Darum soll Carro der Kragen geplatzt sein

Die durchaus unterwartete Verbalattacke von Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro auf Sportvorstand Max Eberl vom FC Bayern schlug zuletzt hohe Wellen. Nun will ein Bericht den Grund für das dünne Nervenkostüm des Spaniers enthüllt haben.
"Also, ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts! Und ich würde nicht mit ihm verhandeln." Diese Aussage, die Bayer Leverkusen CEO Fernando Carro auf einem Treffen der Leverkusener Führung mit einigen Fanklub-Vertretern fällte, verbreitete unter anderem der "kicker" am Mittwoch.
Stein des Anstoßes war eine Frage nach dem Stand im Transferpoker um Jonathan Tah, dem seit Wochen nachgesagt wird, vor einem Wechsel nach München zu stehen.
Gegenüber der "Bild" ruderte der 60-Jährige wenig später zwar zurück, erklärte, er sei "ein emotionaler Mensch", bereue die Aussagen, möchte sich entschuldigen und "respektiere selbstverständlich den FC Bayern, seine Verantwortlichen und die Leistungen, die dieser Verein für den deutschen Fußball erbracht hat".
FC Bayern "enorm irritiert"
In München reagierte man verhalten, verkündete, man sei "enorm irritiert" und rief zu gegenseitigem Respekt auf. Eberl selbst erklärte am Donnerstag lediglich: "Das Zitat spricht für sich. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold."
Die "tz" will nun erfahren haben, warum es so schlecht um Carros Nervenkostüm bestellt war.
Demnach ist Bayer Leverkusen vom Mutterkonzern Bayer dazu angehalten, nach dem Gewinn des Doubles Spieler zu veräußern, da diese aktuell besonders hohe Werte auf dem Markt erzielen könnten. Bislang sind allerdings erst drei Abgänge zu verzeichnen, allesamt zudem von Spielern, die kaum Einfluss auf die sportlichen Erfolge der vergangenen Saison hatten und kaum Geld einbrachten. Auf der Gegenseite investierte Bayer rund 50 Millionen Euro in neue Stars.
Tah galt als Verkaufskandidat Nummer eins, man soll sich mit dem FC Bayern auch schon mündlich auf eine satte Ablöse von 25 Millionen Euro sowie weiteren fünf Millionen Euro an möglichen Bonuszahlungen geeinigt haben. Der Wechsel hätte über die Bühne gehen sollen, sobald Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui an Manchester United veräußert wurden. Letztere Deals sind längst perfekt, Bayern soll vom Tah-Transfer allerdings abgerückt sein und nur noch Interesse zeigen, wenn "deutlich" weniger als 20 plus fünf Millionen Euro gefordert würden, so der "kicker".
Die "tz" ist der Ansicht, dass der Transfer in diesem Sommer eher nicht mehr Thema wird. Das soll auch Carro klar geworden sein, der mit Blick auf die eingeplanten Millionen die Nerven verloren haben soll.