04.12.2021 17:26 Uhr

Schick mit Viererpack! Bayer zerlegt überforderte Fürther

Patrik Schick war nicht aufzuhalten
Patrik Schick war nicht aufzuhalten

Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth taumelt weiter unaufhaltsam dem sang- und klanglosen Abstieg aus der Fußball-Bundesliga entgegen.

Das abgeschlagene Schlusslicht kassierte am 14. Spieltag durch ein 1:7 (1:3) beim effektiven Bayer Leverkusen bereits die zwölfte Niederlage in Serie und baute den Negativrekord aus. Vierfacher Torschütze für die Gastgeber innerhalb von 27 Minuten vor 10.455 Zuschauern war der tschechische EM-Star Patrik Schick.

Leverkusen führt die Verfolgergruppe nach dem dritten Sieg in Folge hinter Rekordmeister Bayern München und Borussia Dortmund als Dritter weiter an.

Der formstarke Amine Adli (12.) brachte die Werkself artistisch in Führung. Edmond Tapsoba (17.) legte mit einem Kopfballtor nach. Fürth gelang durch Jeremy Dudziak (33.) der Anschluss, Piero Hincapié (45.) stellte den Zwei-Tore-Vorsprung kurz vor der Pause mit seinem ersten Bundesligator wieder her. Schick (49./69./74./76.) erhöhte nach dem Seitenwechsel und stockte sein Saisonkonto auf zwölf Tore auf.

Der tschechische EM-Star bedankte sich mit Applaus nach dem Abpfiff bei den Fans und hatte sich schon einen Spielball gesichert. "In der ersten Halbzeit habe ich nicht aufs Tor geschossen. Die zweite Hälfte war wie das Öffnen der Ketchup-Flasche. Es war ein schöner Abend", sagte Schick bei "Sky". Die Fans feierten ihn mit "Schick-Schick"-Sprechchören. Als erster Bayer-Profi schnürte er in der Bundesliga einen Viererpack in nur einer Halbzeit. "Unser Ziel ist, in die Champions League zu kommen", meinte der Torjäger.

Vor den Augen von Bundestrainer Flick

Fürth wartet damit weiter auf den ersten Saisonsieg und stellte durch die achte Auswärtsniederlage in dieser Spielzeit bereits die Anzahl an Pleiten in der Fremde aus der zuvor einzigen Bundesliga-Saison 2012/13 ein. Damals stieg die SpVgg ab.

Danach sieht es auch in dieser Spielzeit aus. Seit Einführung der Drei-Punkte-Regel in der Saison 1995/96 holte kein Verein zwölf Punkte Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze noch auf.

Fürth-Trainer Stefan Leitl hatte "ein sehr schwieriges Auswärtsspiel" in Leverkusen prognostiziert. Die Werkself sei "eine Mannschaft, die über sehr viel Potenzial verfügt und eine hohe individuelle Klasse besitzt", sagte Leitl vor dem Spiel. Er sollte recht behalten.

Vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick brauchten beide Mannschaften einige Minuten, um bei unangenehmen, nasskalten Bedingungen in die Begegnung hineinzufinden. Dann agierte Bayer eiskalt. Die erste Großchance köpfte Adli nach mustergültiger Flanke von Landsmann Moussa Diaby sehenswert ins lange Ecke ein.

Leverkusen dreht in Durchgang zwei noch einmal auf

Leverkusen, das in den vergangenen Wochen immer wieder Probleme mit der Chancenverwertung hatte, legte mit dem nächsten Angriff durch den freistehenden Tapsoba nach, der seinen ersten Saisontreffer erzielte.

Zuvor war der vermeintliche Ausgleichstreffer durch Maximilian Bauer wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt worden (15.). Fürth schnupperte durch einen Tiefschlaf in der Bayer-Defensive aber zumindest kurzzeitig am zweiten Punktgewinn der Saison.

 

Bayer-Kapitän Lukas Hrádecký war bei Dudziaks strammen Schuss machtlos. Ebenso Fürths Keeper Marius Funk beim Abschluss von Hincapié, der mit dem dritten Torschuss der Gastgeber die hundertprozentige Chancenverwertung in der ersten Halbzeit perfekt machte.

In der zweiten Halbzeit spielte Leverkusen die Führung gegen entmutigte Fürther ohne Mühe herunter und erhöhte durch den Viererpack von Schick.