Plymouth tritt heftig gegen neuen S04-Trainer nach

Mit Miron Muslic hat der FC Schalke 04 am Samstag seinen neuen Cheftrainer offiziell bestätigt. Dank einer Ausstiegsklausel konnte der Revierklub den Fußballehrer vom englischen Zweitliga-Absteiger Plymouth Argyle loseisen. Der Traditionsklub von der Insel ist darüber überhaupt nicht erfreut.
"Wir sind enttäuscht über den Weggang von Miron Muslic – nicht darüber, dass er zu einem Verein wie Schalke wechselt, sondern über den Zeitpunkt und die Art und Weise seines Weggangs", eröffnete Besitzer Simon Hallett sein Statement zum Abschied des neuen Übungsleiters des FC Schalke 04, der erst Anfang des Jahres bei Plymouth Argyle übernommen hatte.
"Wir haben Miron im Januar eingestellt und ihm einen Dreieinhalbjahresvertrag gegeben. Kurz nach seinem Antritt haben wir auch die von ihm gewünschten Mitarbeiter eingestellt", fuhr der 69-Jährige fort und betonte, dass man dem 42-Jährigen alle von ihm geforderten Unterstützungen zum Umbau des Kaders zur Verfügung gestellt habe.
Von einem Abschied sei daher bis zuletzt nicht die Rede gewesen, so Hallett: "Nach Saisonende und angesichts der Gerüchte, dass Miron das Interesse anderer Vereine geweckt hatte, rief ich ihn persönlich an, und er versicherte mir, dass er sich zu 100 Prozent für Argyle engagieren würde. Infolgedessen nahm Miron weiterhin an allen Kaderplanungssitzungen teil und war bis letzte Woche an den Vorstellungsgesprächen und der Verpflichtung von Spielern beteiligt. Seine Kollegen hatten keinen Hinweis darauf, dass er den Verein verlassen wollte."
FC Schalke 04 sollte mit Muslic gar nicht sprechen dürfen
Doch dann kam offenbar die schnelle Wende bei den Österreicher. "Gemäß seinem Vertrag benötigt ein Verein, der mit ihm sprechen möchte, die vorherige Genehmigung von Argyle. Wir waren nicht bereit, diese Genehmigung zu erteilen, aber Miron teilte uns mit, dass er unter keinen Umständen nach Plymouth zurückkehren werde. Daher erteilten wir widerwillig die erforderliche Genehmigung, ärgerte sich der Besitzer weiter.
Plymouth habe daher "keine andere Wahl gehabt. Wir hätten auf der vollständigen Entschädigung bestehen und vor Gericht gehen können, um seinen Vertrag durchzusetzen", so Hallett, der auf solche Schritte aber verzichtete: "Anstatt uns in einem langwierigen und äußerst störenden Prozess zu verzetteln, einigten wir uns auf eine Entschädigungssumme, die zwar unter der vertraglich vereinbarten Summe liegt, aber für einen Cheftrainer der League One ein gutes finanzielles Ergebnis darstellt und es uns ermöglicht, positiv nach vorne zu schauen."
Schalke muss eine Ablösesumme für den neuen Coach zahlen, über die genauen Modalitäten machte der Zweitligist am Samstag keine Angaben. Laut Medienberichten wird eine sechsstellige Summe fällig.