Bundesliga 2013/2014 » 10. Spieltag » Liveticker: SC Freiburg - Hamburger SV 0:3

Fazit:
Hamburg sichert sich den Dreier im Breisgau und bringt einen Sicherheitsabstand zwischen sich und die Abstiegszone. Eine echte Analyse fällt schwer, denn alle drei Tore entstanden nach kapitalen Fehlern von Heim-Keeper Baumann, der einen rabenschwarzen Tag erwischte. Besonders der zweite Abschnitt verlief größtenteils ereignislos, weil sich der Gastgeber von den Rückschlägen nicht erholen und nochmal zusetzen konnte. Trotz allem geht der Sieg der Nordlichter in Ordnung, weil man insgesamt nach vorne den potenteren Eindruck hinterließ und sich im ersten Durchgang gute Chancen erspielen konnte. Vor dem wichtigen Duell mit Nürnberg hat Streich nun viel mentale Aufbauarbeit zu leisten, denn die Misere der Freiburger geht zunächst weiter. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Die Fans verlassen bereits das Stadion und bei diesem Spielstand belässt es Gagelmann dann auch dabei und pfeift pünktlich ab.

Schmid kommt noch einmal über rechts durch, Admir Mehmedi Abschluss im Strafraum dann allerdings nicht.

Lasogga spielte heute eher verhalten, ist aber ein Profiteur der Baumann-Misere und trifft daher zum fünften Mal in einem Pflichtspiel hintereinander. Auch Streich wechselt noch einmal, verhilft dem Neuzugang aus Wolfsburg zu seinem zweiten Einsatz in der Liga.

Gelbe Karte für Fallou Diagné (SC Freiburg)

Da auf dem Rasen nicht mehr viel passiert, lohnt der Blick nach vorne: In der nächsten Woche steht für die Hausherren das ganz wichtige Duell der sieglosen in Nürnberg an. Bis dahin hat Streich allerdings noch viel mentale Aufbauarbeit zu leisten.

Der Kroate war lange verletzt und bekommt nun seine ersten Minuten in der laufenden Saison.

Gagelmann sucht das Gespräch mit Streich, der nach dem Geschmack des Unparteiischen zu viel Gas an der Außenlinie gibt.

Ein wenig Frust der Hausherren entlädt sich nun auch in Richtung Gagelmann, der links eine Aktion von Admir Mehmedi abpfeift. Freiburg sollte hier die Nerven bewahren und nicht dem gestrigen, schlechten Vorbild Hannover nacheifern.

Freiburg probiert es über links, Lasse Sobiech passt aber im Sechzehner auf, schirmt das Leder gut ab und wird dann gefoult.

Tja und was wird Streich jetzt wohl denken? Jeweils kurz nach den Einwechslungen, die eigentlich frischen Wind bringen sollen, leistet sich der Keeper die Aussetzer und nimmt damit den Wechseln ihre Wirkung.

Tooor für Hamburger SV, 0:3 durch Rafael van der Vaart
Unglaublich! Dritter Fehler Baumann, der einen Kullerball von Maximilian Beister nach vorne prallen lässt und der "Zehner" der Hanseaten schiebt den Nachschuss dann am Keeper vorbei ins Netz.

Darüberhinaus hat Hamburg die Partie im Griff, von Freiburg kommt nach vorne wenig. Das merkt auch Streich, der von draußen versucht seine Mannschaft irgendwie aus der Lethargie zu befreien.

Jede Szene von Baumann wird nun von höhnischem Applaus der Hamburger Fans begleitet.

So richtig macht es nicht den Eindruck als könnte sich der Tabellenvorletzte noch einmal aufraffen. Auch die Zuschauer geben die Resignation wieder, man hört nur den Gästeblock.

Was für ein rabenschwarzer Nachmittag für Baumann, der gleich im Doppelpack Fehler fabriziert, die dir sonst höchstens einmal pro Saison unterlaufen. Das passt aber zur Freiburger Verfassung derzeit, die komplett verunsichert dann eben auch nicht mit dem Glück im Bunde sind.

Christian Streich reagiert in der Pause und bringt einen zweiten, echten Stürmer für den heute schwachen Fernandes.

Halbzeitfazit:
Christian Streich muss erneut Aufbauarbeit in der Kabine leisten, weil sein Team nach dem Patzer von Baumann unglücklich, aber nicht unverdient, zurückliegt. Hamburg hatte in dieser ersten Hälfte die besseren Möglichkeiten, ohne die Hausherren jedoch kontinuierlich unter Druck setzen zu können. Freiburg hatte vor allem zu Beginn seine Halbchancen, nach dem Rückstand gingen aber wie so oft in den letzten Wochen die Köpfe bei der Truppe herunter, bei der nun die Moral gefragt ist. Bis gleich!

Freiburg versucht es noch einmal vor der Pause, eine Ecke bringt aber nichts ein und auch den zweiten Ball können die Hamburger klären.

Und aus den Erfahrungen der letzten Wochen lässt sich sagen: Das wird heute erneut schwer für Freiburg, die nach Gegentoren in der derzeitigen Situation oft verunsichert weiterspielten. Nicht zum ersten Mal bringt auch ein individueller Fehler die Breisgauer in Bedrängnis.

