08.04.2016 17:54 Uhr

DFB-Frauen souverän: 6:0 in Istanbul

Souverän in der Türkei: die DFB-Frauen
Souverän in der Türkei: die DFB-Frauen

Unbeeindruckt von der angespannten Sicherheitslage in Istanbul haben die deutschen Fußballerinnen ihren Durchmarsch Richtung EM 2017 fortgesetzt. Die Auswahl von Bundestrainerin Silvia Neid kam gegen die überforderten Türkinnen zu einem glanzlosen 6:0-Erfolg und führt nach dem fünften Sieg im fünften Spiel ohne Gegentor die Qualifikationsgruppe 5 souverän an.

Isabel Kerschowski (29./60./90.+3) mit ihren ersten drei Länderspieltoren, Anja Mittag (40.) und Alexandra Popp (78./86.) trafen für das DFB-Team, das am Vortag Besuch von Weltmeister Lukas Podolski (Galatasaray Istanbul) bekommen hatte. Am Dienstag in Osnabrück gegen Kroatien kann Deutschland das Ticket für die Endrunde in den Niederlanden perfekt machen. Die acht Gruppensieger und die sechs besten Zweiten qualifizieren sich direkt, die beiden anderen Gruppenzweiten bestreiten Play-offs.

Bereits drei Stunden nach Abpfiff machte sich der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister auf den Rückflug nach Münster. Nach den jüngsten Terroranschlägen in Istanbul und Ankara hatte der DFB-Tross die Aktivitäten außerhalb des Mannschaftshotels im Herzen der Bosporus-Metropole ohnehin auf das Minimum beschränkt, rund um das Recep-Tayyip-Erdogan-Stadion wimmelte es von Sicherheitskräften.

Spiel auf ein Tor in Istanbul

Knapp einen Monat nach Platz zwei beim Vier-Nationen-Turnier in den USA zum Start ins Olympia-Jahr entwickelte sich von Beginn an das erwartete Spiel auf ein Tor. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen verhinderten mangelnde Präzision und Kreativität eine höhere deutsche Torausbeute. Erst Kerschowskis strammer Rechtsschuss aus elf Metern brach den Bann. Die auf dem linken Flügel für Wirbel sorgende Wolfsburgerin bereitete in ihrem sechsten Länderspiel per Flanke auch Mittags 2:0 vor.

Neid, die ihr Amt nach den Olympischen Spielen in Rio (5. bis 21. August) an ihre Assistentin Steffi Jones übergeben wird, musste im defensiven Mittelfeld ohne die verletzten Stammkräfte Lena Goeßling und Melanie Behringer auskommen. Stattdessen zogen dort die sonst offensiveren Dzsenifer Marozsan und Sara Däbritz die Strippen.

Im zweiten Durchgang blieb es beim glanzlosen Einbahnstraßen-Fußball und wieder war es Kerschowski, die den türkischen Abwehrriegel per Abstauber durchbrach. Popps Kopfballtreffer zum 4:0 bereitete die unermüdliche 28-Jährige ebenfalls per Eckstoß vor, den Schlusspunkt markierte Kerschowski in der Nachspielzeit.