17.06.2015 11:45 Uhr

Rampenlicht: Shaq hält Nati auf Kurs

Xherdan Shaqiri ist von Egidijus Vaitkūnas nicht zu stoppen und trifft zum entscheidenden 2:1
Xherdan Shaqiri ist von Egidijus Vaitkūnas nicht zu stoppen und trifft zum entscheidenden 2:1

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf zwei Matchwinner bei der zurückliegenden EM-Qualifikationsrunde sowie auf einen Vollblutstürmer mit kölscher Vergangenheit, der auch mit 36 das Toreschießen noch nicht verlernt hat.

Mit sieben aktuellen und einem ehemaligen Bundesligaspieler trat die Schweiz am Sonntagabend sein Gastspiel in Litauen an. Die Eidgenossen taten sich gegen die Balten äußerst schwer, gingen mit einem schmeichelhaften 0:0 in die Halbzeit. Als dann auch noch der Litauer Fiodor Černych in Minute 64 zum 1:0 für seine Farben traf, musste die Nati von Coach Vladimir Petković sogar ernsthaft um den zweiten Tabellenplatz in der Qualifikationsgruppe E zittern.

Die Schweiz baute nach dem Rückstand dann deutlich mehr Druck auf und kam bereits in der 69. Minute durch den Neu-Gladbacher Josip Drmić zum wichtigen Ausgleich. Auf die Siegerstraße schoss die Rot-Weißen dann der ehemalige Bayern-Wirbelwind Xherdan Shaqiri. Der Mittelfeldmann von Inter schloss einen mustergültigen Konter seiner Mannschaft sicher ab, indem er gute 25 Meter vor dem Tor an den Ball kam und dann unwiderstehlich in Richtung Tor preschte. Eben diese Explosivität zeichnet Shaqiri aus.

Wieder einmal machte der gebürtige Kosovare für sein Nationalteam den Unterschied aus: Es war bereits sein viertes Tor in dieser Qualifikationsphase. Die Schweizer festigten damit den zweiten Tabellenplatz hinter dem souveränen Spitzenreiter England.

>> zum Profil von Xherdan Shaqiri

Führungstreffer reicht am Ende nicht

Die Three Lions selbst gaben sich auch im Spiel gegen Slowenien keine Blöße und nahmen am Wochenende die Hürde in Ljubjana mit einem 3:2-Auswärtserfolg. Das Team von Roy Hodgson siegte damit zum sechsten Mal im sechsten Qualispiel und kann das Ticket für die EM in Frankreich bereits in der nächsten Spielrunde im September lösen.

Bis weit in die zweite Halbzeit hinein sah es in Slowenien allerdings nicht nach einem englischen Sieg aus. Der ehemalige Kölner Milivoje Novakovič knipste in der ersten Halbzeit nämlich zur 1:0-Führung für die Platzherren. Der 36-jährige Oldie umkurvte dabei Joe Hart und traf mit einem Flachschuss. Novakovič, der in seinen neun Länderspieljahren ordentliche 30 Tore erzielt hat, untermauerte damit trotz fortgeschrittenen Alters seine wichtige Rolle für die Slowenen.

Nach sechs Jahren beim 1. FC Köln wechselte der Mittelstürmer im Sommer 2012 nach Japan, wo er mittlerweile beim dritten Klub unter Vertrag steht. Bis Ende des Jahres läuft er noch für Nagoya Grampus auf. Auch in Fernost trifft Novakovič zuverlässig, rückt in dieser Saison aber mehr und mehr in die Rolle des Jokers.

Dass die Engländer die Partie dank der Treffer von Jack Wilshere und Wayne Rooney noch drehten, war für Slowenien gleich doppelt bitter: Zum einen vergrößerte sich der Rückstand auf die Briten auf neun Zähler, zum anderen verlor es den Anschluss an den Gruppenzweiten Schweiz.

>> zum Profil von Milivoje Novakovič

"Dosenöffner" für Ibrakadabra

Als "Dosenöffner" im Spiel Schweden gegen Montenegro fungierte am zurückliegenden Quali-Spieltag Griechenland-Legionär Marcus Berg. Der Stürmer in Diensten von Panathinaikos Athen stellte in der 38. Minute auf 1:0, nachdem sich sein Team bis dato ziemlich schwer mit dem Außenseiter getan hatte. Nach dem Führungstor durch den ehemaligen Hamburger war der montenegrinische Widerstand gebrochen. Topstar Zlatan Ibrahimović erhöhte mit einem Doppelschlag vor der Pause noch auf 3:0. Letztlich siegten die Schweden mit 3:1 und manifestierten damit Tabellenplatz zwei in ihrer Qualifikationsgruppe hinter Überraschungstabellenführer Österreich.

Marcus Berg hatte in dieser Saison übrigens nicht nur im Trikot der Blågult Grund zu Jubeln. In Griechenland traf der 28-Jährige wettbewerbsübergreifend 16 Mal in 26 Spielen und erreichte damit eine vergleichbar stolze Quote wie einst in Schweden oder in den Niederlanden. Nur beim HSV wollte es seinerzeit nicht klappen. Beide Anläufe in der Hansestadt missglückten, sodass Marcus Berg im Sommer des vorletzten Jahres in die griechische Hauptstadt wechselte.

>> zum Profil von Marcus Berg

Mehr dazu:
>> Alles zur Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich

Mats-Yannick Roth