Bundesliga 2013/2014 » 9. Spieltag » Liveticker: 1899 Hoffenheim - Bayer Leverkusen 1:2

Fazit:
Im beschaulichen Hoffenheim kommt es zu tumultartigen Szenen. Natürlich sind die TSG-Spieler außer sich. Die etwa 25.000 Zuschauer wurden Zeugen einer Partie, die in die Geschichtsbücher eingehen wird. Nicht wegen ihrer Dramatik oder ihren begeisternden Zweikämpfen. Nein! Diese 25.000 Fans wurden Zeugen eines Phantomtores, wie es zuvor nur Thomas Helmer bei Bayern gegen Nürnberg gelang. Die logische Konsequenz müsste nun "Wiederholungsspiel" lauten. Schließlich löste man die Problematik Mitte der 90er eben genau so.
Aber widmen wir uns dem Spiel: Die ersten 45 Minuten wurden von den Hausherren dominiert, Leverkusen zeigte sich aber effektiver. Nach der Pause bekamen die Gäste das geschehen dann besser in den Griff und gingen folgerichtig, aber völlig irregulär mit 2:0 in Front. Der unrechtmäßige Strafstoß für die TSG, nach vermeintlichem Foul von Hilbert an Firmino, und der anschließende Fehlschuss setzte dem rabenschwarzen Tag des Schiedsrichtergespanns dann noch die Krone auf. Der Anschlusstreffer von Schipplock war dann nur noch Ergebniskosmetik.
Von offizieller Seite der Hoffenheimer wurde nun schon verlautet, dass man Protest gegen die Wertung der Partie einlegen werde. Man darf also gespannt sein, was sich da noch tun wird. Leverkusen springt durch den Erfolg zumindest erst einmal an die Spitze. Trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass man dieses Spiel noch einmal bewundern dürfen wird. Ein denkwürdiger Abend. Schönen Abend noch!

Die TSG kommt noch einmal, beweist große Moral nach diesem Phantomtor von Stefan Kießling. Es bleiben aber nur noch zwei Minuten, um zumindest zum Ausgleich zu kommen. Aber könnte man sich in diesem Fall noch darüber freuen? Eigentlich müsste es ein Wiederholungsspiel geben.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 1:2 durch Sven Schipplock
Und nun liegt der Ball doch noch im Netz! Und alles lief völlig regulär ab. Volland legt vom rechten Flügel zurück zu Strobl. Der Mittelfeldspieler flankt vom Strafraumeck an den langen Pfosten, wo Toprak unglücklich nach hinten verlängert. Dort kommt Schipplock aus spitzestem Winkel zum Kopfball und setzt ihn an Leno vorbei ins Netz. Geht da noch was?

Wieder kommt Modeste aus guter Position zum Abschluss. Nach Pass von Volland taucht der Stürmer halblinks vor Leno auf, scheitert aber erneut am Schlussmann der Gäste. Ein 1A-Spiel von Leno. Die Frage ist nur, ob seine Leistung im Endeffekt auch gewertet oder am grünen Tisch wieder gelöscht wird.

Elfmeter für Hoffenheim! Du meine Güte! Schiedsrichter Brych sollte nun besser schlafen gehen. Hilbert geht links in den Zweikampf mit Firmino - außerhalb des Strafraums! Der Verteidiger trifft astrein den Ball, Firmino fällt. Und Brych zeigt auf den Punkt. Die nächste dicke Fehlentscheidung!

Nur noch als kurze Randnotiz: Stefan Kießling hat dem Schiedsrichter nach seinem Tor mitgeteilt, dass der Ball eigentlich gar nicht drin war. Der Unparteiische ließ sich aber nicht mehr von seiner Entscheidung abbringen. Selbst als die Reservespieler von Hoffenheim in Scharen versuchten, Felix Brych auf das Loch im Netz aufmerksam zu machen, blieb er unbeirrt bei seiner Entscheidung. Einfach nur kurios.

Da geht in diesem Spiel fast nichts mehr und dann wird dieses Phantomtor doch noch dafür sorgen, dass die Partie in die Geschichtsbücher eingeht. Vergesst das Phantomtor von Thomas Helmer bei Bayern gegen Nürnberg. Stefan Kießling ist der neue Mann!

Die Werkself hält den Ball aufreizend lange in den eigenen Reihen. Scheinbar will man die Hausherren damit einschläfern. Boenisch flankt nun mal von links in die Mitte, aber Kießlings Kopfball wird zur Ecke geklärt...

Von der temporeichen Partie aus Abschnitt eins sind wir noch weit entfernt. Leverkusen kontrolliert das Geschehen inzwischen souverän und so kommen die Hausherren nicht mehr zu Torchancen. Natürlich ist dieser knappe Spielstand aber weiterhin gefährlich. Hoffenheim kann schließlich offensiv immer etwas reißen.

Castro bittet zum Tanz!! Hegeler spielt einen glänzenden Pass nach links in den Strafraum zu Castro. Der Mittelfeldmann vernascht zunächst Beck, dann auch noch Süle und zieht schließlich aus 15 Metern ab. Casteels kann den zentralen Schuss aber mit beiden Fäusten abwehren. Da war viel mehr drin!

Weiterhin lauern die Leverkusener auf Fehler im Spiel der TSG. Beim 1:0 war das durchaus die richtige Variante. In der zweiten Halbzeit wirkt das bislang aber etwas zu passiv. Schon vor der Pause wirkte die Hyypiä-Truppe nicht ganz anwesend. Das muss die Werkself dann schon konsequenter lösen.

