Bundesliga 2014/2015 » 32. Spieltag » Liveticker: Hamburger SV - SC Freiburg 1:1

Fazit:
Der Hamburger SV und der SC Freiburg teilen sich durch ein 1:1-Remis die Punkte! Zum Auftakt in den 32. Spieltag der Bundesliga hätten die Breisgauer der erste große Gewinner im Tabellenkeller werden können. Über weite Strecken des Abends war die Mannschaft von Trainer Christian Streich das überlegene Team, das sich die deutlich besseren Möglichkeiten herausspielte und bis in die letzte reguläre Minute vorne lag. Nach zwei Siegen in Serie zeigte der HSV eine schwache Leistung, wurde am Ende aber für den großen Willen belohnt. Ähnlich wie in Mainz sichert ein später Treffer von Gojko Kačar wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Damit bleibt Hamburg vor Freiburg, wird sich bei den beiden finalen Aufgaben aber steigern müssen, damit man nicht noch einmal absackt. Freiburg ist nun seit fünf Partien ohne Dreier und bekommt es am nächsten Samstag daheim mit den Bayern zu tun. Dank des besseren Torverhältnisses liegt man vor den restlichen Spielen zumindest vor Paderborn. Einen schönen Abend noch!

... Schmid probiert es direkt. Mit dem rechten Innenrist zirkelt das Spielgerät zentral auf den Kasten. Adler reißt die Arme noch. Danach noch ein finales Durcheinander im Hamburger Sechzehner, welches im dritten Anlauf geklärt wird.

Mehmedi probiert sich nach einem kurz ausgeführten Freistoß von der rechten Strafraumseite an einem Drehschuss aus schwierigem Winkel. Aufgrund starker Rückelange fliegt der Ball meterweit über das Gehäuse von Adler.

Die Nachspielzeit beträgt fünf Minuten! Kann Hamburg sogar noch einen Treffer nachlegen?

Hamburg kann die leichten konditionellen Probleme bei den Breisgauern nicht nutzen, spielt sehr viele ungenaue Pässe. Natürlich kann hier mit Glück noch der Ausgleichstreffer fallen, aber eine logische Konsequenz des Geschehens der letzten Minuten wäre dieser nicht.

Gelbe Karte für Marc-Oliver Kempf (SC Freiburg)
Kempf will einen Ballverlust wiedergutmachen, trifft mit seiner Grätsche aber nur die Beine von Rudnevs. In einer für ein Abstiegsduell fairen Partien zückt Knut Kircher die erste Gelbe Karte.

Der SCF hat es sich selbst zuzuschreiben, dass der Auswärtssieg noch nicht in trockenen Tüchern ist. Hamburg hat viele Chancen zugelassen und selbst nur wenig erarbeitet. Geht es nach dieser Kategorie, kann der Sieger des Abends nur Freiburg heißen. Bestraft der HSV die Nachlässigkeit noch?

Natürlich wird bei den Gästen die Defensive gestärkt. Labbadia hingegen setzt auf die physische Präsenz von Rudnevs. Ostrzolek geht vom Feld, womit auch die taktische Ausrichtung der Rothosen an den Spielstand angepasst wird.

Kačar wiederholt beinahe seine Rolle aus dem Mainz-Spiel, als er nach einer durchgerutschten Ecke aus dem Hinterhalt zum Volleyschuss ausholt. Der Ball hätte wahrscheinlich in die linke Ecke gepasst, doch Krmas bekommt einen Fuß dazwischen. Ist damit die Schlussoffensive der Hausherren eingeleitet?

Jansen probiert's ansatzlos! Nach Stiebers Solo über den rechten Flügel folgt ein ungenauer Querpass zu Kačar, der das Leder deshalb zum Einwechselspieler passieren lässt. Mit dem rechten Innenrist zieht Jansen aus 17 Metern ab. Bürki fängt das Spielgerät sicher ab.

Freiburg wird in der Schlussphase bei diesem Spielstand immer mehr Möglichkeiten zu Gegenstößen bekommen. Diese müssen besser genutzt werden als dieser Konter, bei dem Klaus im Mittelpunkt steht. Der Mann mit der Rückennummer 36 wird von seine Kollegen allein gelassen und kann gegen drei Hamburger nichts ausrichten.

