Bundesliga 2010/2011 » 26. Spieltag » Liveticker: 1. FSV Mainz 05 - Bayer Leverkusen 0:1

Fazit:
Leverkusen holt einen Sieg, den man wohl nicht anders als einen Arbeitssieg bezeichnen kann. In einer niveauarmen Partie mit vielen Zweikämpfen, aber wenigen gelungenen Spielzügen war Bayer die bessere Mannschaft mit den besseren Chancen. Das goldene Tor haben sie der Schlitzohrigkeit ihres Brasilianers Renato Augusto zu verdanken, der wie gestern Raúl im Rücken des 05er Verteidigers Svensson lauerte, ihm den Ball abluchste und aus 18 Metern in den Winkel drosch. Der Heimfluch der Mainzer dauert an, seit fünf Heimspielen warten die Rheinhessen nun auf einen Dreier vor eigenem Publikum. Der Europapokalplatz gerät so angesichts der Erfolgsserie der Nürnberger ernsthaft in Gefahr. Leverkusen dagegen sichert den zweiten Platz ab - oder geht noch etwas in Richtung Tabellenspitze? Neun Punkte sind es noch zum BVB.

Letzter Angriff der Mainzer? Heller legt 25 Meter vor dem Kasten quer auf Schürrle, der nicht mitbekommen hat, das ihm dieser Pass gegolten hat. So verpufft auch die letzte Möglichkeit.

Heller hat noch einmal die Chance. Im Strafraum hat er es allerdings mit drei Gegenspielern zu tun. Zwei hat er schon ausgespielt, am dritten bleibt er hängen. Zuletzt klärt der am Boden liegende Hyypiä und schlägt den Ball aus dem Strafraum.

Derdiyok nimmt Castros langen Ball mit der Brust an, setzt dann von der Strafraumgrenze den Drehschuss deutlich übers Tor.

Tooor für Bayer Leverkusen, 0:1 durch Renato Augusto
Was für ein Tor! Nach einem Eckball für Leverkusen, den Renato Augusto direkt ins Torausschlägt gibt es Abschlag vom Mainzer Tor. Wetklo gibt den Ball an Svensson, der nicht bemerkt hat, dass sich Augusto noch in seinem Rücken befindet. Wie gestern Schalkes Raul schleicht sich der Brasilianer heran, stibitzt sich die Kugel und hält aus 18 Metern mit drauf. Mit mehr als 100 km/h schlägt das Leder links oben im Netz ein. Es ist das Wochenende der Schlitzohren!

Spätestens nach drei, vier gelungenen Pässen gibt es hier den Fehlpass. Das Niveau ist immer noch äußerst dürftig.

Allagui lupft den Ball in den Strafraum - etwas zu lang für Schürrle.

Nach dem Vidal-Foul verlängert Fuchs die Liste der Katastrophen-Freistöße. Ohne Freund-oder-Feind-Berührung fliegt die Kugel ins Toraus. Adler muss nicht eingreifen.

Das Spiel ist immer noch nicht hochklassig, aber immerhin bekommen wir jetzt Torchancen geboten.

Mainz muss jetzt erst einmal versuchen, über Ballkontrolle wieder Sicherheit ins eigene Spiel zu bringen.

Den muss Kießling einfach machen! Der Stürmer mit Ladehemmung geht ganz allein auf Keeper Wetklo zu. Viel zu früh zieht er aus 18 Metern ab - direkt in die Arme des Mainzer Torhüters. Da muss jemand, der sich Stürmer nennen will, mehr raus machen.

Schuss von Renato Augusto. Wetklo kann das Geschoss im Nachfassen unter Kontrolle bringen.

Fuchs verliert an der rechten Außenlinie den Ball an Kießling. Der passt direkt nach innen auf Derdiyok, dessen Schuss abgeblockt wird. Immer noch warten wir auf die erste Torchance des zweiten Durchgangs.

Leverkusen zieht sich weit zurück und wartet auf Konter. Renato Augusto holt sich die Kugel und passt weiter auf Kießling. Der holt 35 Meter zentral vor dem Kasten einen Freistoß heraus...

Der Eckball landet hinter dem Tor von René Adler.

Ballacks Schuss aus 20 Metern wird abgeblockt.

Sechs Minuten gespielt, wir warten immer noch auf die erste halbwegs gelungene Aktion einer der beiden Mannschaften in Halbzeit 2.

