DFB kann Bayern-Juwel Wanner "kein Geld bieten"

Mittelfeldtalent Paul Wanner vom FC Bayern, in dieser Saison an den Bundesliga-Konkurrenten 1. FC Heidenheim ausgeliehen, muss sich zwischen einer Zukunft in der deutschen oder in der österreichischen Nationalmannschaft entscheiden. DFB-Nachwuchschef Hannes Wolf und Sportdirektor Rudi Völler äußern sich zu der Thematik.
Hannes Wolf, beim DFB zuständig für Nachwuchs, Training und Entwicklung, hofft darauf, dass Wanner künftig für die deutsche A-Nationalmannschaft auflaufen möchte. Mehr als dem Talent des FC Bayern einen möglichen Weg in der Zukunft aufzuzeigen, kann der 43-Jährige allerdings nicht tun.
"Fast die Hälfte unserer Spieler kann mittlerweile für zwei oder drei Länder spielen. Das gab es früher so nicht", sagte Wolf im "Doppelpass" auf "Sport1": "Wir können keinen besseren Vertrag oder Geld bieten. Wir können nur die Perspektive aufzeigen. Am Ende müssen die Spieler und ihre Familien aber selbst entscheiden."
Der 18 Jahre alte Wanner durchlief zwar die deutschen Nachwuchsabteilungen und kommt für die U17, U18 und U20 des DFB auf insgesamt 13 Partien. Da seine Mutter Österreicherin ist, wäre er aber auch für das Nachbarland spielberechtigt. ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick zeigt großes Interesse am Spielmacher, der seit Saisonbeginn auf Leihbasis beim 1. FC Heidenheim aufläuft.
Werben um Bayern-Juwel Paul Wanner "enorm wichtig"
"Das ist enorm wichtig, dass wir so einen Spieler halten", sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler im "Aktuellen Sportstudio" im "ZDF": "Er weiß natürlich, was er an Deutschland hat. Er spielt ja im Moment in der U20 oder U21."
Ein Spieler müsse "im tiefsten Herzen drin haben, dass man für die Nation spielen möchte", sagte Völler ganz grundsätzlich zum Thema.
Bei Profis, die sich entscheiden müssten, sei es "sicherlich falsch", sie zu überreden. "Es muss von ihm kommen, die Familie spielt auch eine wichtige Rolle. Man sollte nicht irgendwas versprechen, was man am Ende nicht halten kann."