27.11.2021 11:26 Uhr

Bayern-Boss Hainer wehrt sich nach JHV-Eklat

Herbert Hainer ist Präsident des FC Bayern
Herbert Hainer ist Präsident des FC Bayern

Die Jahreshauptversammlung des FC Bayern am vergangenen Donnerstag endete mit Buh-Rufen gegen Klubpräsident Herbert Hainer und lauten Pfiffen. Grund: Die Münchner Bosse schlossen die Sitzung, obwohl sich zahlreiche Mitglieder zum umstrittenen Katar-Deal aussprechen wollten. Nun hat der 67-Jährige auf die Tumulte im Audi Dome reagiert.

"Sie können davon ausgehen, dass wir alle eine unruhige Nacht hatten", sagte Herbert Hainer im Nachgang an die Sitzung des Rekordmeisters gegenüber "tz". Schon unmittelbar nach dem Ende der Jahreshauptversammlung hatten Bayern-Fans auf Twitter ihren Unmut kundgetan und das Verhalten der Führungsriege heftig kritisiert. Auch Bayern-Mitglied Michael Ott, der seinen Antrag zur Beendigung des Katar-Sponsorings hatte vortragen wollen, zeigte sich entsetzt.

Hainer wehrte sich nun gegen die Kritik der Basis und erklärte: "Prinzipiell hält unser Verein einen Diskurs aus, er gehört zum Vereinsleben. Kritik ist immer möglich. Aber: die Tonalität muss stimmen, und das war an diesem Abend nicht immer der Fall."


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Man setze sich beim FC Bayern "gerne mit unseren Mitgliedern an einen Tisch - dabei muss ein konstruktiver und faktenbasierte Austausch das Ziel beider Seiten sein".

Hainer zur Bayern-JHV: "Entsprechend aufgewühlt war die Atmosphäre"

Ott kritisierte jedoch seinerseits, überhaupt keine Möglichkeit bekommen zu haben, seinen Standpunkt zu erläutern. Sein zuvor eingereichter Antrag, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen, wurde vom Klub abgelehnt. Als er im Rahmen der Mitgliederbeiträge auf der Versammlung das Wort ergriff und das Thema ansprach, wurde er von Vizepräsident Prof. Dr. Dieter Mayer rüde unterbrochen. Zu einer weiteren Gelegenheit kam es nicht, da Hainer die Sitzung nach über fünf Stunden beendete, obwohl noch Wortbeiträge ausstanden.

Hainer erläuterte einmal mehr seinen Standpunkt, warum Otts Antrag abgelehnt wurde. "Da fehlte die juristische Grundlage, der Antrag war in der Form nicht zulässig. Das hatte das Landgericht im Vorfeld entschieden und klargemacht; entsprechend aufgewühlt war die Atmosphäre an diesem Abend."

Der ehemalige Adidas-Chef machte zudem klar, dass der FC Bayern als "verlässlicher Partner" den Vertrag mit dem Emirat erfüllen wird. Aber: "Der Vorstand des FC Bayern hat ja bei Weitem noch nicht entschieden, ob das Sponsoring mit Qatar Airways verlängert wird." Man nehme die "nehmen die Anregungen und Ideen unserer Mitglieder ernst, lassen sie in unsere Überlegungen einfließen und werden die Situation auch selbstkritisch analysieren".