BVB-Boss spricht Kovac-Klartext

Hans-Joachim Watzke ist bei Borussia Dortmund schon nicht mehr für das operative Geschäft im Bundesliga-Alltag verantwortlich, hat als scheidender Geschäftsführer beim BVB aber noch immer einen immensen Einfluss. Knapp ein halbes Jahr vor seinem vollständigen Rückzug aus der Verantwortung bei den Schwarz-Gelben hat er sich zur viel diskutierten Trainerfrage geäußert.
"Ich habe die sportliche Entscheidung abgeben. Aber es würde mich sehr wundern, wenn wir nicht mit Nico Kovac in die neue Saison gehen würden", stellte Watzke am Samstagabend "ZDF" klar.
Niko Kovac wurde im Februar 2025 von Sport-Geschäftsführer Lars Ricken verpflichtet, der seit dieser Saison das Sagen im sportlichen Bereich bei Borussia Dortmund hat. Unter dem 53-Jährigen war der BVB bisweilen auf Tabellenplatz elf abgestürzt, hat zuletzt aber eine imposante Aufholjagd in der Bundesliga mit vier Siegen und einem Remis (2:2 beim FC Bayern) aus den letzten fünf Partien hingelegt.
Kovac erhielt von Noch-Vereinsboss Watzke die volle Rückendeckung: "Was er die letzten Monate bei uns geleistet hat, ist außergewöhnlich und wir müssten ja völlig bescheuert sein, wenn wir über irgendwas anders nachdenken würden. Es geht mit ihm weiter", so das eindeutige Watzke-Versprechen.
Rückzug aus der BVB-Chefetage nach über 20 Jahren
Insgesamt zog der 65-Jährige, der im Oktober dieses Jahres nach 20 Jahren in verantwortlicher Position bei den Westfalen seinen Geschäftsführer-Posten aufgeben wird, ein ambivalentes Fazit der bisherigen Saison 2024/2025: "Wenn du zwischendurch auf Platz elf stehst, kann es am Ende, selbst wenn du Vierter wirst, trotzdem keine gute Saison gewesen sein. International war es eine gute Saison: Da haben wir wieder viele Punkte für den deutschen Fußball gesammelt. [...] Am Ende hat selbst Barcelona noch das Zittern bekommen."
Seit der Beinahe-Pleite des BVB vor über zwei Jahrzehnten stand Hans-Joachim Watzke in der ersten Reihe bei den Schwarz-Gelben, hat Borussia Dortmund zu einer echten Weltmarke geformt. Nun nimmt er seinen Hut, schwört dem BVB aber auch für die Zukunft die ewige Treue: "Nach über 20 Jahren muss mal etwas anders passieren. Es wird immer mein Verein sein, ich liebe diesen Verein, ich werde den auch nie alleine lassen. Aber aus dieser operativen Funktion, wo du den ganzen Tag den Druck von morgens bis abends verspürst, da bin ich mal raus."