13.05.2019 14:06 Uhr

"Starke Führungsqualität": Köln setzt auf BuLi-Newcomer

Achim Beierlorzer geht mit dem 1. FC Köln in die 1. Bundesliga
Achim Beierlorzer geht mit dem 1. FC Köln in die 1. Bundesliga

Die Saison ist noch nicht zu Ende, da stellt der 1. FC Köln die Weichen für die Zukunft: Achim Beierlorzer soll den Zweitligameister im Oberhaus etablieren.

Fünf Tore und ein Sieg in Müngersdorf, Achim Beierlorzer hatte Eindruck gemacht bei den Fans des 1. FC Köln - keine 24 Stunden später war es dann offiziell: Der 51-Jährige wird den Zweitligameister als neuer Trainer beim Comeback in der Fußball-Bundesliga anführen. Das gab der FC am Montag bekannt, einen Tag nach der 3:5-Niederlage gegen Beierlorzers Jahn Regensburg im eigenen Stadion.

"Achim hat bei seinen vergangenen Stationen sehr gute Arbeit geleistet", sagte Kölns Geschäftsführer Armin Veh: "Er hat starke Führungsqualitäten und ist sehr integrativ, indem er viel kommuniziert. Darüber hinaus schätze ich seine authentische Ausstrahlung und dass er die Dinge positiv angeht."

Beierlorzer erhält am Geißbockheim einen Vertrag bis 2021, der FC lässt sich seine Dienste einiges kosten: Nach übereinstimmenden Medieninformationen fließen rund 700.000 Euro nach Regensburg, wo Beierlorzer gar bis 2022 gebunden war. Auch Veh wird sich an dieser Verpflichtung messen lassen müssen.

Beierlorzer: "Habe keine Sekunde gezögert"

Für den vor rund zwei Wochen als Trainer des Spitzenreiters entlassenen Markus Anfang hatte der FC im vergangenen Sommer rund eine Million Euro an Holstein Kiel überwiesen. Anfang musste dann aber gehen, weil die beste Mannschaft der Liga über die Saison zu instabil wirkte. Das soll sich unter Beierlorzer nun ändern, der laut Veh einen "geradlinigen, laufintensiven und strukturierten" Fußball spielen lässt.

Der Franke hatte den damaligen Zweitliga-Aufsteiger Regensburg 2017 übernommen und die Mannschaft auf den starken fünften Platz geführt. Auch in dieser Saison steht der Jahn als Achter sehr gut da. "Alle, die mich kennen, wissen, wie wichtig neue Herausforderungen für mich sind", sagte Beierlorzer: "Deshalb habe ich keine Sekunde gezögert, als das Angebot aus Köln kam, in der Bundesliga zu arbeiten. Gerade bei so einem großartigen Traditionsverein mit solchen Fans. Darauf freue ich mich riesig."

46 Gegentore belegen Defensivschwächen

Beierlorzer folgt im Sommer auf Interimstrainer Andre Pawlak, der am 6. Mai in seinem ersten Spiel auf der FC-Bank den sechsten Aufstieg des dreimaligen Meisters perfekt gemacht hatte. Pawlak wird beim sportlich bedeutungslosen Saisonabschluss am Sonntag bei Absteiger 1. FC Magdeburg letztmals auf der Bank der FC-Profis sitzen.

Sein Auftritt in Köln als Gästetrainer gab für Beierlorzer indes weiteren Aufschluss über Stärken und Schwächen seiner künftigen Mannschaft. 83 Tore hat der FC in 33 Saisonspielen erzielt, die Offensive mit Toptorjäger Simon Terodde (28 Treffer), dem zuletzt so starken Jhon Córdoba (20 Tore) und Rückkehrer Anthony Modeste (sechs Treffer in zehn Einsätzen) scheint schon jetzt gewappnet für die erste Liga.

46 Gegentore und einige konfuse Auftritte zeigen aber, dass am Kader gearbeitet werden muss. Der Defensive fehlt es insgesamt an Tempo, hier ist Veh nun gefordert. Beierlorzer hatte sich indes schon nach dem Spiel am Sonntag eine positive Kaderanalyse entlocken lassen. "Da ist schon vieles gut", sagte er: "Man muss sich punktuell verstärken. Und dann mit Volldampf voraus."