...und der ist mal richtig gefährlich! Bender bringt den Ball mit dem Hinterkopf aufs Tor. Wetklo klärt mit Mühe zum Eckball.

Das war nichts von Stefan Kießling. Der Stürmer verschenkt eine sehr gute Kontergelegenheit durch einen völlig unbrauchbaren Pass auf Sidney Sam, der wenigstens noch einen Einwurf für sein Team herausholen kann.

Mainz ist keineswegs geschockt durch den Pfostenknaller der Leverkusener. Die Gastgeber antworten gleich mit zwei gefährlichen Aktionen vor Adlers Kasten.

Wie schnell ist der Schürrle? Zwei Leverkusener lässt der Stürmer stehen, aber in der Mitte war kein Mitspieler mitgelaufen. Sein Schuss vom rechten Strafraumrand geht über den Kasten.

Risse kann am Strafraumrand nicht abspielen, weil gleich zwei der möglichen Adressaten im Abseits stehen. Also muss er es allein machen, aber sein Schuss geht deutlich links am Pfosten vorbei.

Die Mainzer besinnen sich nach einer 15-minütigen Verschnaufpause auf die vielversprechende Taktik der ersten Minuten und greifen Bayer schon tief in deren Hälfte an. Allerdings hapert es nach dem Ballgewinn an der Präzision im eigenen Angriffsspiel.

Gelbe Karte für Sami Hyypiä (Bayer Leverkusen)
Der Finne kann einen Mainzer Angriff nur mit Hilfe seines Oberarms stoppen.

Schöner Angriff der Leverkusener über die linke Seite. Der Ball kommt über Vidal und Castro zu Renato Augusto. Der Brasilianer bleibt dann aber an Zabavnik hängen.

Auch Soto muss kurzzeitig außerhalb des Spielfeldes behandelt werden. Der Kolumbianer ist aber schon wieder dabei.

Schürrle nimmt keine Rücksicht auf seine zukünftigen Brötchengeber. Der Stürmer ist ein ständiger Unruheherd in der Mainzer Offensive.

Das verspricht hier ein richtig interessantes Spiel zu werden. Beide gehen mit offenen Visier in diese Partie, es geht rauf und runter.

...und drischt die Kugel in die 2-Mann-Mauer.

Arturo Vidal muss behandelt werden. Zabavnik springt dem Chilenen nach einem Luftkampf unabsichtlich auf dem Fuß. Heynckes schickt Rolfes sicherheitshalber zum Aufwärmen.

Auch Mainz bekommt seinen ersten Eckball. Hohes Tempo in den ersten Minuten...

Nicht ungefährlich: Eine Freistoßhereingabe der Leverkusener kann die Mainzer Hintermannschaft auf Kosten eines Eckballs klären. Die Ecke bringt nichts ein.

Gespannt sein dürfen wir allerdings nicht nur auf den Auftritt von Michael Ballack, sondern auch - oder vor allem - auf den vom neuen Stürmerstar der Liga, André Schürrle, der mit Toren heute nicht nur seinem zukünftigen Arbeitgeber kräftig in die Suppe spucken, sondern gleichzeitig sein Champions League Debüt in der kommenden Saison gefährden könnte.

Bei Bayer will man die unglückliche Niederlage in der Europa League gegen Villarreal mit einem couragierten Auftritt heute in der Bundesliga vergessen machen und gleichzeitig den so wichtigen zweiten Platz absichern. Oder geht nach der gestrigen Niederlage von Borussia Dortmund noch etwas in Sachen Meisterschaft? Unwahrscheinlich, aber sollte sich der bislang so souveräne Tabellenführer jetzt eine längere Auszeit nehmen, will Bayer zur Stelle sein.

Trotz der guten Ergebnisse in den letzten Spielen ändert Tuchel sein Team auf zwei Positionen. Heinz Müller ist heute nicht dabei, dafür hütet Christian Wetklo den Mainzer Kasten. In der Viererkette rücken Zabavnik und Fuchs für den jungen Kirchhoff und Niko Bungert in die erste Elf.

Es ist ein ganz wichtiges Spiel für den FSV am heimischen Bruchweg. Nach einem äußerst dürftigen Start in die Rückrunde hat die Tuchel-Elf in den letzten beiden Wochen mit zwei Auswärtssiegen in Hoffenheim und beim HSV wieder Kurs auf die Europa-League genommen. Mit einem Sieg heute gegen Leverkusen ist sogar der dritte Platz in Reichweite.