18.09.2019 08:00 Uhr

Gentner spricht über Zukunft und Abschied vom VfB

Christian Gentner kann sich Zukunft beim 1. FC Union Berlin vorstellen
Christian Gentner kann sich Zukunft beim 1. FC Union Berlin vorstellen

Routinier Christian Gentner kann sich einen Verbleib bei Union Berlin über das Saisonende hinaus gut vorstellen. Der langjährige Kapitän des VfB Stuttgart hatte im Sommer beim Bundesliga-Aufsteiger aus Köpenick einen Einjahresvertrag unterschrieben.

"Das Ausland war ein Thema und kann es auch wieder werden. Wenn Union und ich aber im Januar, Februar das Gefühl haben, dass wir es ein weiteres Jahr miteinander fortführen wollen, finden wir sicherlich eine Lösung", sagte der 34-Jährige der "Sport Bild" vor dem Auswärtsspiel am Samstag bei Bayer Leverkusen (15:30 Uhr).

Der Mittelfeldmann kam bislang in drei von vier Bundesliga-Spielen für die Eisernen zum Einsatz. Mit vier Punkten steht der Neuling auf Rang zwölf. "Man darf die Situation nie unterschätzen", sagte Gentner. "Wir müssen jedes Spiel als Highlight begreifen. Alles wird durch Kleinigkeiten entschieden, und wir sind eine Mannschaft, die jedes Mal ans Maximum kommen muss."

Der Klub hat 14 Neuzugänge geholt, verfügt über einen sehr großen Kader, das könnte zu Problemen führen. "Es kann schwierig werden, da es mehr Frust-Potenzial gibt. Die Gruppe, die nicht spielt, ist größer als die, die aufläuft", sagte der Routinier und meinte: "Ideal wären vielleicht drei, vier Spieler weniger. Aber wenn Verletzungen kommen, sind wir vielleicht froh über den großen Kader."

Halbwegs verarbeiten konnte Gentner den Tod seines Vaters, der im vergangenen Dezember unmittelbar nach einem Heimspiel des VfB Stuttgart noch im Stadion verstorben war. "Die Szenen waren auch im Verlauf der vergangenen Rückrunde nicht mehr ständig präsent, wenn ich gespielt habe", berichtete der fünfmalige Nationalspieler, "aber meine Familie und ich haben es gut verarbeitet. Ich kann den Fußball wieder voll genießen."

Dass der VfB ihn im Sommer vor die Tür setzte, trägt Gentner den Schwaben nicht mehr nach: "Ich habe den Verantwortlichen gesagt, dass ich mir einen anderen Ablauf gewünscht hätte, aber ich bin nicht nachtragend. Und sind wir ehrlich: Die Fluktuation ist in den Vereinen so groß, dass ich solche Entscheidungen nie an Personen knüpfe", so der Kicker aus der Jugend der Stuttgarter.