Bundesliga 2013/2014 » 16. Spieltag » Liveticker: VfL Wolfsburg - VfB Stuttgart 3:1

Fazit
Am Ende bleibt es dabei: Stuttgart fährt seit Jahren nur als Punktelieferant nach Wolfsburg. In der zweiten Hälfte waren es die Schwaben, die den Ton angaben. Werner und Gentner vergaben riesige Chancen auf den Ausgleich, nur kurz danach machte jedoch Perišić nach einem üblen Sakai-Bock den Deckel drauf. Stuttgart hat sich gut präsentiert, kann sich davon aber nichts kaufen. Mit 19 Zählern bleibt der VfB auf Rang 10 kleben und steckt im grauen Mittelfeld der Tabelle fest. Jetzt steht erst einmal Weihnachtsurlaub an, denn die Partie des VfB gegen die Bayern wurde auf Ende Januar verlegt. Die Wolfsburger dagegen untermauern ihren Status als fünfte Macht der Liga. In dieser Form wird kein Weg daran vorbei führen, dass der Meister von 2009 im nächsten Jahr wieder international spielt. Zum Abschluss der Hinrunde können die Wolfsburger mit Gladbach ausfechten, wessen Serie Bestand hat und vielleicht sogar auf die Champions-League-Plätze schielen. Das war es von hier, schönen Abend noch.

Bei diesem seltsamen Schuss hat sich Sararer wohl eine Verletzung zugezogen. Jedenfalls ist der Arbeitstag des türkischen Nationalspielers nach wenigen Minuten schon wieder vorbei. Für ihn darf sich Alexandru Maxim noch die Auflaufprämie abholen. Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Alles deutet darauf hin, dass Wolfsburg den siebten Heimsieg gegen Stuttgart in Folge einfahren wird. Perišić' Treffer zum 3:1 hat die Gäste gebrochen. In den Aktionen der Schwaben ist keinerlei Entschlossenheit mehr zu erkennen.

Tooor für VfL Wolfsburg, 3:1 durch Ivan Perišić
Sakai mit dem Riesenbock! Ein Diagonalpass landet eigentlich schon sicher beim Japaner. Der verstolpert den Ball jedoch und plötzlich steht Perišić frei vor Ulreich. Mit seinem ersten Schuss scheitert er noch am Wolfsburger Keeper, dann grätscht er jedoch rein und netzt mit dem Nachschuss!

Alleine Werner hätte diese Partie hier schon auf den Kopf stellen können. Der Stuttgarter Youngster ist heute insgesamt deutlich auffälliger als Wolfsburgs Arnold und zeigt, warum so viele Experten ihm eine ganz große Karriere zutrauen.

Der Kroate ersetzt Diego, der sehr mannschaftsdienlich gespielt hat, sich in viele Zweikämpfe reingehauen und schließlich auch das Tor zum 2:0 erzielt hat.

Noch immer warten beide Trainer mit ihrem ersten Wechsel. Vor allem bei Dieter Hecking ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis er erstmals ein Zeichen setzt. Schließlich droht seine Mannschaft gerade, das Spiel noch aus der Hand zu geben.

Mit all seiner Routine drängt Naldo den heraneilenden Ibišević ab und verhindert damit eine weitere Gelegenheit für die Gäste.

Der VfB ist jetzt voll da! Sakai setzt sich auf rechts durch einen Doppelpass mit Harnik durch und hat dann viel Platz. Der Japaner treibt das Leder an die Grundlinie, schaut kurz hoch und passt dann scharf in die Mitte, wo Ibišević lauert. Benaglio macht sich allerdings lang und kann den Pass abfangen.

Tooor für VfB Stuttgart, 2:1 durch Timo Werner
Was für eine Schusstechnik! Werner bringt den VfB zurück ins Spiel! Eine lange Flanke fliegt in den Strafraum, wo Ibišević per Kopf an die Sechzehnerlinie ablegt. Dort steht Werner, nimmt das Ding mit dem rechten Schlappen volley und trifft es sowas von gut. Links unten schlägt es ein, Benaglio ist da völlig machtlos!

Gelbe Karte für Martin Harnik (VfB Stuttgart)

Knapp 30 Meter vor dem Tor tritt Naldo zu einem Freistoß an. Dabei scheitert er in der Mauer. Eigentlich ist die Situation also vorbei - doch Schiedsrichter Aytekin gibt Hand von Harnik. Es folgt also ein weiterer Freistoß, diesmal sind es nicht mal mehr 20 Meter Torentfernung...

Von der Strafraumgrenze versucht es Caligiuri mit einem Fernschuss, doch Rüdiger hat sich gut positioniert und kann den Versuch blocken.

Traoré schickt Rausch links auf die Grundlinie. Der passt aus vollem Lauf an den Fünfer, doch - wie sollte es anders sein - dort ist Knoche und grätscht das Ding zur Ecke...

Werner gibt das Leder von links im Sechzehner scharf nach innen. Knoche ist heute richtig stark und auch hier zur Stelle. Der Abwehrmann grätscht rein und klärt somit vor Ibišević.

Niedermeier muss heute richtig was einstecken. Im Zweikampf bekommt er Olić' Hand an den Hals. Schiedsrichter Aytekin pfeift Foul, gibt allerdings keine Karte. Das ist eine gute Entscheidung des Referees.

Scheinbar hat sich Niedermeier bei dieser Grätsche etwas schlimmer weh getan. Zumindest schickt Thomas Schneider schon einmal Karim Haggui zum Warmmachen, um vorbereitet zu sein, falls es für den Innenverteidiger nicht weitergehen kann.

