18.04.2021 16:47 Uhr

Top-Klubs planen Superliga ab 2022

Die UEFA will auch die Champions League reformieren
Die UEFA will auch die Champions League reformieren

Kurz vor der Durchsetzung der Reform der Champions League nehmen offenbar die Pläne über eine Super League doch wieder Formen an.

Wie mehrere internationale Medien übereinstimmend berichten, hat sich eine Gruppe der reichsten und einflussreichsten Vereine auf die Gründung eines eigenen externen Elitewettbewerbs geeinigt. Dies deckt sich mit "SID"-Informationen. 

Angeblich sollen bereits zwölf Vereine eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet haben. Zu den Abtrünnigen gehören wohl zahlreiche englische Spitzenklubs wie der FC Liverpool oder Manchester United, die spanischen Topteams Real Madrid und der FC Barcelona und aus Italien Juventus Turin und der AC Mailand.

Deutsche Teams wie der FC Bayern München sollen ebenso wie der französische Primus Paris Saint- Germain nicht beteiligt sein. 

Für die Europäische Fußball-Union (UEFA) kommen die Pläne zur Unzeit. Die UEFA wurde von der Konkretisierung der Pläne einer Super League am Sonntag überrascht. Am Montag soll die Reform der Champions League ab der Saison 2024 vom Exekutivkomitee beschlossen werden. Eigentlich sollte dies ein Gegenmittel gegen einen Ausbruch zahlreicher Vereine in eine Super League sein, doch es könnte zu spät kommen.

Super League mit 16 Teams ab 2022?

Angeblich planen die entsprechenden Klubs schon ab 2022 in eine Super League auszubrechen. Wunschziel soll ein Wettbewerb mit 16 ständigen Mitgliedern und vier Qualifikanten sein.

Die Vereine würden in zwei 10er-Gruppen aufgeteilt, wobei sich die vier besten Mannschaften jeder Gruppe für die K.O.-Phase qualifizieren würden, die in einem Finale an einem Wochenende gipfeln würde.

Zahlreiche finanzkräftige Sponsoren zeigen wohl bereits Interesse an einer Super League, den Vereinen winken bei einer Teilnahme Mehreinnahmen im dreistelligen Millionenbereich. 

Für die Spieler könnte eine Teilnahme an der Super League aber folgenreich werden. Die FIFA kündigte bereits Anfang des Jahres an, dass ein derartiger Wettbewerb nicht anerkannt werden würde und dort antretende Spieler nicht mehr an FIFA-Wettbewerben wie Weltmeisterschaften teilnehmen dürften.

UEFA und DFL reagieren mit harscher Kritik

Die UEFA übte inzwischen scharfe Kritik an den Urhebern des Superliga-Plans. "Dieses zynische Projekt basiert auf dem Eigeninteresse einiger Clubs in einer Zeit, in der die Gesellschaft mehr denn je Solidarität braucht", hieß es in einem gemeinsam Statement mit den Verbänden und Ligen aus England, Spanien und Italien.

"Wirtschaftliche Interessen einiger weniger Top-Klubs in England, Italien und Spanien dürfen nicht die Abschaffung gewachsener Strukturen im gesamten europäischen Fußball zur Folge haben", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. "Es wäre insbesondere unverantwortlich, die nationalen Ligen als Basis des europäischen Profifußballs auf die Weise irreparabel zu beschädigen." Die DFL lehne jedes Konzept einer Superliga ab.