12.06.2025 15:14 Uhr

Kohle statt Ambitionen: Sané geht ein großes Risiko ein

Leroy Sané wechselt vom FC Bayern nach Istanbul
Leroy Sané wechselt vom FC Bayern nach Istanbul

Leroy Sané wechselt vom FC Bayern zu Galatasaray. Der Rekordmeister steht als Verlierer des Transfers da, aber auch der Nationalspieler geht für viel Geld ein großes Risiko im Jahr vor der WM. Ein Kommentar.

Die Ankunft von Leroy Sané beim FC Bayern im Sommer 2020 hatte in München große Hoffnungen entfacht.

Mit einer Ablösesumme von fast 50 Millionen Euro investierte der Rekordmeister immerhin auch einen satten Betrag in den Flügelspieler, der von Manchester City an die Säbener Straße kam.

Fünf Jahre später lässt sich festhalten, dass Sané die hohe Erwartungshaltung nie vollends erfüllen konnte. Starke Phasen und Schwächeperioden wechselten sich zu häufig ab. Den Unterschied machte Sané zu selten.

Auch der FC Bayern steht als Verlierer da

Und dennoch wollte der FC Bayern mit Sané verlängern. Zum einen kommt der 29-Jährige aus seiner statistisch besten Bundesliga-Saison (elf Tore), zum anderen sollte ein Abschied zum Nulltarif verhindert werden.

Doch genau dieses Szenario ist nun eingetreten. Sané schließt das Kapitel FC Bayern und sich ablösefrei Galatasaray an.

Der FC Bayern steht nach einer langen Hängepartie mit leeren Händen und als Verlierer des Transfers da. Aus dem Hin und Her und seinem Ausgang muss der Rekordmeister für vergleichbare Personalsituationen in der Zukunft seine Schlüsse ziehen.

Leroy Sané geht großes Risiko ein

Und Sané? Der folgt ausgerechnet im Jahr vor der Fußball-WM 2026 in Kanada, USA und Mexiko dem Lockruf des Geldes. Ihm soll in Istanbul ein Gehalt von 15 Millionen Euro winken, netto (!). Dazu komme ein sicherlich ebenfalls üppiges Handgeld. Seine sportlichen Ambitionen wirft er damit aber ein Stück weit über Bord - ein großes Risiko für Sané.

Der gebürtige Essener hat unter Bundestrainer Julian Nagelsmann ohnehin keinen Stammplatz sicher. Im Nations-League-Halbfinale gegen Portugal (1:2) enttäuschte Sané wie viele seiner Kollegen. Im kleinen Finale gegen Frankreich (0:2) kam der Rechtsaußen dann gar nicht mehr zum Zug (sport.de-Note 4,5 im Länderspielzeugnis).

Der Konkurrenzkampf auf den offensiven Außenbahnen ist groß - jüngere Spieler wie Jamie Leweling (VfB Stuttgart) oder Karim Adeyemi (Borussia Dortmund) lauern auf ihre Chance im DFB-Team.

Anstatt sich beim FC Bayern im Bundesliga- und Champions-League-Titelkampf für den WM-Kader zu empfehlen, spielt Sané fortan in der international allenfalls zweitklassigen Süper Lig.

Ein Schritt in die englische Premier League wäre sportlich zweifelsohne die größere Herausforderung gewesen. Doch Sané hatte andere Pläne - oder keine Angebote von der Insel?

Sané lässt sich in Istanbul feiern
Sané lässt sich in Istanbul feiern

Zwar ist Galatasaray für die Ligaphase der Königsklasse qualifiziert. An einen tiefen Lauf in der K.o.-Runde dürften aber nur die größten Optimisten unter den Fans der Istanbuler glauben.

So droht Sané im kommenden Frühjahr die Zuschauerrolle in der Champions League - und anschließend womöglich auch bei der WM.