09.12.2018 09:39 Uhr

Hasenhüttl über Verhandlungen mit Bayern

Ralph Hasenhüttl trainiert mittlerweile den FC Southampton
Ralph Hasenhüttl trainiert mittlerweile den FC Southampton

Als Fußball-Bundesligist FC Bayern München zu Beginn des Jahres auf der Suche nach einem Trainer war, wurde auch Ralph Hasenhüttl, damals noch in Diensten von RB Leipzig, als Kandidat gehandelt. Mitte des Jahres bestätigte der Österreicher schließlich, dass der deutsche Rekordmeister angefragt hatte. Nun hat Hasenhüttl einen genaueren Einblick die Vorgänge zugelassen und eine Einschätzung zur Sache abgegeben. 

"Ich weiß nicht, ob ich intern überhaupt jemals ernsthaft als Trainer gehandelt wurde", schränkte Hasenhüttl ein und erklärte: "Es gab dieses eine kurze Telefonat, welches ich bestätigt habe."

Er habe damals "voller Überzeugung gesagt, dass ich noch nicht so weit bin", so der Coach weiter: "Diese Einschätzung mag mancher belächelt haben." 

"Aber nach der Entwicklung der letzten Monate denkt man vielleicht etwas anders darüber", warf der 51-Jährige einen Blick an die Säbener Straße, wo Niko Kovac keineswegs fest im Sattel sitzt. "Titel und Meisterschaften in der Vita zu haben hilft aktuell ungemein, um bei Bayern München als Trainer bestehen zu können", sagte Hasenhüttl. 

Ralph Hasenhüttl: FC Southampton ist kein Rückschritt

Nun muss der Coach beim FC Southampton zeigen, dass er imstande ist, den wankenden Klub von den Abstiegsrängen zu führen. "Ich verstehe, wenn manche meine neue Aufgabe auf den ersten Blick als vermeintlichen Rückschritt bewerten", erklärte der 51-Jährige, der RB Leipzig zuvor auf Rang zwei (16/17) und Rang sechs (17/18) geführt hatte.

"Bei genauerer Betrachtung erkennt man aber sehr schnell die Chancen, die sich auch im Abstiegskampf bieten", führte Hasenhüttl aus: "Ich glaube, dass ich hier von Anfang an mehr bewegen kann als vielleicht bei einem Champions-League-Aspiranten. Mir geht es darum, Spieler weiterzuentwickeln – und diese Möglichkeit habe ich in Southampton in einem fantastischen Umfeld."

Ralph Hasenhüttl: Job als Teammanager ist nicht neu

Ein Wechsel auf die Insel sei immer in seinem Hinterkopf gewesen. Schon als Spieler wäre er gern nach England gewechselt. Doch das klappte aus verschiedenen Gründen nicht. "Erstens, weil ich nicht gut genug war. Und zweitens, weil ich bei meinen zwei Probetrainings bei Chelsea und in Bolton eigentlich von vornherein keine Chance hatte."

Es habe damals auch formale Bestimmungen gegeben: "Um als Österreicher nach England zu wechseln, brauchte man eigentlich eine bestimmte Anzahl an Länderspielen. Die hatte ich nicht." 

Doch nun freut sich Hasenhüttl auf seine neue Aufgabe, auch wenn er als Teammanager etwas mehr zu tun hat als noch in der Bundesliga. Doch dem 51-Jährigen ist nicht bange. "So ganz neu ist der Job für mich nicht, weil ich in Aalen drei Monate gleichzeitig Trainer und Sportdirektor war – wenn auch damals nur in der dritten Liga." In jenem Jahr schaffte der Klub den Aufstieg.

"Trotzdem trage ich in Southampton aber eine ungleich größere Verantwortung, was sich schon aufgrund der großen Anzahl an Mitarbeitern ergibt. Allein unsere Scouting-Abteilung umfasst mehr als 20 Leute", führte der Österreicher aus. "Die Funktion des Managers bringt viele neue Aufgaben mit sich – und dadurch entwickle ich mich weiter. Das war genau das, wonach ich gesucht habe", sagte Hasenhüttl.