Dortmund-Legende kritisiert BVB-Bosse

Der Trainer als vermeintlicher Hauptgrund für die sportliche Misere ist gefeuert, beim BVB brennt der Baum aber auf vielen Ebenen lichterloh. Eine Dortmund-Legende zählt die Klub-Bosse um Laris Ricken an und stellt das Borussen-Konstrukt in der Führungsetage in Frage.
Beim BVB ist Druck auf dem Kessel. Nachdem Nuri Sahin von seiner Aufgabe als Cheftrainer "freigestellt" ist (wie es im Klub-Jargon immer so beschönigend heißt), rückt auch Sport-Geschäftsführer Lars Ricken vermehrt ins Zentrum der Kritik.
"Es ist sein erstes Jahr als Sportvorstand. Er steht genauso für all diese Entscheidungen, Neueinkäufe und Nuri Sahin", sagte Steffen Freund im Interview mit RTL/ntv und sport.de. Übersetzt: Das Scheitern Sahins ist auch ein Scheitern Rickens.
Freund knallhart: "Als Sportvorstand hat Lars Ricken noch nicht bewiesen, dass er es drauf hat." Was wiederum heißt: Der nächste Trainer-Schuss muss sitzen.
Der Europameister von 1996 zweifelt, ob der BVB in der Führungsetage gut aufgestellt ist, um die Krise zu bewältigen. So sei der scheidende Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nach wie vor "der Kopf von Borussia Dortmund. Gerade was Entscheidungen in der sportlichen und geschäftlichen Achse betrifft."
BVB: Freund findet Kovac, Schmidt und Fischer "interessant"
Watzke müsse sich fragen lassen, warum er neben Michael Zorc (Aufsichtsrat) und Sebastian Kehl (Sportdirektor) auch noch Sven Mislintat (Technischer Direktor) "dazugeholt" habe.
Hinzu komme Matthias Sammer als externe Berater, "der vieles – wenn nicht alles – mit Watzke, Ricken und Kehl bespricht. Da ist doch klar, dass man diese Gesamtkonstellation jetzt auch hinterfragen muss. Zumal Watzke ja im Sommer aufhören möchte", merkte Freund an.
Die BVB-Legende äußerts ich auch zu den möglichen Kandidaten auf die Sahin-Nachfolge. "Die Trainer, die jetzt in Frage kommen, finde ich ganz interessant", sagte Freund: "Niko Kovac hat damals in Frankfurt und Wolfsburg dafür gesorgt, dass die Mannschaft mit der nötigen Intensität und Mentalität Fußball spielt. Roger Schmidt steht für hohes Pressing, anlaufen, Aktivität – super-interessant. Urs Fischer habe ich bei Union erlebt – cooler Typ, immer die Mitte, vielleicht ist er jetzt der Richtige."