15.06.2024 12:29 Uhr

Eindringliche Warnung ans DFB-Team

Wie viel ist der EM-Auftaktsieg der Nationalmannschaft wert?
Wie viel ist der EM-Auftaktsieg der Nationalmannschaft wert?

Mit dem 5:1 gegen Schottland startete die deutsche Nationalmannschaft am Freitag furios in die Fußball-EM 2024. Für Holger Badstuber, 31-maliger Nationalspieler und Ex-Profi des FC Bayern, kommt die Euphorie rund um das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann aber noch zu früh.

"Ich lasse mich noch nicht mitreißen. Die Atmosphäre rund um das Spiel in München, die Bilder, die im TV gezeigt wurden, die sehenswerten Tore, das war alles toll, ja, aber bis zum erhofften Sommermärchen steht noch ein langer Weg bevor", schrieb Badstuber in einer Kolumne für "Sport1".

Badstubers Hauptargument für seine Warnung: die extrem schwache Leistung des Gegners im Eröffnungsspiel.

"Die Schotten haben auf ganzer Linie enttäuscht. Da waren keine Struktur und keine Ideen nach vorne. Körperlich haben sie den Deutschen nichts entgegengesetzt. So wurde das Spiel weder physisch noch mental eine große Herausforderung für das DFB-Team", so der frühere Abwehrspieler. "Bereits nach 20 Minuten war es praktisch entschieden. In dieser Verfassung war Schottland nicht mehr als ein perfekter Aufbaugegner für Deutschland."

Der Sieg gebe dem DFB-Team zwar Selbstvertrauen, so Badstuber. "Aber jetzt zählt trotzdem nur eines: Demut, Demut, Demut."

Fußball-EM 2024: Weitere DFB-Gegner "schwieriger"

Die weiteren EM-Gruppenspiele gegen Ungarn und die Schweiz, prophezeite der 35-Jährige, würden "schwieriger".

Er führte aus: "Beide Teams werden die deutsche Mannschaft mehr fordern. Essenziell werden in der Vorbereitung darauf die Führungsspieler Manuel Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos und Ilkay Gündogan sein, um die Stimmung innerhalb der Mannschaft zu kontrollieren und eben nicht schon jetzt völlig losgelöst abheben zu lassen."

"Optimistisch" für den Turnierverlauf stimme ihn jedoch "die spielerische Identität, die sich durch die Handschrift von Bundestrainer Julian Nagelsmann abzeichnet", betonte Badstuber. "Der Ball läuft kontrolliert durch die eigenen Reihen, mit vielen Kurzpässen, in Dreiecken, mit Kombinationen auf engstem Raum. Mit dem richtigen Timing wird verlagert und der Ball scharf in den Raum gespielt, wo Jamal Musiala, Florian Wirtz oder Kai Havertz sich positionieren. Das wirkt stimmig und passend zu den individuellen Stärken."