Im Gästeblock darf man zwar stolz auf diese guten 60 Minuten des SCF sein, hat aber auch Angst, dass sich heute das Schicksal zahlreicher Saisonspiele wiederholt: Nach dem verpassten Treffer zur Vorentscheidung droht ein spätes Ausgleichstor, das drei Zähler zu einem Pünktchen schrumpfen lässt. Ohne einen weiteren Treffer zittert man bis zum Schlusspfiff!

Endlich mal wieder die Eothosen! Kačar steckt auf halblinks in den Strafraum zu Holtby durch, der zwar am herauslaufenden Bürki vorbei kommt, sich aber etwas zu weit abdrängen lässt. Er flankt im hohen Bogen in die Mitte, wo Lasogga die Szene aufgrund eines Offensivfouls beendet.

Zumindest erzwingen die Norddeutschen nun ein paar Standards. Sowohl van der Vaarts Freistoß vom rechten Flügel als auch die Eckballhereingabe von der rechten Fahne landen allerdings in den Händen von Bürki. Aus dem Spiel heraus geht immer noch wenig für die Gastgeber.

Die Halbzeitansprache von Bruno Labbadia scheint zumindest nicht unmittelbar zu fruchten. Freiburg kann die meisten Vorstöße des Heimteams schon früh ausbremsen und liegt weiterhin verdient vorne. Mehmedis Doppelchance hätte sogar beinahe das 0:2 gebracht.

Beide Trainer haben sich zum Start in den zweiten Durchgang gegen personelle Änderungen entschieden. Mit Beister und Rudņevs hat HSV-Coach Labbadia zwei interessante offensive Optionen, falls noch noch länger mit dem ersten Hamburger Treffer des Abends dauert. Bei den Gästen dominieren mit Kempf, Riether, Schuster und Torrejón defensive Alternativen.

Die Norddeutschen können die Schlagzahl kurz vor dem Pausenpfiff erhöhen. Dies ist auch bitter nötig, um eine keineswegs überragende Defensivformation in Bedrängnis zu bringen. Abgesehen von zwei harmlosen Torschüssen und der durch einen abgefälschten Ball begünstigten Großchance hat sich das Heimteam noch nicht viel erarbeitet.

Da fehlt der Abnehmer in der Mitte! Die Breisgauer führen einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld kurz aus. Schmid spielt steil an die rechte Strafraumlinie. Mujdža spielt einen halbhohen Ball scharf direkt vor den Kasten. Klaus verpasst am ersten Pfosten und dann kommt kein Akteur mehr in die Nähe der Hereingabe.

Das Streich-Team lässt die einfallslosen Norddeutschen im Anschluss an das Tor erst einmal machen, steht ein paar Meter tiefer. Man kann ein wenig durchatmen, ist aktuell nicht zum Angreifen gezwungen. Zu passiv sollte man gegen einer leicht verunsicherten Gegner aber nicht werden, um diesen nicht unnötig zu stärken.

Mit einem Auswärtssieg würden die Breisgauer ihr Punktekonto auf 33 schrauben und damit an den Hausherren vorbeiziehen. Nach drei wunderbaren Angriffen, von denen einer genutzt wurde, ist der knappe Vorsprung nach einer halben Stunde vollkommen verdient. Wie reagiert der HSV?

Auch Hamburg schnuppert stark am Tor! Stieber nimmt eine Vorlage von der linken Grundlinie, die Ostrzolek wuchtig auf den Elfmeterpunkt gebracht hat, direkt mit dem linken Spann ab. Die Kugel von Mitrovič abgefälscht und bewegt sich plötzlich auf die Mitte des Tores. Bürki ist schon auf dem Weg in die rechte Ecke, pariert dann aber klasse mit dem rechten Schienbein!

Die große Möglichkeit des SCF scheint den Hamburger Anhänger ins Gedächtnis gerufen zu haben, dass man sich trotz zweier Siege in Serie immer noch auf sehr dünnem Eis bewegt. Es ist still geworden auf den Rängen, nachdem der Abend sehr stimmungsvoll begonnen hatte.

Westermann rückt auf seiner rechten Abwehrseite weit nach vorne, treibt die Kugel mit Tempo in Richtung Freiburger Tor. Mit einem steilen Flachpass in den Strafraum sucht er Holtby, der nicht ganz herankommt, aber eine Ecke herausholen kann. Diese senkt sich nach Ausführung von der rechten Fahne gefährlich gen Boden und wird drei Meter vor der Linie von Klaus geklärt.