Ausgerechnet heute, wo Baumann die Kapitänsbinde trägt, unterläuft ihm dieser Patzer. Der Ball springt tückisch auf und der Keeper bleibt irgendwie auch noch blöd im Rasen hängen, aber letztlich hätte er da gar nicht so risikoreich entgegen gehen müssen, denn Beister war noch weit weg.

Lasogga scheitert an Baumann! Tolgay Arslan zieht am Strafraum in die Mitte und steckt dann super auf den Stürmer im Strafraum durch. Pavel Krmas hebt das Abseits auf, Lasogga fackelt aus der Drehung nicht lange, zieht aber gegen Baumann aus 14 Metern den Kürzeren.

Die Standards des Spieles wissen ohnehin auf beiden Seiten noch nicht zu überzeugen, auch Çalhanoğlus Ecke wird am kurzen Pfosten leicht geklärt.

Zweimal geht es über die Außenbahnen hinter die Abwehr beim Gastgeber, doch über links und Christian Günter ist die Hereingabe zu lang und auf der Gegenseite wird im Verlauf Oliver Sorg zur Ecke geblockt.

Baumann spielt gut mit und klärt einen Steilpass auf der linken Seite. Aktuell kommen die Hausherren seltener nach vorne, der HSV hat leichte Feldvorteile.

Chancenpotential hat das Spiel zuhauf, weil beide Abwehrreihen doch sehr löchrig daherkommen. Es fehlt aber hüben wie drüben noch die letzte Konsequenz für eine echte 100%ige.

Sicher geht anders: Matthias Ginter schenkt den Ball im Aufbau her und im Verlauf greifen die Freiburger dann auch Lasogga an der Sechzehnergrenze nicht konsequent genug an, der Stürmer legt den Abschluss mit der Innenseite aber am linken Pfosten vorbei.

Pierre-Michel Lasogga will auf rechts durchstarten und wird durchaus taktisch gefällt, Schiri Gagelmann entscheidet sich aber noch nicht für eine Verwarnung. Der Freistoß aus dem Halbfeld ist dann sichere Beute für Baumann.

... Hakan Çalhanoğlu serviert an den Fünfer und dort kann Freiburg klären.

Jonathan Schmid fängt einen schlechten Pass von Adler ab und da hat der Keeper Glück, dass Johan Djourou im entscheidenden Zweikampf den Ball noch so eben ins Aus blocken kann, sonst wäre der Flügelflitzer durch gewesen.

Milan Badelj wird von zwei, drei Freiburgern in Richtung Strafraum nur begleitet, so dass der Kroate einfach mal aus halblinker Position abzieht und das Außennetz streift.

Ansonsten können wir das Gezeigte durchaus noch unter Abtastphase verbuchen, beide Teams sind aber früh an ihrer Offensive interessiert.

Die Statistik könnte den Hausherren Mut machen: Mit im Schnitt 2,4 Gegentreffern ist der HSV die Schießbude der Liga, Bert van Marwijk ist verständlicherweise daher zunächst daran gelegen, die Defensive zu stabilisieren.

Baumann muss einen ersten Steilpass gleich mal abfangen und macht die Situation fast spannend, weil er außerhalb des Strafraums den Ball abschirmt und wartet, bis er das rollende Leder mit der Hand aufnehmen kann.

Damit rein in den Fußballnachmittag! Die Hausherren spielen in rot, Hamburg in den dunkelblauen Alternativjerseys.

Da Julian Schuster überraschend nicht von Beginn an spielt, trägt heute Keeper Baumann die Kapitänsbinde und in dieser Funktion knobelt er mit Gagelmann und van der Vaart Anstoß für die Breisgauer aus.

Immerhin können die Nordlichter auf mehr Konstanz in der Startformation setzen, im Gegensatz zum fulminanten 3:3 gegen Stuttgart ersetzt lediglich Maximilian Beister auf der rechten Außenbahn Jacques Zoua. Die junge Truppe hat unter der Woche erneut hart trainiert, weil dem niederländischen Übungsleiter in vielen Bereichen noch die Konstanz und Automatismen fehlen. Diese Problem hat einer im Kader aber sicher nicht: Nach seinem Dreierpack in Nürnberg legte Stürmer Lasogga gegen die Schwaben gleich nach und befindet sich derzeit in einer blendenden Verfassung.

Die Aufstellungen sind wie üblich unter Spielschema abrufbar.

Denn letztlich spiegeln viele Ergebnisse der Saison nicht das Gezeigte wieder, auch am Donnerstag war man lange überlegen und gab das Spiel unnötigerweise aus der Hand. Zum Ende fehlte es dann ein wenig an der Kraft und auch Streich gab zu, dass der ein oder andere aufgrund von Langzeitverletzungen noch nicht 90 Minuten durchpowern kann.

Das Duell steht ganz im Zeichen der Entwicklung beider Teams in den letzten Wochen: Während man bei den Gästen den positiven Trend unter Bert van Marwijk, der niederländische Coach ist weiterhin ungeschlagen, fortsetzen möchte, wartet man in Freiburg nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg sehnsüchtig wieder auf etwas Zählbares.