06.12.2024 09:01 Uhr

Sancho zaubert im Regen - Ex-SGE-Star macht mit 45 Schluss

Jadon Sancho hat sein erstes Tor für den FC Chelsea erzielt
Jadon Sancho hat sein erstes Tor für den FC Chelsea erzielt

Viele Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: Ex-BVB-Star Jadon Sancho und einer japanischer Routinier, der einst für Eintracht Frankfurt spielte.

Seit seiner vermeintlich mit einer Kaufpflicht versehenen Leihe von Manchester United zum FC Chelsea im Sommer 2024 absolvierte Jadon Sancho bis zum Mittwochabend neun, meist kurze Pflichtspiele. Dabei ließ der Flügelstürmer mit fünf Vorlagen allerdings immer wieder sein Können aufblitzen - am Mittwoch folgte nun der nächste Meilenstein: Sanchos erster Treffer im Trikot der Blues.

Im strömenden Regen von Southampton klebte der Ball nach einem Zuspiel von Malo Gusto am Mittwochabend am Fuß von Jadon Sancho, der nicht lange fackelte und das Leder vom rechten Knick des Fünfers unhaltbar ins kurze Eck zimmerte. Southampton Keeper Joe Lumley flog erfolglos, der 5:1-Sieg der Blues gegen die Saints war besiegelt. 

Darüber, dass Sancho seinen Debüttreffer symbolträchtig mit der Hand auf dem Klub-Wappen seines noch recht frischen Arbeitgebers feierte, lässt sich sicherlich streiten, die Botschaft an seinen Ex-Verein konnte und wollte sich der 24-Jährige aber wohl nicht verkneifen. Schließlich drohte Sanchos Karriere während seiner Zeit in Manchester zwischenzeitlich völlig im Sand zu verlaufen. 

Nachdem Sancho in Reihen von Borussia Dortmund einen denkwürdigen Start in die Profi-Laufbahn hingelegt hatte und zu den heißesten Talenten des europäischen Fußball-Kontinents aufgestiegen war, investierten die Red Devils im Sommer 2021 satte 85 Millionen Euro, um sich die Dienste des 23-maligen englischen Nationalspielers zu sichern - und verbrannten damit reichlich Kohle.

Sancho nähert sich seiner Form aus alten Tagen beim BVB

Denn im "Theater der Träume" sollten weitere Galavorstellungen Sanchos eben solche bleiben. Zwei Spielzeiten lang zählte Sancho zwar regelmäßig zur Startelf, die enormen Erwartungen an seine Person konnte der Offensivstar allerdings nur selten gerecht werden. Ein Umstand, der nicht spurlos an Sancho vorbeiging und im Dezember 2022 in einer Depression und einer zweimonatigen Pause gipfelte. 

Kurz nach dem Beginn der Saison 2023/24 legte sich Sancho dann auch noch öffentlich mit Uniteds inzwischen entlassenen Trainer Erik ten Hag an, das Tischtuch war endgültig zerschnitten. 

Der Spaß am Fußball kehrte erst zurück, als United Sancho im Januar 2024 zurück in seine Wohlfühloase BVB verlieh. In Dortmund näherte sich der gebürtige Londoner Stück für Stück wieder seiner Form frühere Tage, eine angestrebte feste Verpflichtung scheiterte allerdings an den finanziellen Möglichkeiten der Borussen. 

Letztlich führte Sanchos Weg also in seine Heimatstadt, wo er derzeit meist noch Joker ist, sich mit im Schnitt einer Torbeteiligung alle 83 Minuten langsam aber sicher jedoch für mehr empfiehlt. Der Treffer gegen Southampton dürfte der nächste Schritt in die richtige Richtung gewesen sein.

Ex-Spieler von Eintracht Frankfurt macht mit 45 Schluss

Als Junichi Inamoto sein erstes Spiel für einen Spitzenklub aus London, dem FC Arsenal, bestritt, dürfte Sancho übrigens noch Windeln getragen haben. Im September 2001 trug der japanische Mittelfeldspieler erstmals die Farben der Gunners. Gegner war im Rahmen der Champions League damals, zu einer offensichtlich fußballerisch anderen Zeitrechnung, der FC Schalke 04, den man mit 3:2 niederrang.

Es war der erste von beinahe 200 Auftritten von Inamoto für europäische Teams. Die zweitmeisten Einsätze auf dem alten Kontinent absolvierte der japanische Ex-Nationalspieler übrigens für Eintracht Frankfurt. Für die SGE stand Inamoto zwischen 2007 und 2009 46 Mal auf dem Rasen.

2010 kehrte Inamoto in den japanischen Fußball zurück, wo er noch heute aktiv ist. Mit 45 (!) Jahren soll nun allerdings Schluss sein. Zum Jahresende wird der dreimalige WM-Teilnehmer seine Karriere endgültig beenden.

"Ich habe alles getan! So fühle ich mich im Moment ehrlich gesagt. Ich kann gar keine anderen Worte finden als Danke! Wenn ich könnte, würde ich jeden einzelnen von euch umarmen", bestätigte Inamoto seinen Abschied auf Instagram.