23.09.2024 14:25 Uhr

UEFA gibt zu: DFB-Team bei EM benachteiligt

Diese Szene hätte einen Elfmeter zur Folge haben müssen
Diese Szene hätte einen Elfmeter zur Folge haben müssen

Ein vermeintliches Handspiel von Marc Cucurella versetzte am 05. Juli 2024 ganz Fußball-Deutschland in Aufruhr. Bei der 1:2-Niederlage im EM-Viertelfinale gegen Spanien blieb dem DFB-Team beim Stand von 1:1 ein Elfmeter verwehrt. Nun sollen Dokumente vorliegen, die die Entscheidung offiziell als Fehler einstufen.

Bei der Europameisterschaft 2024 kam es bereits im Viertelfinale zu einer der wohl denkwürdigsten Partien der europäischen Fußball-Titelkämpfe. Gastgeber Deutschland unterlag dem späteren Titelträger Spanien nach Verlängerung mit 1:2. Das Siegtor der Iberer erzielte Ex-BVB-Spieler Mikel Merino in der 119. Minute, rund zehn Minuten zuvor kam es allerdings zu einer strittigen Szene, die noch Wochen später für Gesprächsstoff sorgte: Spaniens Marc Cucurella bekam einen Schuss von Jamal Musiala vermeintlich an den Arm, der DFB forderte lautstark Elfmeter, wurde vom englischen Referee Anthony Taylor aber eines Besseren belehrt, der VAR griff gar nicht erst ein - offenbar ein Fehler.

Das spanische Portal "Relevo" will Einsicht in Dokumente haben, in denen die UEFA-Schiedsrichterkommission eingesteht, dass Taylor mit seiner Einschätzung daneben lag, es einen Strafstoß für den DFB hätte geben müssen. Der "SID" bestätigt die Behauptung.

Der Fauxpas wird demnach einerseits Taylors falscher Tatsachenentscheidung als auch dem VAR angelastet. Letzterer hätte bei der womöglich spielentscheidenden Szene eingreifen müssen.

Darum wurde das DFB-Spiel plötzlich unter die Lupe genommen

"Nach den neuesten UEFA-Richtlinien sollte Hand-auf-Ball-Kontakt, der einen Torschuss stoppt, strenger bestraft werden und in den meisten Fällen ein Strafstoß zugesprochen werden, es sei denn, der Arm des Verteidigers befindet sich sehr nahe am Körper oder am Körper. In diesem Fall stoppt der Verteidiger den Torschuss dadurch, dass sein Arm, der nicht sehr nahe am Körper liegt, diesen vergrößert, sodass ein Strafstoß hätte gegeben werden müssen", zitiert "Relevo" eine Begründung aus dem Dokument. 

Zur Einsicht kam die UEFA-Schiedsrichterkommission übrigens im Zuge der turnusmäßigen Analyse europäischer Spiele, durch die die Kriterien für das Schiedsrichterwesen vereinheitlicht werden sollen. Jüngst war die DFB-Pleite Teil dieses Checks.