03.06.2021 09:37 Uhr

Rot-Weiss Essen legt Protest gegen BVB-Spiele ein

Enrico Maaßen ist Trainer des zweiten Mannschaft des BVB
Enrico Maaßen ist Trainer des zweiten Mannschaft des BVB

Einen Spieltag vor dem Ende der Saison der Regionalliga West grüßt die Zweitvertretung von Borussia Dortmund von Platz eins der Tabelle. Mit einem Punktgewinn beim Wuppertaler SV könnte der BVB II am Samstag eigentlich endgültig den Aufstieg in die 3. Liga perfekt machen. Eigentlich, denn ein Einspruch von Verfolger Rot-Weiss Essen verhindert, dass am Wochenende ein Meister gekürt wird.

Am Mittwoch verkündete der Westdeutsche Fußball-Verband, dass eine Meisterehrung vorerst nicht stattfinden werde. "Die Übergabe des Meisterpokals sowie der weiteren Trophäen für die erfolgreiche Mannschaft" werden verschoben, heißt es auf der Webseite des Verbandes

Die Entscheidung habe man gefällt, "weil gegen die Spielwertungen einzelner beteiligter Vereine noch Einsprüche vorliegen und diesbezüglich noch keine Entscheidung durch das Sportgericht des WDFV erfolgt ist".

Manfred Schnieders, Vorsitzender des WDFV-Fußballausschusses, konkretisiert: "Wir hatten uns alle für Samstag auf die Ehrung eines würdigen Meisters der Herren-Regionalliga West eingestellt und die Feierlichkeiten, natürlich unter streng abgestimmten coronakonformen Bedingungen, auch mehrgleisig vorbereitet. Durch die Einsprüche wird die Entscheidung über den Titelträger unter Umständen über den 42. Spieltag hinaus vertagt. Die Situation erschwert unsere Planungen derart, dass der WDFV nicht umhinkommt, die Ehrung zu verschieben. Dass bedauern wir sehr."

RWE bestätigt Protest gegen Spiele des BVB II

Gegenüber dem "kicker" bestätigte Rot-Weiss Essen, dass besagte Einsprüche ihren Ursprung an der Hafenstraße haben. Zu den Beweggründen wolle man sich aufgrund des laufenden Verfahrens allerdings noch nicht äußern, erklärte RWE-Boss Marcus Uhlig dem Fachmagazin. 

Der "kicker" will allerdings erfahren haben, was der Stein des Anstoßes ist. Demnach wollen die Essener die Verlegung der BVB-Partien gegen den SV Rödinghausen, Bergisch Gladbach und den SV Straelen juristisch überprüfen lassen. Die drei Spiele wurden verlegt, nachdem sich zehn Akteure der BVB-U23 in Corona-Quarantäne begeben mussten. Um ein Spiel auszutragen, muss ein Klub laut Liga-Reglement allerdings mindestens 16 (davon zwei Keeper) einsatzfähige Spieler stellen können. Das bestritt der BVB II damals. Ein Umstand, den die Essener bezweifeln.

Den Meistertitel könnte Essen übrigens auch auf sportlichen Weg noch ergattern. Allerdings muss RWE auf eine Pleite des BVB hoffen und zudem einen Sieg mit mindestens vier Toren feiern. Im Extremfall könnte es sogar zu einem Entscheidungsspiel kommen, da der direkte Vergleich der Teams jeweils 1:1 endete.