17.02.2014 12:25 Uhr

FCN-Patient mit besserer Prognose

Die Nürnberger holten in der Rückrunde bereits neun Punkte
Die Nürnberger holten in der Rückrunde bereits neun Punkte

Zumindest von der Bundesliga-Intensivstation hat sich Dauerpatient 1. FC Nürnberg erst mal verabschiedet. "Wir sind immer noch krank und weiter zur Beobachtung im Krankenhaus", kommentierte Kapitän Raphael Schäfer, "aber die Prognose ist jetzt definitiv eine bessere".

Nach drei Siegen aus den ersten vier Rückrundenspielen, zuletzt einem 1:0 beim FC Augsburg, hat sich die völlig verzwickte Lage im Oberhaus innerhalb von drei Wochen mächtig entspannt. "Mit den Verletzungssorgen, die wir haben, freuen wir uns riesig", kommentierte Sportvorstand Martin Bader.

Doch selbst die angespannte Personalsituation mit noch immer einigen verletzten Stammspielern hält die Franken momentan nicht vom Siegen ab. In der Hinrunde gab's keine einzige Drei-Punkte-Party, jetzt klappt's reihenweise. In der Rückrundentabelle ist der FCN inzwischen gar auf Platz vier vorgerückt. "Das hat man nicht gedacht, dass wir neun Punkte holen aus den vier Spielen", erkannte Trainer Gertjan Verbeek. "Das ist das maximal Holbare, wenn man bedenkt, dass wir auch noch einmal davon gegen die Bayern gespielt haben."

Verletzte werfen den Club nicht um

Die schweren Knieblessuren von Timothy Chandler und Daniel Ginczek vor einer Woche, der anhaltende Ausfall Makoto Hasebe und selbst die kurzfristige Verletzung von Mittelfeldlenker Mike Frantz (Prellung) warfen Verbeeks Team am Sonntag nicht um. "Es ist aber vom Kopf her schwierig, uns immer auf all diese Änderungen vorzubereiten. Es wäre mit den verletzten Stammspielern einfacher für uns als Mannschaft - eindeutig", betonte Schäfer. Dennoch: "Sehr gut, wie die Spieler, die hinten dran sind, das übernommen haben", gestand der Torwart.

Trainer Verbeek warf vor den Journalisten gar öffentlich die Frage auf, "wie oft das noch gut geht". Beantworten konnte ihm die niemand - immerhin aber ist zu beachten, dass der Erfolg seit der Winterpause viel mit gestiegenem Selbstbewusstsein und großer Kampfkraft zu tun hat. Fußballerisch läuft es nicht wirklich wie gewünscht. "Das war unsere Qualität vor der Winterpause, aber da haben wir keine Punkte geholt. Wenn wir das jetzt kombinieren mit gutem Fußball, dann glaube ich nicht, dass wir absteigen", kommentierte Verbeek bei "Sky".

"Nach dem Regen kommt die Sonne"

Im Bayern-Derby in Augsburg reichte ein Tor von Josip Drmic (65. Minute) gepaart mit ein wenig Glück zum Sieg, der die Nürnberger auf Tabellenrang 14 gehievt hat. "Nach dem Regen kommt die Sonne", urteilte der Torschütze floskelsicher. Für die Augsburger gilt das in umgekehrter Form: Nach vier Heimsiegen und acht ungeschlagenen Partien nacheinander hätte kaum jemand mit einem Rückschlag gegen diesen Gegner gerechnet.

"Irgendwann erwischt's einen halt mal", kommentierte Manager Stefan Reuter und erteilte den Europa-League-Ambitionen einiger forscher Anhänger eine Absage: "Wir haben gesehen, dass wir uns damit aktuell nicht beschäftigen müssen."

dpa