03.09.2024 17:57 Uhr

Traumdebüt und lange Gesichter bei Moukoko und Co.

Youssoufa Moukoko ist vom BVB am OGC Nizza verliehen
Youssoufa Moukoko ist vom BVB am OGC Nizza verliehen

Dass Borussia Dortmund im Sommer 2024 mit Tom Rothe, Paris Brunner, Youssoufa Moukoko und Soumaila Coulibaly gleich vier Youngster ziehen ließ, sorgte durchaus für Diskussionen darüber, ob der BVB seinem Ruf als Talenteschmiede nach wie vor gerecht wird. Die ersten Eindrücke legen allerdings nahe, dass die Borussen zum Teil wohl zu Recht (noch) keine größere Perspektive bieten konnten.

Zumindest auf den zweiten Blick scheint der BVB mit seiner Strategie, hoffnungsvolle Talente im Sommer 2024 nicht auf Gedeih und Verderb in den eigenen Reihen halten zu wollen, richtig gelegen zu haben.

Positivstes Beispiel ist sicher Außenverteidiger Tom Rothe, der dem Kader der Schwarzgelben zumindest in der Breite zwar sicher gutgetan hätte, dessen Abschied zu Union Berlin allerdings immerhin fünf Millionen Euro in die Kassen spülte. Rothe zeigt bei seinem Start in der Hauptstadt zudem, dass er durchaus zu höherem berufen ist.

Clou am Deal: Die "Sky" zufolge sicherte sich der BVB nicht nur eine Rückkaufoption für etwa zehn Millionen Euro, sondern auch noch ein Matching Right. Sollte Union Rothe verkaufen wollen, würde der BVB ihn in die eigenen Reihen zurückholen können, wenn er dieselbe Summe wie die interessierten Klubs böte. Mehr als die Rückkaufklausel müssten die Dortmunder allerdings nie bieten. Startet Rothe durch, hat man im Ruhrgebiet also alle Möglichkeiten und noch mehr richtig gemacht.

Anders gestaltet sich die Lage bei Brunner, den der BVB für rund vier Millionen Euro ziehen ließ, und Moukoko, dessen Leihe zu OGC Nizza eine Kaufoption beinhalten soll. Brunner hätte man laut offiziellen Aussagen gerne gehalten, der U17-Weltmeister forderte aber wohl eine Perspektive bei den Profis, die man im Ruhrgebiet zumindest nicht garantieren konnte oder wollte.

Licht und Schatten bei BVB-Leihgaben in Frankreich

Das Gesamtpaket passte wiederum offenbar bei der AS Monaco, die zuschlug und den 18-Jährigen zur besseren Entwicklung an den belgischen Erstligisten Cercle Brügge weiterverlieh. Dort bleibt Brunner bislang allerdings den Beweis schuldig, dass er schon für die Große Bühne bereit ist. Einem Kurzeinsatz in der Liga folgte Ende August zwar das Startelfdebüt im Rückspiel der Qualifikation zur Conference League gegen Wisla Krakau. Da Brügge allerdings Gefahr lief, ein komfortables 6:1 aus dem Hinspiel aus der Hand zu geben, wurde Brunner schon zur Halbzeit ausgewechselt. Beim letzten Ligaspiel gegen den Stadtrivalen FC Brügge (0:3) schmorrte der DFB-Youngster 90 Minuten auf der Bank.

Ein Gefühl, das Moukoko ebenfalls kennt. Obwohl sein neuer Arbeitgeber OGC Nizza am Sonntag in der französischen Ligue 1 ein überzeugendes 4:1 gegen SCO Angers feierte, verzichtete Coach Franck Haise darauf, Moukoko zum Debüt zu verhelfen. Moukokos Konkurrent im Nizza-Sturm Evann Guessand traf übrigens doppelt.

Einen Start nach Maß legte hingegen Coulibaly hin. Der 20-jährige Defensivspieler, der ebenfalls nach Frankreich an Stade Brest verliehen ist, wurde beim 4:0 gegen AS Saint-Etienne in der Schlussphase eingewechselt und legte auf Anhieb den letzten Treffer auf. 

Ein Hinweis dafür, dass der BVB gut daran getan hat, den Franzosen ohne Kaufoption zu verleihen