Klopp will beim BVB "nicht unbedingt ins Stadion"

Ende 2024 erschütterte ein mittelschweres Beben die Welt vieler Fußball-Fans, als kein Geringerer als Emotionsmonster Jürgen Klopp ankündigte, dass er sich dem viel kritisierten Red-Bull-Kosmos anschließen und künftig als Global Sports Director für die Klubs des Energy-Drink-Giganten tätig sein werde. Den Aufschrei nimmt der Ex-Erfolgstrainer niemandem übel, beim BVB wird man ihn aber so schnell nicht im Stadion sehen.
Die Kritik an seinem Einstieg in den Fußball-Kosmos von Red Bull, den viele Anhänger als Gefahr für die Traditionsvereine sehen, nehme er "gar keinem übel", so Jürgen Klopp in einem Interview mit der "Welt am Sonntag", aus dem die "Bild" vorab zitiert.
Er sei den "Leuten auch nicht bewusst auf die Füße getreten, sondern habe mich aus freien Schritten dazu entschieden". Zumal er zuvor neun Jahre für den FC Liverpool in England aktiv war. Auf der Insel seien große Investoren auch an der Tagesordnung, der Fußball durch diese aber "sogar noch emotionaler als früher" geworden, begründet Klopp seinen Schritt.
Dass er nun für einen Großkonzern tätig ist, sieht Klopp völlig unkritisch. Dass dieser nur in den Sport investiere, um seinen eigenen Absatz zu steigern, gehöre halt dazu.
"Was will denn der Penner hier?"
"Nennen Sie mir einen Sponsor - gerne auch in Deutschland -, der nur aus altruistischen Gründen viel Geld in die Hand nimmt und weil er den Sport so geil findet. Keiner. Alle wollen dabei den Mehrwert für ihr Unternehmen", stellt Klopp eindeutig klar.
Eine Rückkehr auf die Trainerbank habe er zudem schlicht nicht mehr angepeilt: "Ich wollte kein Headcoach mehr sein, sondern hatte Lust, genau in dieser Funktion, die ich jetzt habe, Erfahrungen weiterzugeben." Er habe seinen Job zwar geliebt, vermisse jedoch nichts, so der 58-Jährige.

In den Stadien seiner früheren Klubs Borussia Dortmund oder FSV Mainz 05 wird man Klopp allerdings so schnell nicht sehen, wie dieser betonte.
"Bis jetzt hat noch keiner zu mir gesagt: 'Hey, da hast du dich schön verkauft.' Klar ist aber auch, dass ich in Mainz oder Dortmund nicht unbedingt ins Stadion gehen will", führt Klopp aus und konkretisiert: "Aber nicht, weil ich da nicht hinwill, sondern weil ich die Leute nicht in eine Situation bringen möchte, in der einer vielleicht meint: 'Was will denn der Penner hier?' Und der andere entgegnet: 'Das ist doch der Kloppo.'"
Übrigens: Klopp bestätigt zudem, dass er 2023 das Amt des deutschen Bundestrainers hätte übernehmen können, dies aber nicht tat, da er sich mit Liverpool in einer sportlich schwierigen Lage befand und Klub und Spieler nicht im Stich lassen wollte.