch lange nicht der BVB, wie ich ihn mir vorstelle", stellte der 62-Jährige klar.
Durch den Heimdreier schob sich der Vizemeister an RB Leipzig vorbei auf Rang vier, der das Minimalziel Champions-League-Qualifikation sichern würde. Doch die Saison ist noch lang.
"Wenn man in die Gesichter der Verantwortlichen auf der Tribüne geblickt hat, sahen Hans-Joachim Watzke und Matthias Sammer unzufrieden aus", merkte Matthäus an.
BVB: Lothar Matthäus hinterfragt Edin Terzics Maßnahmen
Im BVB-Umfeld wuchs zuletzt die Kritik an Trainer Edin Terzic. Auch Matthäus ist von der Arbeit des gebürtigen Sauerländers nicht restlos überzeugt.
"Edin Terzic hat es bisher nicht hinbekommen, die Mannschaft in der Defensive zu stabilisieren", monierte der Weltmeister von 1990: "Terzic und Sportvorstand Sebastian Kehl sind für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich, Sammer müsste ihr Flüsterer sein."
Generell fehle es dem BVB an "Führungspersönlichkeiten", analysierte Matthäus: "Wenn es läuft, sind alle Anführer, aber wo sind Mats Hummels, Marco Reus und Emre Can, wenn es nicht läuft? Keiner ist von seinen Leistungen her stabil genug, um die Mannschaft mitzureißen. Süle hat mit sich selbst zu kämpfen, Schlotterbeck ist nicht in der Form wie man es sich wünscht."
Nur einen Profi nahm der TV-Experte von seinem Rundumschlag aus: "Der Einzige, der konstant seine Leistung bringt, ist Gregor Kobel im Tor."