06.02.2020 08:27 Uhr

Frank Rost mit klarer Meinung zu Pyro-Aktion des HSV

Frank Rost stand zwischen 2007 und 2011 im HSV-Tor
Frank Rost stand zwischen 2007 und 2011 im HSV-Tor

Wenn am Samstagmittag im Stadion des Hamburger SV die Rauchtöpfe brennen, dann ist ausnahmsweise mal nicht Alarmstimmung bei Polizei, DFB und Klub angesagt. Schließlich ist die Aktion im Vorfeld genehmigt worden und soll ausloten, ob damit der Gebrauch von Pyro-Technik innerhalb der Fanblöcke verringert werden kann. Für Ex-HSV-Keeper Frank Rost ein vernünftiger Ansatz, aber mehr nicht.

"Ich denke, dass diese Aktion am Samstag ein guter Kompromiss ist. Der kommt aber viele Jahre zu spät", sagte Rost gegenüber "Bild". 

Ohnehin wünscht sich der Torwart eine andere Sicht auf die Fankultur in den Stadion. "Wir dürfen nicht alle Emotionen im Fußball unterdrücken. Unser Sport, nur mit Touristen auf der Tribüne, funktioniert einfach so nicht", mahnte der 46-Jährige und legte einen Seitenhieb in Richtung einiger Bundesliga-Klubs nach: "Wir brauchen nicht nur Besucher, die zum Konsumieren ins Stadion kommen und dann wieder nach Hause fahren."

Für Rost wird das Thema Pyrotechnik oft "zu hoch gehängt". Es gebe viel Schlimmeres im Fußball, "wie zum Beispiel Schlägereien im und rund ums Stadion. Oder wenn mit Leuchtraketen in einen anderen Block geschossen wird. Das sind echte Straftaten", erklärte der ehemalige Bundesliga-Profi, der im Jahr 2007 selbst einmal mit einem Leuchtfeuer einen Sieg feierte:

"Es war ein Versprechen meinerseits an einige Fans, einen Bengalo nach Abpfiff in der Hand zu halten", sagte Rost, der damals nach einem 4:0 über Alemannia Aachen den Einzug in den UI-Cup bejubelte. 

"Wenn in Deutschland ein Bengalo brennt, wird von Randale gesprochen"

Einen bösen Brief des DFB, der auf dem Fuße folgte, habe er natürlich beantwortet, so Rost. "Ich habe dann den Herren zurückgeschrieben." Danach sei nichts mehr gekommen. 

Eindrücklich in Erinnerung geblieben sei ihm zudem das Uefa-Cup-Rückspiel des HSV bei Galatasaray in der Saison 2009. "Da brannte gefühlt das gesamte Stadion. Alle waren von den schönen Emotionen begeistert", betonte Rost: "Aber wenn in Deutschland ein Bengalo brennt, wird von Randale gesprochen." 

cro