Bei Freiburg ist nach schwierigen ersten Minuten ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Der Tabellen-16. setzt sich jetzt sogar am gegnerischen Sechzehner fest und kontrolliert das Geschehen. Gerade über den rechten Flügel stößt man temporeich nach vorne. Die Heimfans sind etwas irritiert, dass sich der HSV gerade die Butter vom Brot nehmen lässt.

Feine Kombination des SCF! Mujdža spielt auf der rechten Außenbahn steil an die Grundlinie zu Schmid. Der Franzose legt flach zurück ins Zentrum, wo Mehmedi zu einem Abschluss aus gut 14 Metern ausholt. Der Schweizer Internationale wird von Rajković geblockt. Das macht aus Gästesicht Hoffnung!

Mit den optimistischen Heimfans im Rücken drängen die Norddeutschen auf einen frühen Führungstreffer. Man hat es bereits zweimal mit Tempo in die Nähe des gegnerischen Sechzehners geschafft. Christian Streich gefällt das überhaupt nicht; er will auf die Fehler seiner Mannen mit wilden Gesten aufmerksam machen.

Stieber mit dem ersten Ausrufezeichen! Van der Vaarts Freistoßflanke vom linken Flügel rutscht zum rechten Strafraumeck durch. Dort entscheidet sich der Ex-Fürther nach kurzer Annahme für einen Versuch mit dem linken Spann. Der wuchtige Schuss ist zu unplatziert und wird von Bürki festgehalten.

HSV gegen SCF – das große Zittern beginnt! Das Hinspiel im ehemaligen Dreisamstadion endete übrigens mit einem torloses Unentschieden. Vladimír Darida vergab bereits in der dritten Minuten die beste Chance auf einen Treffer, scheiterte vom Punkt an Drobný.

In diesem Augenblick betreten die Hauptdarsteller den Rasen. Der HSV wird in weißen Trikots, roten Hosen und blauen Stutzen agieren. Die Gäste haben sich ihre trostlosen schwarz-grau gestreiften Jerseys übergegogen.

Für die Regeldurchsetzung im Volkspark wurde mit Knut Kircher ein erfahrener Schiedsrichter auserwählt. Der 46-jährige Maschinenbauingenieur aus Rottenburg pfiff vor dreizehneinhalb Jahren seine erste Bundesligapartie und erlebte seinen bisherigen Karrierehöhepunkt durch die Leitung des DFB-Pokalfinals 2008. An den Seitenlinien wird der ehemalige FIFA-Referee heute von Dominik Schaal und Arno Blos unterstützt. Die Aufgaben des Vierten Offiziellen übernimmt Robert Hartmann.

Ganz ordentlich mit sechs Zählern aus vier Partien in die Rückrunde gestartet, hat sich das Winterschlusslicht nach zwei Siegen unmittelbar vor und nach der Länderspielpause zwar befreien können, doch nach vier siegloses Matches ist man nun wieder in die Gefahrenzone gerutscht. Hinten raus könnte es den Breisgauern teuer zu stehen kommen, dass sie in der Hinrunde zahlreiche Punkte durch späte Gegentore haben liegen lassen. Nach sechs Jahren Erstklassigkeit droht der Absturz in das deutsche Fußball-Unterhaus.

"Wir müssen bewusst mit der aktuellen Situation umgehen, klar und konsequent unseren Weg weitergehen. Durch die beiden Siege sind wir lediglich wieder im Rennen. Uns erwartet ein unglaublich intensives Spiel, es wird uns alles abverlangt werden und dem können wir nur mit absoluter mannschaftlicher Geschlossenheit entgegnen", stimmt der Heimcoach auf einen interessanten Fußballabend ein. In Sachen gegnerische Torschüsse und Zweikampfbilanz ist in den letzten Wochen ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen.

Mit zwei Siegen aus den letzten beiden Begegnungen sind die Rothosen im Aufwind, konnten durch die Erfolge gegen Augsburg (3:2) und in Mainz (2:1) eine krasse Negativserie mit nur zwei Zählern aus neun Partien vielleicht noch rechtzeitig stoppen. Dadurch hat Hamburg den Sprung von der Schlusslichtposition auf Rang 14 geschafft und geht mit einem Vorsprung von einem Zähler auf den Relegationsplatz in das Saisonfinale. Die Hoffnung der HSV-Anhänger: Mit Dreiern gegen die direkte Konkurrenz aus Freiburg und Stuttgart (A) eine Nervenschlacht gegen Schalke in 15 Tagen vermeiden.