Effenberg attackiert Nagelsmann heftig

In der Nations League hat das DFB-Team seine Grenzen aufgezeigt bekommen, beide Partien im Final Four gingen schlussendlich verdient verloren. Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg legt den Finger in die Wunde und übt Kritik an einer Aussage von Bundestrainer Julian Nagelsmann.
"45 gute bis starke Minuten reichen einfach nicht auf diesem Niveau", spielte Stefan Effenberg in seiner "t-online"-Kolumne auf den Leistungsabfall der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal (1:2) und Frankreich (0:2, Highlights öffnen sich oben) an.
Es gebe aber noch eine "fatalere Erkenntnis" der beiden Länderspiel-Pleiten: "Die deutsche Mannschaft ist gegen große Gegner wie Frankreich, Portugal oder Spanien einfach nicht zu mehr in der Lage. Und von der Weltspitze doch noch ein Stückchen weiter entfernt als gedacht."
In der Tat zeigte sich überdeutlich, dass die Qualität speziell in der zweiten Reihe nicht genügt, um allerhöchsten Ansprüchen gerecht zu werden. Die Ausfälle von Jamal Musiala, Kai Havertz, Antonio Rüdiger, Nico Schlotterbeck und Angelo Stiller waren schlichtweg nicht zu kompensieren.
"Das reicht einfach nicht aus", gab Effenberg zu bedenken und ergänzte: "Und da haben wir noch einen Weg vor uns."
Kein Verständnis für Nagelsmann-Ausrede
Geärgert hat sich Effenberg derweil über eine Aussage von Julian Nagelsmann, der nach dem Frankreich-Match bei "DAZN" erklärt hatte, dass einige seiner Schützlinge im zweiten Abschnitt "müde" gewesen seien. Man habe "so ein bisschen den Glauben in der einen oder anderen Situation" verloren.
"Ich weiß nicht, was ihn da geritten hat. Diesen Satz möchte ich von ihm nicht noch einmal hören. Denn den Glauben solltest du niemals verlieren, unter keinen Umständen – und erst recht nicht nach so einer ersten Halbzeit, in der einzig die Chancenverwertung nicht passte", stellte Effenberg klar.
Dass sich der Bundestrainer dem Statement habe "hinreißen lassen", könne "auf keinen Fall die richtige Ansprache an seine Spieler sein", so der Tiger, der beschloss: "So eine Entschuldigung darf er ihnen auch nicht bieten."