03.03.2022 17:53 Uhr

Warum Matthijs de Ligt wohl nicht zum FC Bayern wechselt

Matthijs de Ligt wird immer wieder beim FC Bayern gehandelt
Matthijs de Ligt wird immer wieder beim FC Bayern gehandelt

Schon vor Matthijs de Ligts Wechsel 2019 von Ajax Amsterdam zu Juventus Turin soll sich der FC Bayern mit ihm beschäftigt haben. Jetzt wird der niederländische Innenverteidiger erneut hartnäckig in München gehandelt. Doch die Gerüchte stehen auf tönernen Füßen.

Gewinner des Golden-Boy-Awards 2018, jüngster Kapitän in einem Halbfinale der Champions League, einmal Meister (2019) und einmal Pokalsieger (2019) mit Ajax, einmal Meister (2020) und einmal Pokalsieger (2021) mit Juve und bereits über 220 Pflichtspiele auf dem Buckel: Matthijs de Ligt blickt mit gerade einmal 22 Jahren auf eine eindrucksvolle Karriere. Dass diese Erfahrung auch dem FC Bayern guttun würde, steht eigentlich außer Frage.

Zumal de Ligt schon zu Beginn seiner Laufbahn in Amsterdam als geborener Anführer galt. Nach drei Spielzeiten an der Seite der italienischen Haudegen Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini dürfte der Niederländer diese Eigenschaft inzwischen auf ein Level gehoben haben, das ihm auch eine Führungsrolle in der Defensive des FC Bayern ermöglicht.

FC Bayern braucht einen neuen Innenverteidiger

Dass man in München auf der Suche nach einem neuen Abwehr-Leitwolf sein soll, passt perfekt ins Bild. Dass sich der neue Leader intern in der 122,5 Millionen Euro schweren Franzosen-Innenverteidigung Lucas Hernández (kam 2019 für 80 Millionen Euro von Atlético Madrid) und Dayot Upamecano (kam 2021 für 42,5 Millionen Euro von RB Leipzig) versteckt, glauben zudem wohl nur noch kühne Optimisten. 


Mehr dazu: FC Bayern sucht neuen "Abwehrchef" - Hitzfeld mit Rat


Zusammengefasst: Der FC Bayern könnte einen Verteidiger vom Format eines Matthijs de Ligt sicher gebrauchen, ein Wechsel an die Isar dürfte für den Rechtsfuß zudem durchaus verlockend sein. Zumal Star-Berater Mino Raiola in seiner "charmant" beiläufigen Art bereits Ende 2021 gegenüber "NRC Handelsblad" fallen ließ, sein Klient sei "bereit für einen neuen Schritt".

Das spricht gegen einen Wechsel von Matthijs de Ligt zum FC Bayern

Fakt ist aber auch: Bedarf allein wird de Ligt nicht in den Schoß des FC Bayern spülen. Um den Oranje-Star aus Turin loszueisen, muss sicherlich viel Geld - oder vermutlich eher sehr viel Geld - in den Ring geworfen werden. Dass der FC Bayern mitmischt, wenn die finanziell teils erheblich gedankenloser agierende Konkurrenz munter mit Millionensummen um sich wirft, kann nahezu ausgeschlossen werden. 

Wenig verwunderlich fehlte der Name des deutschen Branchenprimus auch, als Raiola im Dezember 2021 mögliche Ziele de Ligts aufzählte. "Das kann die Premier League sein, aber auch der FC Barcelona, Real Madrid oder Paris Saint-Germain", so Raiola, der selbst wohl nur zu gut weiß, dass es kein leichtes Unterfangen ist, das Festgeldkonto der Münchner zu plündern.

Der Italiener gestand gegenüber "Sport1" bereits, dass er 2019 mit Bayern wegen de Ligt verhandelte, es aber leider nicht klappte. Juve zahlte am Ende 85 Millionen Euro und machte de Ligt zum Topverdiener (angeblich etwa zwölf Millionen Euro netto). 

Gegen einen Deal spricht zudem der Zeitpunkt des Säbelrasselns, den Raiola nicht zufällig gewählt hat. De Ligt steht bei Juventus noch bis 2024 unter Vertrag und hat somit alles andere als Druck.

60 bis 70 Millionen Euro Ablöseseumme?

Die Gerüchte um seine Person dürfte sich de Ligt daher durchaus mit einem breiten Grinsen zu Gemüte führen. "Tuttosport" berichtete Mitte Februar von einer Ausstiegklausel in Höhe von 120 Millionen Euro sowie der Bereitschaft von Juve, diese auf 60 bis 70 Millionen Euro zu senken, um das Mega-Gehalt des Defensivspielers in Corona-Zeiten einzusparen.

Vor wenigen Tagen schwenkte die italienische Zeitung plötzlich um und verkündete, Juve wolle mit de Ligt verlängern.

Sicher auch, da der Umworbene selbst gegenüber dem niederländischen Portal "Rondo" zum Besten gab: "Raiolas Aussagen liegen schon drei Monate zurück, vieles hat sich geändert. Ich genieße die Zeit bei Juventus wirklich. Ich lerne von Woche zu Woche dazu und es lastet immer mehr Verantwortung auf meinen Schultern. Das gefällt mir."

Worte, die untermauern, dass die Gerüchte um einen Wechsel zum FC Bayern auf sehr tönernen Füßen stehen.

Marc Affeldt