13.01.2022 11:49 Uhr

Der HSV und die Angst vor dem Rückrunden-Zusammenbruch

Tim Walter und der HSV wollen in die Bundesliga aufsteigen
Tim Walter und der HSV wollen in die Bundesliga aufsteigen

Geht dem HSV im Kampf um den Aufstieg wieder die Puste aus? Trainer Tim Walter will die erneute Rückrundenkrise mit "voller Energie, voller Leidenschaft und Ehrgeiz" verhindern.

Der Blick zurück? Die Rückrunden-Zusammenbrüche von 2019, 2020 und 2021, die den Aufstieg in die Bundesliga verhinderten? Das interessiert Tim Walter alles nicht. "Was in der Vergangenheit war, kann ich nicht beeinflussen", sagte der Trainer des Hamburger SV: "Ich kann nur das beeinflussen, was jetzt der Fall ist. Da sehe ich eine Mannschaft, die hungrig ist, die voller Energie, voller Leidenschaft und voller Ehrgeiz ist."

Drei Mal in Serie sind die Hamburger an ihrer Mission "Rückkehr" gescheitert - obwohl nach der Hälfte der Saison immer alles so gut aussah. Erster, Zweiter und nochmal Erster waren die einst so stolzen Hanseaten unter Hannes Wolff, Dieter Hecking und Daniel Thioune, ehe stets ein Kollaps folgte. Diesmal, unter Walter, soll sich die Geschichte auf keinen Fall wiederholen. Der HSV startet als Dritter hinter dem Stadtrivalen FC St. Pauli und Darmstadt 98 (sechs bzw. fünf Punkte Vorsprung) in die heiße Phase.

"Wir wollen unseren Weg mit Mut und Bereitschaft weitergehen. Dafür arbeiten wir stetig an uns", sagte Walter vor dem Jahresauftakt bei Dynamo Dresden (Freitag, 18.30 Uhr/Sky): "Wir haben vor der Pause sehr gut und sehr intensiv Fußball gespielt. Was wir bisher mit der jungen Truppe abgeliefert haben, ist ein guter Anfang. Wir blicken optimistisch in die Zukunft und freuen uns auf die kommenden Aufgaben. Jedes Spiel ist dabei richtungsweisend."

Keine "Quertreiber" beim HSV

Im Gegensatz zu Konkurrenten wie Schalke 04 (punktgleich) oder Werder Bremen (ein Zähler zurück) bereitete sich der HSV trotz Corona im spanischen Sotogrande auf die 16 ausstehenden Partien in der Liga vor. "Aus Sonne kann man Energie tanken. Wir waren abgeschieden. Wir waren für uns", sagte Walter: "Ich habe für uns viele Vorteile ausgemacht."

Vor der Winterpause holte der HSV zehn Punkte aus den letzten fünf Spielen des Jahres und kletterte damit noch auf Rang drei, das hebt die Stimmung im Klub. "Wir haben keine Quertreiber. Die Spieler schätzen sich untereinander. Jeder gönnt dem anderen den Erfolg", sagte Walter: "Sie versuchen, sich gegenseitig anzuspornen und zu pushen. Das macht den Unterschied und ist ein entscheidender Aspekt." Vielleicht ja auch im Kampf um die Bundesliga-Rückkehr.