03.07.2020 11:30 Uhr

Zorc über BVB-Transfers: "Wissen, was wir wollen"

Auf Michael Zorc und den BVB wartet ein arbeitsintensiver Sommer
Auf Michael Zorc und den BVB wartet ein arbeitsintensiver Sommer

Nach der Saison ist vor der Saison: Beim BVB herrscht nur wenige Tage nach dem Ende der Spielzeit 2019/20 Hochbetrieb. Vor allem personelle Fragen stehen im Raum. Sportchef Michael Zorc hat dazu nun Stellung bezogen.

Im Gespräch mit den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" enttäuschte Zorc all diejenigen, die einen BVB-Kaufrausch erwarten. "Das Transferfenster ist noch sehr lang geöffnet. Aber wir haben sicher schon größere Betriebsamkeit gesehen", deutete der Dortmunder Sportchef an, dass sich die Schwarz-Gelben auf dem Markt in den kommenden Wochen wohl zurückhalten werden.

Konkrete Pläne, wie das Team verändert werden soll, gibt es dennoch, verriet Zorc: "Wir wissen, was wir tun wollen und können."

Zu den Spielern, die der BVB will, gehört der englische Youngster Jude Bellingham. Die "Bild" vermeldete den Transfer am Donnerstag bereits als perfekt, der "kicker" schrieb von Verhandlungen auf der Zielgeraden. Und Zorc? Bat um Verständnis, "dass ich darüber nicht sprechen möchte".

Sancho-Transfer als Startschuss für weitere Transfers

Klar ist, dass die Personalie Jadon Sancho den Vize-Meister in den nächsten Tagen und Wochen auf Trab halten wird. Von seiner Zukunft hängen auch die Einkaufsaktivitäten der Borussia ab. "Es wäre naiv zu behaupten, dass wir komplett davon unabhängig sind", gestand Zorc. Schließlich hätte ein Transfer des Engländers auch "eine bestimmte wirtschaftliche Dimension".

Verabschiedet vom Ausnahmetalent haben sich die Schwarz-Gelben trotz winkender Millionen-Einnahmen aber noch lange nicht. "Wir können uns sehr gut vorstellen, mit Jadon ins nächste Jahr zu gehen, weil er einfach einen sportlichen Mehrwert liefert. Alles andere werden wir in den nächsten Wochen sehen", sagte der Sportchef.

Zorc wehrt sich gegen unberechtigte BVB-Kritik

Bei der Bewertung der vergangenen Bundesliga-Saison bat Zorc um eine differenzierte Betrachtungsweise. "Wenn ich lese, dass wir mentalitätsmäßig der Tabellenletzte wären, fehlt mir dafür jedes Verständnis. Ohne Mentalität wirst Du nicht Zweiter von 18", wehrte sich Zorc gegen die Kritik.

Dass der BVB seine Saisonziele auch in Zukunft so offen nach außen kommuniziert, ist laut Zorc ausgeschlossen. Auch hier nannte der Sportdirektor die in seinen Augen ungerechtfertigte Kritik als Grund für den Kurswechsel: "Fünf Jahre lang wurden wir aufgefordert, das Saisonziel Meisterschaft zu proklamieren. Im letzten Jahr haben wir gesagt, dass wir es zumindest versuchen möchten. Dafür wurden wir dann zwei Wochen gefeiert und ansonsten monatelang ständig dafür kritisiert, dass wir Zielen hinterherhecheln. Das brauchen wir nicht noch einmal."