20.04.2021 08:42 Uhr

Keine Super League ohne Bayern? Das sagt Pérez

Präsident der Super League: Florentino Pérez
Präsident der Super League: Florentino Pérez

Am Montag verkündeten die zwölf europäischen Topklubs AC Mailand, FC Arsenal, Atlético Madrid, FC Chelsea, FC Barcelona, Inter Mailand, Juventus Turin, FC Liverpool, Manchester City, Manchester United, Real Madrid und Tottenham Hotspur, dass sie künftig in einer neu gegründeten Super League gegeneinander antreten werden. Ein Schritt, der vielerorts großen Unmut hervorrief. Nun hat sich Real-Boss Florentino Pérez, der zum ersten Präsident des neuen Wettbewerbs gewählt wurde, geäußert.

"Viele wichtige Klubs aus Spanien, Italien und England wollen eine Lösung für eine sehr schlechte finanzielle Situation finden", begründete Pérez gegenüber dem spanischen Fußball-Talk "El Chiringuito" den Schritt der zwölf Fußball-Granden. Dies sei nur möglich, wenn man mehr Spiele auf höchstem Niveau absolviere.

"Bei Real Madrid haben wir eine Menge Geld verloren, wir machen alle eine sehr schwere Situation durch. Wenn es keinen Profit gibt, sind mehr Spiele unter der Woche der einzige Weg. Die Super League wird die Finanzen der Klubs retten", konkretisierte Pérez weiter. Aufgrund der Corona-Pandemie finden die Spiele in den europäischen Top-Ligen derzeit ohne Zuschauer statt, die fehlenden Einnahmen sind enorm.

Mit dem FC Bayern und dem BVB wurde noch nicht gesprochen

Dennoch haben sich die deutschen Spitzen-Klubs FC Bayern München, BVB und RB Leipzig eindeutig gegen die Teilnahme an der Super League ausgesprochen. Auch der französische Branchenprimus Paris Saint-Germain fehlt bislang in der illustren Runde. "PSG wurde bis heute nicht eingeladen und wir haben auch nicht mit den deutschen Klubs gesprochen", kommentierte Pérez diesen Fakt. Zwar plane man weiterhin mit 15 ständigen Super-League-Teilnehmern, sollten sich Bayern und PSG allerdings weigern, werde der Wettbewerb nicht gekippt, so Pérez. Solche Behauptungen seien schlicht "Bullshit".

Ohnehin kann Pérez die Kritik nicht nachvollziehen. "Fußball muss sich entwickeln, an die Zeit anpassen, in der wir aktuell leben. Die Fans verlieren das Interesse am Fußball, TV-Rechte werden günstiger. Die Pandemie hat uns die Dringlichkeit aufgezeigt, etwas zu ändern. Denn im Moment droht der Fußball-Branche der Ruin." Die Super League sei zudem keine Veranstaltung der Reichen, sie werde gegründet, um den "Fußball zu retten". Ohne den neuen Wettbewerb werde "der Fußball verschwinden und 2024 werden wir [die Fußball-Klubs, d.Red.] alle tot sein. Es ist der einzige Weg, alle zu retten: große, mittlere und kleine Vereine", lautet Pérez' düstere Prognose.

Dass UEFA-Boss Aleksandar Ceferin den Gründungsklubs sogar mit Ausschluss aus den UEFA-Wettbewerben gedroht hat, lässt Pérez hingegen völlig kalt. "Das wird nicht passieren, das Gesetz schützt uns", so der 74-Jährige, der allerdings klarstellt, dass man den Dialog suchen werde.