07.12.2020 16:32 Uhr

RB Leipzig ist "heiß" auf Zwölf-Millionen-Spiel

RB Leipzig ist zum Siegen verdammt
RB Leipzig ist zum Siegen verdammt

RB Leipzig nimmt das Weiterkommen in der Champions League nach dem gelungenen Auftritt bei Bayern München mit einem guten Gefühl in Angriff. Gegen Manchester United sind die Sachsen gewarnt.

Julian Nagelsmann setzte vor dem Gruppenfinale der Champions League auf Psychospiele. RB Leipzigs starker Auftritt im Bundesliga-Gipfeltreffen bei Bayern München (3:3) am Samstag hatte Eindruck hinterlassen, auch im fernen England, dessen konnte sich der Trainer der Roten Bullen sicher sein. Also erhöhte Nagelsmann vor dem Alles-oder-Nichts-Spiel gegen Manchester United selbstbewusst den Druck auf die Gegenseite.

"Ich weiß nicht, für wen die Gruppenkonstellation psychologisch schlechter und die Situation einfacher ist", sagte Nagelsmann mit Blick auf das Duell mit Englands Rekordmeister am Dienstag (21:00 Uhr): "Die Lage für Manchester ist kompliziert. Sie waren lange Erster, jetzt können sie mit einem Spiel ausscheiden. Wir haben uns zurückgekämpft und können es aus eigener Kraft schaffen."

Die Zuversicht ist groß. In der Königsklasse hatte Leipzig zuletzt überzeugt und Comeback-Qualitäten gezeigt, die starke Leistung in München gab zusätzlichen Rückenwind für das wegweisende Duell. "Es gibt uns ein gutes Gefühl, dass wir wissen, mit Mannschaften auf diesem Niveau mithalten zu können", sagte Nagelsmann: "Der kleine, feine aber doch sehr wichtige Unterschied ist, dass wir gewinnen sollten."

 

 

Denn auf dem Papier hat RB die schlechteste Ausgangslage in der ausgeglichenen Gruppe H. Spitzenreiter Paris St. Germain, ManUnited und Leipzig liegen mit neun Punkten gleichauf. Der Bundesligist hat als Dritter jedoch die schwächste Tordifferenz, was nicht zuletzt an United liegt. Auch im direkten Vergleich hat RB schlechte Karten.

Hinspiel-Klatsche soll vergessen gemacht werden

Im Hinspiel in Old Trafford Ende Oktober hatte RB die höchste Niederlage der Klubgeschichte kassiert - das 0:5 war vor allem einem unerklärlichen Einbruch in der Schlussviertelstunde geschuldet. Am Dienstag muss die Revanche gelingen. Nur ein Sieg garantiert den Einzug ins Achtelfinale.

Dieser sei "nicht an der Tagesordnung für so einen jungen Klub, auch wenn wir im Halbfinale waren", sagte Nagelsmann: "Es ist lohnend, da alles reinzulegen." Seine Spieler sehen es ähnlich.

"Wir sind heiß drauf. Ich bin überzeugt, wenn wir wieder einen geilen Matchplan haben, dass wir Manchester schlagen können", sagte Kapitän Marcel Sabitzer. Flügelspieler Angelino sprach von einem "Finale": "Du bist weiter oder raus." Doch womöglich auch müde?

Die Regenerationsphase nach dem intensiven 3:3-Spektakel in München ist kurz, das Spiel gegen Manchester das sechste in 17 Tagen. Zudem fehlt gegen United der Gelb-gesperrte Abwehrchef Dayot Upamecano. Talent Lazar Samardzic hat sich mit dem Coronavirus infiziert.

"Wir jammern nicht herum", sagte Nagelsmann dennoch, seine Spieler seien jung genug. "Du musst den Spielern die Müdigkeit nicht einreden, sondern, dass sie Maschinen sind", sagte Nagelsmann: "Und das sind sie auch!"

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Leipzig: Gulacsi - Orban, Konate, Halstenberg - Mukiele, Haidara, Sabitzer, Angelino - Olmo, Forsberg - Poulsen. - Trainer: Nagelsmann.
Manchester: de Gea - Wan-Bissaka, Lindelöf, Maguire, Alex Telles - McTominay, Matic - Mata, Bruno Fernandes, Greenwood - Rashford. - Teammanager: Solskjaer.
Schiedsrichter: Antonio Mateu Lahoz (Spanien)