04.02.2025 06:56 Uhr

"Missverständnis": Matthäus tadelt Bayern für Tel-Umgang

Lothar Matthäus teilte gegen den FC Bayern aus
Lothar Matthäus teilte gegen den FC Bayern aus

Lothar Matthäus hat den FC Bayern heftig für den Umgang mit Mathys Tel kritisiert. Außerdem äußerte sich der Rekordnationalspieler zu den Abwehrproblemen der Münchner.

In der Nacht auf Dienstag bestätigte der FC Bayern den Wechsel von Mathys Tel zu Tottenham Hotspur und beendete damit eine regelrechte Transfersaga.

"Es gibt keine Klarheit, keine klaren Ansagen. Erst wollte man ihn verkaufen, dann will man ihn ausleihen. Das ist der Zickzack-Weg", teilte Lothar Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne gegen die Verantwortlichen des FC Bayern aus.

Der Personalie Tel sei an der Säbener Straße "seit zwei Jahren eine Art Missverständnis" gewesen. "Der Junge ist 19 Jahre alt, er wurde am Anfang gehypt, hat unter Tuchel seine Klasse gezeigt und auch getroffen, aber er hatte danach nicht mehr die Chance, sich zu beweisen. Nicht unter Tuchel, auch nicht unter Kompany", so der 63-Jährige.

Tel habe in München sowohl im Sturmzentrum als auch auf den Flügelpositionen nur an dritter Stelle gestanden. "Er war meistens nur das fünfte Rad am Wagen und deswegen total verunsichert", merkte Matthäus weiter an.

Der Weltmeister von 1990 holte weiter aus: "Man hätte Tel früher verleihen, verkaufen, einen neuen Stürmer holen oder Eric-Maxim Choupo-Moting als zweiten Stürmer behalten müssen. Bayern hat keinen Backup für Harry Kane, nicht Tel, nicht Thomas Müller oder sonst jemand. Das sind alles Sachen, die man hätte anders lösen können."

FC Bayern ohne "Abwehr-Organisator"

In seiner Kolumne äußerte sich Matthäus auch zu den Abwehrproblemen, mit denen sich der FC Bayern derzeit herumschlägt. Diese hätten eine längere Vorgeschichte.

"In der großen Bayern-Mannschaft mit Boateng, Hummels, Lahm, Alaba, Alonso und Schweinsteiger waren klare Abläufe erkennbar, aber seit dem Weggang von Alaba konnte sich keiner als Abwehr-Organisator entwickeln", bemängelte der TV-Experte.

Die Abwehrprobleme seien "Nachwehen" aus einer Zeit, als noch andere Personen in der Verantwortung standen und "viele unglückliche Transfers" getätigt haben.

"Der Hernandez-Transfer war der Anfang, es wurden Fehler gemacht mit langfristigen und hoch dotierten Verträgen, die man jetzt korrigieren möchte. Es ist keine einfache Aufgabe für Max Eberl, aber trotzdem braucht man eine klare Linie", so Matthäus.