Ricken adelt FC Bayern: "Haben wohl den stärksten Kader"

Während sich der BVB zuletzt eher zu seinen Punkten gemüht hat, versprühte der FC Bayern bemerkenswerte Spielfreude. Nach dem Münchner Top-Spiel gegen Bayer Leverkusen wurde Borussia Dortmunds Sport-Geschäftsführer Lars Ricken nach den aktuellen Kräfteverhältnissen in der Fußball-Bundesliga gefragt - seine Antwort fiel deutlich aus.
Die Zusammenfassung der Partie schaute sich Ricken im Auto auf dem Handy an. Ein 1:1 - das gefiel dem Ex-Profi ganz gut: So beträgt der Rückstand des BVB auf die Tabellenspitze nur drei Punkte.
Im bisherigen Saisonverlauf hat Ricken allerdings noch etwas anderes festgestellt: "Man muss neidlos anerkennen, dass die Bayern wohl den stärksten Kader haben", sagte der 48-Jährige am Samstagabend im "ZDF-Sportstudio".
Denn: "Sie haben ihren Kader zusammengehalten und noch mal Geld in die Hand genommen."
Leverkusen erfahre nun womöglich, was auch der BVB nach früheren Meisterjahren zu spüren bekam. "Solch eine Saison lassen sie nicht gerne auf sich sitzen", merkte Ricken an.
Gleichwohl hofft er, dass die Borussia nach einer Stabilisierung ein Wörtchen mitreden kann. "Wir wollen nicht nur um Titel mitspielen, sondern auch mal irgendwann wieder einen holen", betonte Ricken: "Aber erst einmal müssen wir unsere Hausaufgaben machen."
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Ebenjene Hausaufgaben fielen den Dortmundern in den vergangenen Wochen freilich gar nicht so leicht. Am vorigen Spieltag setzte es eine böse 1:5-Klatsche beim VfB Stuttgart, nun wurde der Reviernachbar VfL Bochum nur mit Mühe und Not nach 0:2-Rückstand geschlagen.
Speziell die Defensive bereitet dem BVB Sorgen. "Es überrascht mich schon, dass wir so viele Gegentore bekommen haben, zumal ich glaube, dass wir gerade in der Innenverteidigung mit Niklas Süle, Nico Schlotterback und Waldemar Anton top aufgestellt sind", gestand Ricken.
Es falle auf, dass "ein paar Abläufe noch nicht passen", so der Geschäftsführer, der zugleich an den "großen Umbruch" im Team erinnerte: "Dass es da mal den einen oder anderen Rückschlag, vielleicht auch mal Rückschritt gibt, war uns durchaus klar."