Mit mächtig Rückenwind schlug Frans Krätzig im Sommer beim VfB Stuttgart auf, der Start bei seinem neuen Verein lief für den Leihspieler des FC Bayern allerdings überhaupt nicht nach Plan. Droht das Gastspiel im Ländle gar zum Missverständnis zu werden?

Als der VfB Stuttgart Ende Juni die einjährige Leihe von Frans Krätzig bestätigte, stimmten die Verantwortlichen der Schwaben ein wahres Loblied an.

"Frans verfügt über ein sehr interessantes Profil. Er bringt nach unserer Überzeugung die fußballerischen Fähigkeiten und die dazugehörige Mentalität mit, um dauerhaft den Sprung zum Bundesligaspieler zu vollziehen", hob VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth hervor.

Beim FC Bayern hatte der linke Flügelspieler zuvor erste Erfahrungen auf Top-Niveau gesammelt, die Rückserie 2023/2024 verbrachte er schließlich in Österreich bei Austria Wien, wo Krätzig schnell zum Publikumsliebling aufstieg.

Umso größer war das Selbstvertrauen des gebürtigen Nürnbergers, als seine erste Leihe nach einem Tor und drei Vorlagen in 17 Einsätzen für die Austria endete.

Weil beim FC Bayern trotz seiner positiven Entwicklung noch kein Platz für Krätzig war, zog er zwecks Spielpraxis nach Stuttgart weiter. Doch die ersten Monate beim Vizemeister der Vorsaison verliefen alles andere als rund.

VfB Stuttgart, FC Bayern, Krätzig - keiner kann zufrieden sein

Zunächst schenkte Trainer Sebastian Hoeneß dem Neuzugang auf der linken Abwehrseite das Vertrauen, erste Bewährungschancen in Bundesliga, DFB-Pokal und DFL-Supercup ließ Krätzig jedoch ungenutzt. Besonders sein wackeliger Auftritt beim 1:3 in Freiburg wirkte nach.

Seither ist es um den Youngster erstaunlich still geworden. Seit Ende August stand Krätzig für den VfB nicht mehr auf dem Rasen. Zwischenzeitlich bremsten ihn Wadenprobleme aus, während Positionskonkurrent Maximilian Mittelstädt peu à peu zu alter Form zurückfand.

Um nicht völlig in Vergessenheit zu geraten, muss sich Krätzig jetzt über gute Trainingsleistungen empfehlen. In Wolfsburg fehlte der frischgebackene U21-Nationalspieler zuletzt komplett im Stuttgarter Kader.

Eine Situation, mit der keiner zufrieden sein kann - weder die beteiligten Klubs, noch der Spieler selbst. Die Sorge vor einem Missverständnis wächst.

Freilich, noch ist die Saison lang, der VfB wird immer mal wieder rotieren müssen, auch dem einsatzfreudigen Krätzig könnten neue Möglichkeiten winken, sich zu beweisen - womöglich schon in der Champions League gegen Sparta Prag (Dienstag, 18:45 Uhr).

Doch aus der erhofften "Weiterentwicklung", von der der Linksfuß bei seiner Vorstellung im Juni noch gesprochen hatte, ist bislang nichts geworden. Der Fehlstart ist perfekt.