10.06.2020 08:58 Uhr

Schalke in akuter Finanz-Not? Peters spricht Klartext

Peter Peters verlässt den FC Schalke 04 im Sommer
Peter Peters verlässt den FC Schalke 04 im Sommer

Der scheidende Finanz-Vorstand Peter Peters hat Gerüchten widersprochen, der FC Schalke 04 befinde sich in einer akuten finanziellen Schieflage.

"Der Verein ist vorbereitet, durch die Krise zu kommen. Es bleibt ein sauber finanzierter Verein, der in den vergangenen Jahren als Unternehmen unfassbare Werte geschaffen hat", sagte Peters der "Sport Bild".

Die Wirtschafts-Prüfungs-Gesellschaft KPMG bewerte Schalke mit über 800 Millionen Euro, so Peters. "Und selbst wenn durch die Corona-Krise eine Neubewertung erfolgen würde, bliebe in jedem Fall ein Betrag, der immer noch deutlich unsere Verbindlichkeiten überstiege. Man hat Schalke in der Vergangenheit nur an den Verbindlichkeiten gemessen, aber nie an den Werten."

Zudem besitze der Revierklub "eine große Marktkraft, weil wir die Catering- und Marketing-Rechte nicht wie andere Klubs verkauft haben".

Peters berichtete, Schalke habe in der Ära von Trainer und Manager Felix Magath zwischen 2009 und 2011 die Catering- und Marketing-Rechte für einen dreistelligen Millionen-Betrag verkaufen können. "Meine Überzeugung ist jedoch nach wie vor, dass es falsch gewesen wäre – und jetzt auch falsch ist – so etwas zu tun. Ich war immer ein Verfechter davon, Herr im eigenen Haus zu sein. Die Marketingrechte gehören zu 100 Prozent Schalke 04."

FC Schalke 04: Peters-Abschied "keine spontane Sache"

Bezogen auf seinen eigenen Abschied nach 27 Jahren auf Schalke zum 30. Juni dementierte Peters Medienberichte, er sei über die so genannte "Härtefall-Affäre" gestolpert.

Seine Entscheidung, den Königsblauen den Rücken zu kehren, sei "keine spontane Sache" gewesen. "Ich habe mich seit einem Jahr mit der Frage beschäftigt, ob es für mich persönlich noch Sinn macht, bei Schalke 04 weiter zu arbeiten. Vor sechs, acht Wochen bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass sich dieser Gedanke dem Ende zuneigt und ich meinen Vertrag vorzeitig auflösen möchte."

Schalke hatte zuletzt Negativschlagzeilen geschrieben, weil es Karteninhaber dazu aufforderte, Härtefallanträge für die Rückerstattung nicht einlösbarer Tickets einzureichen. Das Schreiben war aus Peters Abteilung gekommen.