Wow! Was für eine Chance für Werner! Aus dem Nichts haben die Schwaben plötzlich die hundertprozentige Chance auf die Führung. Ein Konter läuft über Linksaußen, wo Ibišević an den Ball kommt und einen genialen Pass genau in den Lauf von Werner spielt. Der geht frei auf Benaglio zu und versucht, das Leder rechts an diesem vorbei zu schieben. Der Schweizer Keeper kommt mit dem Fuß noch dran und produziert eine Bogenlampe, die sich in Richtung Tor senkt. Knoche grätscht mit vollem Risiko und kratzt das Ding von der Linie. Aber war der nicht sogar schon dahinter?! Ganz schwierige Situation für den Linienrichter, aber die Tendenz geht in Richtung Tor! Alles egal, der Schiedsrichterassistent zeigt an, dass weitergespielt werden soll.

So gallig hat man Diego selten in den Zweikämpfen gesehen: Der Brasilianer hechelt Niedermeier auf der linken Offensivseite nach und versucht dann, mit einer Grätsche von schräg hinten an den Ball zu kommen. Das gelingt ihm aber nicht und er fällt den Stuttgarter Verteidiger. Dafür hätte er durchaus gelb sehen können.

Offensiv findet der VfB noch ganz und gar nicht statt. Wolfsburg ist mit den Zweikampf-Maschinen Gustavo und Medojević Herr über das Mittelfeld, sodass sich die Mannen mit dem Brustring nicht wirklich entfalten können. Entsprechend frustrierend muss der Arbeitstag bislang für Ibišević und Werner sein.

Gelbe Karte für Konstantin Rausch (VfB Stuttgart)
Erstes richtig ruppiges Foul des Spiels: Rausch kommt gegen Caligiuri deutlich zu spät und hackt dem Wolfsburger unsanft in die Beine. Natürlich sieht er dafür die erste Gelbe Karte.

Gustavo lässt vor dem Strafraum drei Gegner stehen und legt dann für Caligiuri ab. Der drischt aus 16 Metern drauf, doch Ulreich steht goldrichtig und faustet das Leder weg.

...Rodríguez zieht die Flanke nah ans Tor, doch am kurzen Fünfereck steht Gentner und klärt per Kopf zur Ecke. Die bringt dann nichts ein.

Von rechts schlägt Traoré einen Eckstoß an den Fünfmeterraum. Dort steigt Naldo am höchsten und klärt vor dem einköpfbereiten Vedad Ibišević.

In den ersten Minuten entwickelt sich hier ein munteres, sehr temporeiches Spiel. Das liegt vor allem am VfL, dessen direktes und schnelles Passspiel im Mittelfeld wirklich beeindruckend ist.

Klasse Szene der Wolfsburger! Riesenchance für Arnold! Mit tollem Direktspiel reißen die Hausherren ein Loch in die Stuttgarter Abwehr, in das Rechtsverteidiger Ochs stößt. Dieser treibt die Kugel bis ans rechte Strafraumeck, behält dann die Übersicht und legt quer flach nach innen. Dort kommt Arnold herangerauscht und zieht aus vollem Lauf ab - Ulreich reagiert stark und pariert!

Arnold geht von rechts in den Strafraum. Dort wird er von Rüdiger gestellt, der ganz geschickt und fair den Körper reinstellt und seinen Gegenspieler dadurch abdrängt. Letztlich schafft er es sogar, dass Arnold den Ball selbst ins Toraus stolpert und es Abstoß gibt.

Los geht's, die Kugel rollt in der Volkswagen Arena.

Gepfiffen wird die Partie von Schiedsrichter Deniz Aytekin. An den Seitenlinien assistieren ihm Christian Dietz und Markus Häcker.

Zum Personal: Im Gegensatz zum 4:2-Sieg gegen Hannover baut Stuttgarts Trainer Thomas Schneider seine Startformation auf zwei Positionen um. Der wiedergenesene Kapitän Christian Gentner rückt wieder ins Team und verdrängt Rani Khedira. Darüber hinaus ersetzt Georg Niedermeier Daniel Schwaab, der mit einer Prellung des linken Knies passen muss.

Arnold war es, der die Wölfe in der vergangenen Woche gegen den SC Freiburg mit seinem Führungstreffer früh auf die Siegerstraße brachte. Damit legte er den Grundstein für den ersten Dreier nach einem kleinen Zwischentief (zwei Unentschieden gegen Hamburg und Nürnberg). Insgesamt ist der VfL jetzt bereits seit sieben Bundesliga-Partien ungeschlagen. Ganz klar: Wolfsburg ist ein Kandidat für das internationale Geschäft. Mit einem weiteren Sieg heute würde man diesen Status weiter zementieren.

Für Stuttgart ist das heutige Spiel auch der letzte Auftritt im Jahr 2013, dann beginnt der vorgezogene Weihnachtsurlaub. Der Grund: Der Gegner am 17. Spieltag Bayern München weilt in den kommenden Tagen in Marokko und tritt dort zur Klub-WM an. Im Zuge dessen ist der Südschlager auf Mittwoch, den 29. Januar verlegt worden.

"Er hat es geschafft, eine unglaubliche Stabilität in die Mannschaft zu bekommen. 16 Gegentore sprechen für sich." Stuttgarts Trainer Thomas Schneider schwärmte im Vorfeld in höchsten Tönen vom Übungsleiter des heutigen Gegners, Dieter Hecking. Genau diese angesprochene Stabilität, diese Konstanz, ist es, was dem VfB Stuttgart abgeht - auch unter Schneider.

Live kommentiert wird die Partie von Jochen Rabe.