Bundesliga 2011/2012 » 29. Spieltag » Liveticker: Hamburger SV - Bayer Leverkusen 1:1

Fazit
Nach einem mäßigen Bundesligaspiel trennen sich der HSV und Bayer Leverkusen leistungsgerecht 1:1. Beide Teams hatten ihre Hochphasen, die Hamburger zum Ende des ersten Durchgangs, die Gäste in den ersten 20 Minuten des zweiten Abschnitts. Damit können beide nicht die Patzer ihrer Konkurrenz ausnutzen. Hamburg schafft es nicht, sich nach unten Luft zu verschaffen und steckt weiterhin mittendrin im Abstiegskampf. Leverkusen klettert immerhin wieder auf Rang sechs und empfängt am Mittwochabend den ersten vermeintlich sicheren Absteiger aus Kaiserslautern. Die Hanseaten fahren dann nach Sinsheim zu ihrem Gastspiel bei 1899 Hoffenheim. Das war es von hier, schönen Ostersonntag noch.

Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Passiert hier noch etwas? Gelingt einem der beiden Teams noch der Lucky Punch?

Nachdem zwischenzeitlich Leverkusen klar am Drücker war, schwingt das Pendel nun merklich wieder in Richtung HSV.

Petrić zieht aus 20 Metern ab. Leno muss da rangehen und lenkt das Leder mit den Fingerspitzen über die Latte. Ecke...

Ganz klar, die Einwechslung von Gökhan Töre hat noch einmal frischen Wind ins Spiel der Hamburger gebracht.

Ecke HSV...

Eine Töre-Flanke vom linken Flügel findet den Kopf von Jansen, der das Spielgerät deutlich drüber setzt.

...starker Versuch von Aogo! Der Nationalspieler zirkelt das Leder über die Mauer und zwingt Leno zu einer ansehnlichen Flugeinlage. Der hätte wohl gepasst.

Bei den Gastgebern soll Töre in der Schlussphase noch für den ein oder anderen Impuls sorgen.

Taktisch machen die Gäste das jetzt klug. Sie überlassen den Rothosen das Feld und ziehen sich weit zurück, um dann immer wieder pfeilschnell zu kontern.

Im Sechzehner legt Ballack per Kopf für Rolfes ab. Der bekommt das Leder nicht entscheidend unter Kontrolle und fordert Drobný nicht sonderlich.

Augusto zirkelt den fälligen Freistoß über den Kasten.

Lassen sich die Hanseaten durch diese Entwicklung verunsichern? Nach dem Seitenwechsel brachten die Mannen von Thorsten Fink im Gang nach vorne noch nicht wirklich etwas zustande.

Weil die Werkself mit einer ganz anderen Körpersprache aus der Kabine gekommen ist, geht dieser Treffer auch vollkommen in Ordnung.

Von der Grundlinie flankt Schürrle an den Fünfer. Irgendwie bekommt Kießling das Ding auf den Kasten, doch Drobný klärt zur Ecke...

Was auch immer Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä ihrem Team in der Halbzeit mit auf den Weg gegeben haben, bislang scheint es, Früchte zu tragen. Die Werkself wirkt deutlich wacher als noch vor dem Seitenwechsel.

Nächste Ecke für Leverkusen...

Es geht im zweiten Durchgang also so los, wie der erste aufhörte - mit einer Großchance für Bayer 04.

Beide Trainer schicken ihre Mannschaften unverändert zurück auf den Rasen.

Halbzeitfazit
Hat der Trainerwechsel bei Bayer Leverkusen Wunder gewirkt? Nach 45 Minuten muss man sagen: Nein, zumindest noch nicht. Die Mannen in den schwarzen Jerseys wirken zeitweise fast verloren, der wiedergenesene Michael Ballack ist ein Fremdkörper in den Reihen der Werkself. Hamburg spielt auch nicht wirklich zwingend, ist allerdings das klar bessere Team. Einen zumindest umstritten Handelfmeter verwandelte Mladen Petrić souverän zur Pausenführung für die Hausherren, die durchaus als verdient zu bezeichnen ist. Wenn das neue Trainergespann der Gäste einen gelungenen Einstand feiern will, sollten sie sich jetzt für die Halbzeitansprache etwas einfallen lassen. Momentan ist Hamburg auf dem besten Wege, einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen.

Kadlec hat die Riesenchance zum Ausgleich! Das muss das 1:1 sein! Augusto schüttelt in zentraler Position zwei Gegner ab und steckt dann überragend für den mitgelaufenen Linksverteidiger durch. Der geht in den Sechzehner und zieht ab. Drobný bleibt lange stehen und verhindert mit einem starken Reflex den Ausgleich.

Marcus Berg muss behandelt werden. Aufgrund dessen ist die Angelegenheit derzeit unterbrochen.

Wie reagiert die Werkself nun auf diesen Rückschlag?

Tooor für Hamburger SV, 1:0 durch Mladen Petrić
Ganz sicher verlädt Petrić Leno und versenkt die Kugel im unteren rechten Eck. Der HSV führt! Es hat sich abgezeichnet und ist aufgrund der letzten Minuten auch verdient.

Aogo schlägt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Sechzehner. Der Klärungsversuch der Verteidigung landet auf dem Schlappen von Bruma, der volley abzieht und nur knapp über den Querbalken drischt.

