17.12.2018 09:15 Uhr

Kohler: "Bayern zu schwach, um den BVB anzugreifen"

Für Jürgen Kohler ist der BVB der kommende Meister
Für Jürgen Kohler ist der BVB der kommende Meister

Obwohl der FC Bayern seine Ergebniskrise in der Fußball-Bundesliga mit zuletzt drei Siegen in Folge hinter sich ließ, glaubt Ex-Nationalspieler Jürgen Kohler nicht, dass der Rekordmeister die neun Punkte Rückstand auf den BVB noch aufholen kann.

Für Kohler, der zwischen 1995 und 2002 selbst in Dortmund spielte, ist der BVB nach der dominanten Hinrunde der "klare Favorit" auf den Titel. Eine erfolgreiche Aufholjagd traut der ehemalige weltklasse Abwehrspieler dem als Titelfavoriten in die Saison gegangenen FC Bayern in diesem Jahr nicht zu.

"Der FC Bayern hat sich zuletzt zwar stabilisiert, aber man muss Ergebnisse wie ein 4:0 gegen ein schwaches Hannover realistisch einordnen", erklärte Kohler im "kicker", dass die Leistungen der Münchner zuletzt womöglich zu sehr hochgejubelt wurde. "Aus meiner Sicht ist Bayern zu schwach, um den BVB noch mal anzugreifen", fällte der 53-Jährige ein eindeutiges Urteil.

Kohler: Nur so kann Bayern dem BVB noch gefährlich werden

Der FC Bayern habe den Zeitpunkt für einen Umbruch schlichtweg verpasst, ist Kohler überzeugt. Nur mit "echten Verstärkungen" im Winter könne der Rekordmeister dem BVB womöglich doch noch mal gefährlich werden. Die Versäumnisse in der Personalplanung lassen sich allerdings "im Januar nur schwer korrigieren", glaubt Kohler.

Auf der anderen Seite haben die Dortmunder in den Augen des Ex-Nationalspielers im Sommer 2018 alles richtig gemacht. So gebühre Sportdirektor Michael Zorc laut Kohler der größte Verdienst für die erfolgreiche Entwicklung des Herbstmeisters. "Axel Witsel und Thomas Delaney waren entscheidende Schlüssel, um die Mannschaft zu stabilisieren. Auch die Verpflichtung von Abdou Diallo war ein kluger Schachzug, dazu kommt Paco Alcácer mit seiner unglaublichen Quote", schwärmte Kohler von den Dortmunder Leistungsträgern.

Kohler: BVB droht ein "Riesenproblem"

Allerdings sieht Kohler auch weiterhin einige Fragezeichen und Risiken bei den Schwarz Gelben. "Nach der Winterpause wächst der Druck auf den BVB. Keiner weiß, wie diese junge Mannschaft damit umgehen wird und wie gefestigt sie ist", warnte der frühere Abwehrspieler.

"Kann Reus seine Führungsrolle auch auf Strecke ausfüllen, wenn es mal eine schwierige Phase gibt? Wie wirkt sich die Belastung in der Champions League aus? Gibt es Verletzungen?", nannte der 53-Jährige mögliche Stolpersteine für die Dortmunder. Ein weiteres Risiko: Ein längerer Ausfall von Witsel, Reus oder Alcácer. Dies wäre laut Kohler "ein Riesenproblem".