17.07.2020 19:16 Uhr

Rummenigge über Götze: "Kommt an keinem Möbelwagen vorbei"

Mario Götze und André Schürrle spielen nicht mehr länger für den BVB
Mario Götze und André Schürrle spielen nicht mehr länger für den BVB

André Schürrle verkündete nach seiner Vertragsauflösung bei Borussia Dortmund sein Karriereende, Mario Götze ist derzeit auf Vereinssuche. Der ehemalige BVB-Spieler Michael Rummenigge blickt kritisch auf die Entwicklung des Duos, einen Ausweg für Mario Götze sieht er derzeit nicht.

Rummenigge erkannte in seiner Kolumne für das Portal "Sportbuzzer" Parallelen zwischen André Schürrle und Mario Götze: "Um ehrlich zu sein: Ich will nicht ausschließen, dass Mario Götze in diesem Sommer eine Entscheidung treffen könnte, die der von Schürrle sehr ähnlich ist. Das wäre bitter: Auch er ist erst 28 Jahre alt."

Sollte sich der WM-Siegtorschütze von 2014 tatsächlich dazu entschließen, "wäre das hochbedenklich. Schließlich haben beziehungsweise hatten beide eigentlich den schönsten Job der Welt." Das Duo sei zudem in den vergangenen Jahren "sehr gut bezahlt" worden.

Im Fall Mario Götze hofft der jüngere Bruder von Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, "dass er sich noch einmal aufrafft. Er müsste jetzt bei einem Verein für weitaus weniger Geld als bisher unterschreiben und so vermitteln, dass er es nochmal allen zeigen will".

Rummenigge nach Schürrles Entscheidung "fassungslos"

Allerdings sehe Rummenigge derzeit "keinen einzigen Klub, zu dem er passen würde. Bei ihm wurde es über die Jahre qualitativ immer weniger", kritisierte der einstige Mittelfeldspieler, der zwischen 1988 und 1993 für Borussia Dortmund auflief. "Früher hat er problemlos drei, vier Gegenspieler umkurvt, heute kommt er an keinem Möbelwagen mehr vorbei. Mir tut diese Entwicklung sehr weh."


Mehr dazu: So reagiert das Netz auf Schürrles Entscheidung


Letztlich riet er Götze, "den Biss früherer Tage" wieder zu entwickeln - "und nicht den gleichen Weg wie André Schürrle" zu gehen. Dessen Entscheidung, mit nur 29 Jahren die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen, habe Rummenigge "fassungslos" gemacht. "Ich habe ein wenig gebraucht, um diese Nachricht zu verdauen. Denn: Eigentlich hört man so früh nicht auf."

Schürrle hatte im Interview mit dem "Spiegel" erklärt, dass der Druck im Profi-Geschäft zu groß wurde. "Auch wenn dies vielleicht nicht jeder verstehen kann, muss man es respektieren", so Rummenigge.