Schneider bezeichnet Schalkes Situation als "kritisch"

Der neue Sportvorstand des FC Schalke 04, Jochen Schneider, hat sich bereits vor seiner offiziellen Vorstellung ausführlich zur schwierigen Situation beim abgestürzten Vizemeister geäußert und seine kurz- und mittelfristigen Pläne offenbart.
Die aktuelle Tabellenkonstellation in der Bundesliga sei "kritisch", gab Schneider in einem Interview auf der Vereinshomepage zu. "Da dürfen wir uns nicht in die Tasche lügen. Es wäre schön, wenn wir jetzt schon die mittel- oder gar langfristige Zukunft planen könnten. Aber das geht nicht. Wir müssen jetzt den Fokus auf die aktuelle Situation richten und die Mannschaft in die Lage versetzen, dass sie die notwendigen Punkte einfährt, um in der Tabelle zu klettern."
Die Königsblauen rangieren aktuell auf Tabellenplatz 14. Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nur noch vier Punkte.
Schneider, Nachfolger des zurückgetretenen Christian Heidel, will sich für die Bewältigung der anstehenden Arbeit Hilfe dazuholen. "Die zahlreichen Aufgaben, die tagtäglich anstehen, kann eine Person allein gar nicht bewältigen. Andere Vereine ähnlicher Größe haben sich in der Vergangenheit bereits breiter aufgestellt und die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt. Das werden wir auch machen und neben einem neuen Sportdirektor auch noch einen Technischen Direktor installieren", sagte der 48-Jährige.
Bei der Besetzung der offenen Stellen sei "Qualität deutlich wichtiger als Schnelligkeit", erklärte Schneider, "denn nur Qualität bringt uns nach vorne".
Er habe "schon klare Vorstellungen im Kopf", sagte der ehemalige Leiter Sport von RB Leipzig. Schneider weiter: "Die fachliche Komponente ist extrem wichtig, aber auch der Umgang untereinander muss passen. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, können wir den FC Schalke 04 gemeinsam nach vorne bringen."
Eine öffentliche Person will der gebürtige Baden-Württemberger durch seine neue Tätigkeit nicht werden. "Ich bin nicht der Typ, der Dinge herausposaunt oder sein Gesicht jeden Tag in der Zeitung sehen möchte. Mir geht es darum, gemeinsam mit einem starken Team gute Arbeit zu leisten. Das habe ich schon immer so gehalten, und so wird es auch bleiben."