Wie schon in der ersten Halbzeit, fängt auch der zweite Abschnitt ruhig an. Hoffenheim spielt sich die Kugel ausgiebig in der eigenen Abwehr zu, ohne dabei mit Tempo nach vorne zu spielen. So macht man es den Gästen natürlich leicht, das Resultat zu verteidigen.

Zum ersten Mal seit dem 0:1 kommen die Gäste wieder gefährlich zum Abschluss. Hilbert geht auf rechts mit nach vorne und zieht vom Strafraumeck flach ab. Casteels kommt nicht mehr heran, muss er auch nicht. Das Leder rauscht nämlich klar links vorbei.

Wieder nicht drin! Rechts im Sechzehner kommt Volland aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, setzt die Kugel aber nur ans Außennetz! Auch da war mal wieder mehr drin.

Der Ball liegt im Netz von Leno, aber bereits früh ist die Pfeife von Schiedsrichter Brych zu hören. Beck bedient Firmino links im Sechzehner, legt mit dem Kopf in die Mitte zu Volland, welcher schließlich sicher verwandelt. Firmino soll sich aber im Abseits befunden haben, doch das ist eine Fehlentscheidung! Da wurde den Hausherren ein regulärer Treffer nicht gegeben! Bittere Entscheidung gegen die TSG.

Eine halbe Stunde ist um und bislang kann sich das Spiel durchaus sehen lassen. Drei Großchancen auf Seiten der Hausherren, eine für die Gäste und zusätzlich dazu noch ein Tor. Die Zuschauer in Sinsheim werden wieder einmal mit tollem Fußball verwöhnt.

Tooor für Bayer Leverkusen, 0:1 durch Sidney Sam
Das erste Tor des Abends erzielen die Gäste! Hilbert erobert den Ball in der eigenen Hälfte und bedient Castro im Mittelfeld. Der Ex-Nationalspieler Deutschlands wird nicht angegriffen und kann seelenruhig durch die Reihen der TSG marschieren. Rechts am gegnerischen Strafraum findet er schließlich Sam, der noch zweimal mit dem Hintern wackelt und dann trocken ins kurze Eck trifft. Schöner Treffer!

Die Spielanteile schwappen hin und her. Mal sind es die Hausherren, die am Drücker sind, dann wieder die Gäste. Jetzt gerade bestimmt die TSG die Szenerie. Modeste zieht nun aus 16 Metern ab, aber Leno hat den unplatzierten Versuch des Franzosen sicher.

Der war für die Galerie! Einen Pass von links legt sich Sam mit dem Rücken zum Tor selbst nach oben und setzt dann zum Fallrückzieher an. Das ist nett anzusehen, aber der Ball fliegt meilenweit rechts vorbei.

Leverkusen findet seit dem Freistoß von Salihović immer besser ins Spiel und hat den Ball nun auch deutlich öfter als noch vor wenigen Minuten. Noch gab es aber keine Torchance für die Gäste.

Gelbe Karte für Ömer Toprak (Bayer Leverkusen)
Firmino ist im Mittelfeld nicht aufzuhalten und geht ins Duell mit Toprak. Der Verteidiger fährt das Bein aus und so gibt es Gelb und eine exzellente Freistoßposition aus 18 Metern zentraler Position für die Hausherren...

Erster, schöner Pass in die Gasse von Firmino. Toprak hechelt Volland gerade noch so hinterher und verhindert den Torschuss aus 14 Metern. Es gibt Ecke, nach welcher Beck vom rechten Strafraumeck abzieht und das Tor von Leno klar verfehlt.

Der Ball rollt! Die Farben sind klar verteilt: Hoffenheim spielt in Blau, Leverkusen in Rot.

Kurz vor Anpfiff noch ein Blick auf die Aufstellungen: Markus Gisdol bringt Süle, Salihović und Strobl für Vestergaard, Elyounoussi und Rudy. Sami Hyypiä bringt Wollscheid, Hilbert, Castro und Hegeler für Spahić, Donati, Can und Bender.

Schiedsrichter der Partie in der nicht ganz ausverkauften Rhein-Neckar-Arena ist Dr. Felix Brych. Seine Assistenten heißen Mark Borsch und Stefan Lupp.

Die Hoffenheimer haben in direkten Duellen mit Bayer Leverkusen eine verheerende Bilanz. Zehnmal spielte man gegeneinander, neunmal gewann die Werkself! Nur ein einziges Mal konnte die TSG ein Pünktchen ergattern. 7:27 Tore fielen dabei aus Sicht der Kraichgauer. Vielleicht schafft man es ja, diese Statistik heute etwas zurechtzurücken.

Die Werkself geizt zwar auch nicht mit Toren, hat mit 18 Treffern nur zweimal weniger getroffen als die TSG. Allerdings: Mit nur acht Gegentoren stellt die Truppe von Sami Hyypiä die drittbeste Defensive der Liga nach den Bayern (3) und Dortmund (7). Wie generell in der Bundesliga hat man auch in dieser Wertung die zwei derzeit stärksten deutschen Mannschaften vor sich. Trotzdem schaffen es die Leverkusener wieder einmal, sich als dritte Kraft hinter FCB und BVB zu etablieren. Mit einem Sieg heute würde der Vorsprung auf Rang vier vorübergehend ganze neun Punkte betragen. Außerdem würde man vorerst an die Tabellenspitze springen. Zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison ist das schon mal ein dickes Ausrufezeichen.