08.08.2019 18:49 Uhr

Verwirrung um Sané: Bayern-Wechsel endgültig geplatzt?

Leroy Sané könnte noch zum FC Bayern wechseln
Leroy Sané könnte noch zum FC Bayern wechseln

Die Meldungen, die am Donnerstag zu Bayern München an den Tegernsee drangen, haben die schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Fußball-Nationalspieler Leroy Sané hat sich eine Verletzung am vorderen Kreuzband des rechten Knies zugezogen und wird in der kommenden Woche operiert.

Dies bestätigte der englische Meister Manchester City am frühen Abend. Ob es sich um einen Riss oder Anriss handelt, blieb unklar. Sané wird wohl ein halbes Jahr ausfallen.

Welche Auswirkungen dieser Ausfall auf einen Transfer des 23-Jährigen zum FC Bayern hat, ist ebenso ungewiss. Vom deutschen Rekordmeister gab es dazu am Donnerstag keine Stellungnahme. "Wir werden Fakten bekanntgeben", sagte Präsident Uli Hoeneß am Nachmittag kurz angebunden, als er vor dem Hotel der Bayern in Rottach-Egern unter anderem Reportern von Sport Bild über den Weg lief. Bekanntmachungen aber blieben aus.

Sané-Verpflichtung trotz Kreuzbandriss? Matthäus kann es sich vorstellen

Stattdessen gingen die Spekulationen weiter. "Ich kann mir immer noch vorstellen, dass Bayern München einen Leroy Sané holen wird, auch wenn er verletzt ist und vielleicht in vier, fünf Monaten wieder spielt", mutmaßte Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus bei "Sky Sport News HD". Angeblich hat Manchester City eine Ablöse von umgerechnet 150 Millionen Euro aufgerufen, Sané soll ein Jahresgehalt von 18 Millionen Euro geboten worden sein.

Sollten die Bayern Sané trotz Verletzung und monatelangen Ausfalls verpflichten, werden sie ihr aktuelles Problem nicht los: "Ich denke, dass wir noch drei neue Spieler brauchen", wiederholte Robert Lewandowski am Mittwoch in "Sport Bild" seine altbekannten Forderungen: "Wir haben in der Offensive mit Franck Ribery, Arjen Robben und James drei Spieler verloren und noch keinen gestandenen Neuzugang dort!" Einziger neuer Angreifer ist Jann-Fiete Arp.

Neben Sane benötigt wird also ein weiterer Flügelstürmer. Nach wie vor in Verbindung gebracht wird der FC Bayern etwa mit Hakim Ziyech. Der 26 Jahre alte Marokkaner von Ajax Amsterdam überzeugte in der vergangenen Saison in der Champions League, ihn würde der niederländische Rekordmeister aber wohl erst nach erfolgreicher Qualifikation für die Königsklasse gehen lassen. Der zentral und als Flügelspieler einsetzbare Ziyech soll nach kicker-Informationen 35 Millionen Euro kosten.

Die Zeit drängt

Im Gespräch ist auch Steven Bergwijn, 21 Jahre alter niederländischer Nationalspieler. Er wäre sofort zu haben, weil er mit der PSV Eindhoven in der Qualifikation zur Champions League schon ausgeschieden ist. Bergwijn ist Linksaußen, hat in der vergangenen Saison 14 Tore geschossen, zwölf vorbereitet und fünf Spiele in der Champions League absolviert. Sein Vertrag bei der Mannschaft des früheren Münchners Mark van Bommel läuft noch bis 2022.

 

Problem: Die Zeit drängt. Am Montag tritt der FC Bayern im DFB-Pokal bei Energie Cottbus an (20.45 Uhr/ARD und Sky), nur vier Tage später empfängt er Hertha BSC zum Auftaktspiel der Bundesliga (Freitag, 20.30 Uhr/ZDF und DAZN). Junge Spieler wie Alphonso Davies oder Sarpreet Sing sind noch nicht so weit - sagt Thomas Müller: "Die Jungs sind alle gut", aber beim FC Bayern, der in jedem Spiel drei Punkte holen müsse, "hat kein junger Spieler Zeit, da mal reinzuschnuppern und Spielpraxis zu sammeln". Ein gesunder Sane wäre da schon wichtig.