13.11.2015 08:00 Uhr

Kein Winter-Transfer von Aleksandar Dragović

Daumen nach oben von Aleksandar Dragović
Daumen nach oben von Aleksandar Dragović

Es gibt so gut wie keine Transferzeit, in der Aleksandar Dragović nicht mit einem Wechsel zu einem anderen Verein in Verbindung gebracht wird. Doch für den ÖFB-Abwehrchef, der sich mit Dinamo Kiev aktuell sogar in der Champions League beweisen kann, ist dies vor der EM kein Thema: "Es gibt nur eine geringe Chance, dass Herr Dragović im Winter wechseln wird."

Der neueste Klatsch, wonach er mit dem VfB Stuttgart in Verbindung gebracht wird, brachte den 24-Jährigen sogar leicht in Rage. "Solche Gerüchte sind inzwischen einfach nur mehr langweilig. Mein Name wird mit jedem Verein in Verbindung gebracht. Ich würde wirklich gerne wissen, woher das kommt", erklärte Dragović am Donnerstag beim Medientermin des Nationalteams im Real Club de Golf Campoamor in Orihuela.

Vorerst zählt für ihn nur das letzte Länderspiel des Jahres am Dienstag (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen die Schweiz im Ernst Happel-Stadion. "Es ist zwar inzwischen ein paar Jahre her, dass ich beim FC Basel war, aber natürlich kenne ich noch einige Spieler. Die Schweiz hat ein spielerisch sehr gutes Team. Da gilt es die Mitte zu zumachen, aber ich möchte auch nicht zu viel verraten", meinte der ehemalige Legionär in der Schweizer Super League.

"Ein Privileg Teil dieser Nationalmannschaft zu sein"

Dragović erhofft sich einen positiven Abschluss des Jahres 2015 mit dem Nationalteam: "Ein paar Jungs mussten verletzungsbedingt absagen, aber dafür haben andere die Chance sich zu beweisen. Je größer der interne Konkurrenzkampf ist, umso besser für die Qualität, ich bin sicher, dass jeder Vollgas geben wird, schließlich ist es ein Privileg, Teil dieser österreichischen Nationalmannschaft zu sein."

"Die Schweiz ist ein guter Gradmesser. Das ist ein Team, welches keine Angst hat von hinten herauszuspielen. Aber wie jede andere Mannschaft auf der Welt, haben sie auch Schwächen. Wir spielen zu Hause, haben einen guten Ruf zu verteidigen und wollen unseren Erfolgslauf unbedingt fortsetzen", so der Boss der ÖFB-Innenverteidigung.

Durch die Probleme von Martin Hinteregger bei RB Salzburg wird wohl wie schon zuletzt Sebastian Prödl sein Partner in der zentralen Abwehr sein. Für Dragović sind die Wechsel an seiner Seite kein Problem: "Wir haben eine sehr gute Mannschaft und der Trainer hat die Qual der Wahl. Wir haben eine enorme Qualität, egal wer mit wem spielt."

"Erblondet" nach verlorener Wette, inzwischen wieder "verdunkelt"

Nach einer verlorenen Wette sorgte der Wiener zuletzt bei Dinamo Kiev mit blonden Haaren für Aufsehen. Ebenso stachen sein Eigentor und sein erster Treffer in der Champions League bei der 1:2-Niederlage gegen Chelsea hervor.

Inzwischen ist Dragović wieder zu einer dunkleren Wahl seiner Haarpracht zurückgekehrt. Ohne sein persönlicher Styling-Berater zu sein, kann man darüber nur erleichtert aufatmen. Als noch einmal das Thema eines möglichen Transfers angesprochen wurde, wechselte dafür seine Gesichtsfarbe ins leicht genervte Rötliche.

"Im Winter werden die Vereine meistens nur bei Verletzungen aktiv. Es ist im Fußball schwierig zu sagen, was der morgige Tag bringt. Deshalb kann man es auch nicht hundertprozentig ausschließen. Aber noch einmal: Ich weiß wirklich nicht, wer für diese Gerüchte verantwortlich ist. Das würde mich langsam interessieren."

"Ich möchte europäisch spielen"

Auf seine Nachfrage, bei welchem Verein er noch nicht im Gespräch gewesen sein soll, erntete er die Antwort: "Grödig". Erst danach entspannten sich die Gesichtszüge von Dragović mit einem Lächeln. "Ein Wechsel zu Stuttgart wird nicht passieren. Ich möchte europäisch spielen". Dies wird bei den Schwaben, die in der vergangenen Saison bis zuletzt gegen den Abstieg kämpften und auch heuer einen kapitalen Fehlstart erwischten, nur schwer möglich sein.

Zudem fühlt er sich in Kiev sehr wohl, sein Vertrag läuft bei Dinamo ohnehin noch bis 2018. "Wir haben einen guten Trainerstab, bei dem ich sehr viel lernen und mich weiterentwickeln kann. Ich bin dort glücklich und in der Champions League zu spielen ist nicht so schlecht, oder?"

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Christian Tragschitz, weltfussball.at aus Orihuela