...in der Mitte kommt Mancienne zum Kopfstoß. Er setzt das Leder auf die Oberseite des Tornetzes.

Michael Ballack wirkt wie ein Fremdkörper in den Reihen der Leverkusener. Ihm ist die fehlende Spielpraxis und damit einhergehend die fehlende Integration ins Team anzumerken.

Eine halbe Stunde ist gespielt. Es ist eine langatmige Partie mit wenigen Highlights.

Langsam häufen sich die guten Offensivaktionen der Gastgeber. Bruma geht auf Rechtsaußen mit nach vorne und flankt auf Berg. Der Schwede zeigt wieder, welche technischen Fähigkeiten er hat. Er nimmt das Leder stark herunter und schießt dann direkt aus der Drehung. Leno kann nur zuschauen, wie das Spielgerät am Tor vorbei fliegt.

Mit einem billigen Bauerntrick versucht Jansen auf seinem Flügel Castro abzukochen. Der lässt das nicht mit sich machen, stellt geschickt den Körper dazwischen und lässt die Torfabrik ins Aus rollen.

Da ist die erste gute Gelegenheit für die Gastgeber. Im Sechzehner setzt sich Berg technisch anspruchsvoll gegen Friedrich durch und legt dann für Jansen ab. Dessen Schuss fliegt nur ein, zwei Meter am Gehäuse vorbei.

Nun haben auch die Gäste ihre erste Ecke...

Eckstoß Hamburg...

Optisch haben die Gäste leichte Vorteile ohne dabei jedoch wirklich zwingend zu sein.

...da ist doch der erste Torschuss der Partie. Kadlec versucht es per Direktschuss auf die Torwartecke. Drobný lässt sich nicht so einfach austricksen. Er hat das geahnt und fängt die Kugel sicher.

Auf Highlights warten die Zuschauer bislang vergebens. Nach wie vor ist es eine müde Angelegenheit.

Auch Leverkusen könnte heute übrigens von den Patzern der Konkurrenz profitieren (Bremen nur Remis, Wolfsburg und Hannover mit Niederlagen). Für beide Truppen geht heute also um richtig viel.

Hamburg ist nach dem 1. FC Kaiserslautern das heimschwächste Team der Liga. Erst zwei Mal konnte man vor heimischem Publikum gewinnen.

Zum Personal: Bei den Hausherren gibt es im Gegensatz zum wichtigen 1:0-Erfolg gegen Kaiserslautern zwei Änderungen in der Startelf. Wie gesagt verteidigt Bruma rechts für Diekmeier, außerdem kommt Tesche für Kačar ins Team. Ansonsten vertraut Fink dem Personal der Vorwoche. Das neue Trainergespann der Gäste ändert die Stammformation nur auf einer Position, die sitzt aber. Für Eren Derdiyok beginnt Michael Ballack.

Nachdem alle Konkurrenten um den Klassenerhalt an diesem Wochenende sieglos blieben, könnte Hamburg der große Gewinner des 29. Spieltags werden. Mit einem Sieg könnte der Ligadino auf Rang zwölf klettern und vier Zähler zwischen sich und den Relegationsplatz bringen.

Verzichten muss der Übungsleiter allerdings auf den gelbgesperrten Gojko Kačar und die verletzten Dennis Diekmeier und Jacopo Sala (beide Bänderriss). Aufgrund dessen muss Fink für die Rechtsverteidiger-Position improvisieren. Letztlich nominierte er den gelernten Innenverteidiger Jeffrey Bruma.

Auch darüber hinaus lichtet sich das Lazarett bei der Werkself so langsam. Die langjährige Nummer eins René Adler sitzt erstmals in dieser Saison auf der Bank, dazu kommt der Eidgenosse Tranquillo Barnetta zurück in den 18-Mann-Kader. Mit Dominik Kohr sitzt außerdem ein A-Junior auf der Bank.

Natürlich bündeln sich die Hoffnungen der Fans hauptsächlich auf den Finnen Sami Hyypiä, der noch vor Kurzem als Spieler eine wichtige Identifikationsfigur für die Leverkusener war. Auf der Abschluss-Pressekonferenz bewertete der Teamchef die ersten Tage seiner Arbeit: "Die Tage sind sehr gut gelaufen. Ich fühle, dass die Mannschaft in guter Laune ist. Das ist auch wichtig, um Spielsicherheit und Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Generell geht es für uns darum, wieder besser zu spielen und mehr Chancen zu haben", sagte er und fügte an: "Wir müssen unsere Sicherheit im Passspiel erhöhen, und dazu gab es in den beiden letzten Spielen große Probleme im Angriff, die wir lösen müssen. Wenn man Spiele gewinnen will, muss man Tore machen."

Nach fünf Pflichtspiel-Niederlagen in Folge zogen die Verantwortlichen von Bayer Leverkusen exakt heute vor einer Woche die Reißlinie und trennten sich von Trainer Robin Dutt. Weil dieser während der Partie gegen den Sportclub Freiburg von den eigenen Anhängern wüst beschimpft wurde und sich am Rhein eine höchst negative Stimmung entwickelte, konnte der Klub nicht anders, als den Übungsleiter vor die Türe setzen.

Unter Spielschema können bereits die Mannschaftsaufstellungen eingesehen werden, für die sich die beiden Trainer entschieden haben. Ein Blick lohnt sich.