St. Paulis neuer Plan mit Uli Hoeneß
Am Samstagnachmittag ist es mal wieder so weit: Der FC Bayern tritt im Millerntor-Stadion zum Auswärtsspiel beim FC St. Pauli an - zum ersten Mal seit über 13 Jahren in der Bundesliga. Damals siegten die Münchner überdeutlich mit 8:1 gegen den Underdog aus Hamburg. Mehr in Erinnerung geblieben sind aber zwei andere Duell, die den deutschen Rekordmeister trotz aller Unterschied bei den Anhängern des Kiez-Klubs regelrecht beliebt gemacht haben.
Zum einen ist da der bis heute unvergessene Heimsieg am 21. Bundesliga-Spieltag der Saison 2001/2002 gegen den FC Bayern, als St. Pauli nach Toren von Thomas Meggle und Nico Patschinski sensationell mit 2:1 die Oberhand behielt.
Nachdem die Hamburger in den Folgejahren trotzdem bis in die Regionalliga durchgereicht wurden und in finanzielle Nöte gerieten, schwang sich ausgerechnet der FC Bayern zum Retter in der Not auf.
Im Juli 2003 traten die Münchner zum Freundschaftsspiel am Millerntor an, spülten über 200.000 Euro in die klammen Vereinskassen des FC St. Pauli ein und halfen so entscheidend mit, den Klub vor der Pleite zu bewahren.
"Seitdem ist Uli Hoeneß, der für uns ein Retter gewesen ist, ein gern gesehener Gast bei uns am Millerntor. Vor zehn Jahren habe ich mich bei ihm während meines Antrittsbesuchs als Präsident des FC St. Pauli in München nochmals dafür bedankt", stellte der heutige St.-Pauli-Präsident Oke Göttlich im Gespräch mit der "Sport Bild" klar, dass der damalige Bayern-Manager Uli Hoeneß bis zum heutigen Tag für die Aktion vor 21 Jahren auf dem Kiez gefeiert wird.
Der heutige Ehrenpräsident des FC Bayern stand für die "Retter-Mission", organisierte das damalige Freundschaftsspiel sowie die finanziellen Rahmenbedingungen der Partie.
21 Jahre später könnte Uli Hoeneß erneut als Unterstützer des FC St. Pauli in Erscheinung treten. Zumindest, wenn es nach Präsident Oke Göttlich geht.
Verkauf der Anteile beginnt am 10. November
Um geschätzt 30 Millionen Euro zu generieren, will der FC St. Pauli nämlich noch bis Ende Januar 2025 Genossenschaftsanteile an dem Klub verkaufen. 850 Euro sollen die Anteile kosten, mit denen unter anderem das Stadion-Darlehen getilgt werden und Rücklagen gebildet werden sollen.
"Ich werde ihn zum Spiel einladen. Vielleicht kauft Uli Hoeneß, wenn er kommt, auch noch Anteile von uns. Auch wenn es berechtigte Kritik an Uli Hoeneß und seinem Wirken gibt: Als Genossen des FC St. Pauli würden wir ihn gerne für uns gewinnen", verriet Göttlich seinen Plan mit dem Bayern-Patron.
Ob der 72-jährige Hoeneß tatsächlich als Anteilseigner beim Kiez-Klub in Erscheinung treten wird, ist bis dato noch unbekannt. Der Verkauf der Genossenschafts-Anteile startet einen Tag nach dem Bayern-Spiel am 10. November.