16.02.2015 12:13 Uhr

Kunstschütze Meha will Neuer überwinden

Paderborns Alban Meha (r.) traf mit einem herrlichen Freistoß
Paderborns Alban Meha (r.) traf mit einem herrlichen Freistoß

Ein Flatter-Freistoß von Alban Meha macht dem SC Paderborn Mut für den Abstiegskampf - und für die scheinbar aussichtslose Partie gegen den FC Bayern München.

Der Siegtorschütze beim 2:1 in Hannover, der den verdutzten Weltmeister Ron-Robert Zieler im 96-Tor überwand, hat Lust auf mehr bekommen. "Alle denken, dass wir abgeschossen werden", sagte Meha mit Blick auf das Bayern-Match am Samstag. Und fügte dann mutig an: "Meine Freistöße werden aber gefährlich kommen. Da kann auch bei Manuel Neuer einer reingehen."

Wegen einer Meniskus-Operation war der Mittelfeldspieler lange Zeit ausgefallen. Seit drei Wochen kann er schmerzfrei trainieren und an seiner Schusstechnik feilen. Seine Bälle verändern während des Fluges die Richtung, sie sind dadurch für jeden Keeper schwer auszurechnen.

Negativserie beendet

In Hannover reichten Kunstschütze Meha (79.) und ein Jokertor von Srdjan Lakic (72.), um die 96-Führung durch Marcelo (62.) wettzumachen und die eigene Negativserie von zehn Spielen ohne Sieg zu beenden. Jetzt hofft der fast schon abgeschrieben Aufsteiger auf die Wende im Abstiegskampf - auch wegen eines Einkaufs.

"Lakic hat gezeigt, warum wir ihn geholt haben", sagte SCP-Trainer André Breitenreiter zum effektiven Auftritt des Wintertransfers. "Jetzt bin ich angekommen", erklärte der Stürmer, der drei Minuten nach seiner Einwechslung per Kopf traf. "Die Flanke war gut, und ich war da", kommentierte Lakic sein erstes Tor für die Ostwestfalen. Paderborn ist seine sechste Bundesliga-Station, doch Spiele gegen Bayern sind auch für den 31 Jahre alten Kroaten immer etwas Besonderes. "Das wird eine geile Herausforderung", sagte Lakic.

Noch nie auf einem Abstiegsplatz

Dank des verdienten Auswärtssieges stoppten die kompakt spielenden Paderborner ihren scheinbar unaufhaltsamen Absturz in der Tabelle. Der Aufsteiger bleibt dadurch der einzige Verein in der Bundesliga-Historie, der noch nie auf einen Abstiegsplatz lag - zumindest vorerst.

Positiver Nebeneffekt: Das Team von Trainer Breitenreiter, der aus Hannover stammt und noch immer in einem Vorort wohnt, zog seine frühere Mannschaft mit in den Abstiegssumpf. Auch wenn das der Kollege und 96-Coach Tayfun Korkut anders sah und sagt: "Nein, ich glaub nicht, dass wir jetzt schon von Abstiegskampf reden müssen."

Zieler sah das anders. "Wir dürfen die Augen davor nicht verschließen. Es wird immer schwieriger", sagte der 96-Torwart. Für den Realismus des Nationaltorwart sprach auch, dass er das Flattertor auf seine Kappe nahm. "Der fällt von oben rein", sagte er zur Flugkurve des flatternden Balles: "Aber das ist schon mein Anspruch, so einen Ball zu halten."

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>> Ende der Durststrecke

dpa